Why, look you now, how unworthy a thing you make of
me! You would play upon me; you would seem to know
my stops; you would pluck out the heart of my
mystery; you would sound me from my lowest note to
the top of my compass: and there is much music,
excellent voice, in this little organ; yet cannot
you make it speak. ‚Sblood, do you think I am
easier to be played on than a pipe? Call me what
instrument you will, though you can fret me, yet you
cannot play upon me.
Archiv der Kategorie: Exkurs
Grün vor Ärger oder Wann gehts hier weiter?
Im Zuge meiner Lebensvereinfachung habe ich auch fünfunddrölfzig Kreditkarten abgeschafft und wollte letzte Woche die Verlängerung meines Blogs mit alternativen Methoden bezahlen.
Paysafecard. WTF? Recherchiert, Verkäufer gefunden, zu Netto getrabt, eine für 10 € gekauft.
Nur Paysafecard und Twoday wollen doch nicht miteinander. Außer einer Fehlermeldung passiert nichts. Das Problem wurde im Forum bereits von jemand anders geschildert, eine Antwort gibt es seit Tagen nicht.
Ey!
Die Community hier ist mir die 5 Euro im Monat wert. Mein Blog kann ich ansonsten auch selbst hosten, das habe ich schließlich jahrelang gemacht.
Noch eine Woche erzwungenes Schweigen fände ich zu happig.
Ich gehe dann mal mit WordPress spielen, für den Fall daß Twoday das Problem nicht lösen kann.
Nur zur Erklärung, warum ich trotzdem veröffentlichen kann: Habe einen doppelt gespeicherten offline-Beitrag umgestrickt. Das geht noch.
Frauentag 1983
Obwohl ich gelernte DDR-Bürgerin bin, habe ich nur einmal so eine richtige Frauentagssause erlebt.
Als Kind kündigten sich mir die Bacchanalien des 8. März bereits an, denn eine ganze Woche lang liefen betrunken singende grölende Frauen durchs Plattenbauviertel.
Dann, im ersten Berufsjahr nach dem Abitur, das ich als Landarbeiterin verbrachte, war es so weit. Auch ich wurde zur Frauentagsfeier der LPG „10. Jahrestag des Sieges“ eingeladen.
Die Fraue mußten nur bis zum Mittag arbeiten und wurden dann nach Hause geschickt, damit sie sich feinmachen konnten. Was auf dem Dorf hieß, das buntgeblümte Kleid anziehen, die Goldkette drüberhängen, Haare auftoupieren und Lippen rot malen. Gegen drei Uhr versammelten sich alle im Saal des Kulturhauses. Die Männer hatten ein reines Hemd angezogen, den Schlips umgebunden, die Tische gedeckt und servierten.
Eine faßrunde Dame mit gußeisernen Dauerwellen vom Demokratischen Frauenverband hielt eine Ansprache. Der LPG-Vorsitzende und der BGL*-Vorsitzende würdigten in kurzen Reden die Damen. Was beim BGL-Vorsitzenden einen besonderen Gout hatte, denn der war im gesamten Dorf unter dem Spitznamen „Der Blaue Hahn“ als Schürzenjäger bekannt, er liebte vor allem die ganz jungen Mädchen, nahm aber alles mit.
Dann gab es ein einstündiges Unterhaltungsprogramm – eine Schlagersängerin mit Kapelle, der Schul-Kinderchor und die Kindergarten-Tanzgruppe.
Der Schallplattenunterhalter, der den Rest des Abends bestreiten würde, spielte während des Essens leise die Ostmusik-Quote ab.
Es gab Kaffee und pro Tisch je eine Flasche Wasser, Limonade, Cola, Rotwein, Weißwein, Likör (Kirsch oder Pfefferminz), weißen und braunen Schnaps. Die Herren signalisierten beim flotten Nachschenken, daß außer bei Wein der Nachschub kein Problem sei.
Dazu wurde kräftig gegessen. Cremetorte mit Schagsahne.
Als die Tortenberge halb abgetragen waren, begann der Tanz. Die ortansässigen Damen tanzten meist miteinander, weil ihre meist als Bedienung anwesenden Männer das Tanzen verweigerten und lieber draußen die Neigen aus den Schnapspullen tranken.
Und dann waren dann noch wir junges Gemüse (oder wie die älteren Bauern sagten „Det Fleesch“). Zwölf 19jährige in der Vorbereitung auf das Agrarstudium. Wir hatten Neuigkeitswert und waren verfügbar, während die Lehrmädels, die 14jährig nach der Sonderschule aufs Land gingen, im Wohnheim bewacht wurden.
Sobald wir einen Schluck aus dem Schnapsglas genommen hatten, wurde nachgeschenkt. Jeder, aber auch jeder der Herren wollte mit hochrot angesoffenem Kopf mit uns Brüderschaft trinken, mit Kuß natürlich. Weigern war zwecklos, auch wenn die Herren nicht mehr alle Zähne im Mund hatten. Die einheimischen Damen zischten schon gereizt.
Eine der Geschiedenen meinte es gut mit uns. Sie gab uns Tipps, vor wem wir uns ein bißchen vorsehen sollten, weil entweder die Frau recht aggressiv werden konnte oder der Typ selbst gewohnt war, sich zu nehmen, was er wollte.
Die drei schnuckeligen Jungfacharbeiter waren schnell an uns Mädels vergeben und tanzten sich die Seele aus dem Leib.
Der Rest des Saales war entweder besoffen und spitz wie Nachbars Lumpi oder besoffen und vor Wut kurz vor der Explosion.
Ich weiß gar nicht mehr, ob es noch Abendbrot gab. Ich glaube, die Party war offiziell um acht Uhr abends vorbei, damit die Familien auch noch was von Mutti hatten.
Ich versuchte zuerst, mich hinter den Gardinen zu verstecken, was aber als Signal verstanden wurde, zum Knutschen hinterher zu kommen, weshalb ich mich bald davonschlich.
Am nächsten Morgen waren nur wenige Frauen bei Arbeitsbeginn anwesend. Sie kamen im Laufe des Tages angeschlichen und hatten fürchterliche Kopfschmerzen und ganz kleine Augen. Die meisten hatten sich eine Flasche und ein paar Freundinnen geschnappt und privat weitergefeiert. Am Ende des Abends, so heiß es, waren die Männer im Festsaal weitgehend unter sich, hackestrackedicht und hatten sich wie immer gepflegt aufs Maul angeboten. Der Blaue Hahn war bei irgendeiner alleinerziehenden Mutti aus dem Lohnbüro gelandet, die sich noch Wochen hinterher Hoffnungen machte.
So, das war mal wieder ein Kapitel „Kitty erzählt vom Krieg“
*Betriebs-Gewerkschafts-Leitung
Socialising
Ich bin gestern gefragt worden, ob ich denn nicht meine früheren Pisten-Erfahrungen auf eine zukünftige Partnersuche übertragen könne. Beäugen, aufmerksam machen, giggelnd mit den Freundinnen in der Ecke stehen und Typen auswerten, flirten, wieder zurückziehen, furchtbar unsicher sein, ob es das jetzt ist und noch unsicherer, ob es wirklich so gemeint ist, mehrgleisig fahren, eifersüchtig sein, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt.
Was soll ich sagen. Ich habe gar keine Pistenerfahrungen.
Auf dem Gymnasium war ich die erste, die einen festen Freund hatte und das bis kurz vorm Abitur.
In meinem Landarbeiterinnen-Jahr verboten sich die Männer von allein. Die halbwegs intelligenten und gutaussehenden waren in festen Händen, vor den anderen nahm man besser die Beine in die Hand. Am Theater war ich eine der Jüngsten und arbeitete dann, wenn andere flirteten. An der Uni war ich eine der Älteren und konnte die ganzen grünen Jungs nicht ernstnehmen.
Die Männer, mit denen ich lange zusammengelebt habe, haben mich in zähem Kampf erobert. Der letzte war die absolute Ausnahme, da habe ich gekämpft.
Ich finde dieses ganze Verlieben-oder-nicht-Theater eher stressig und schmerzhaft als angenehm. Schon beim Gedanken daran sträubt sich mir das Nackenfell und ich bekomme Schnappatmung. Nicht umsonst finde ich Heiratsvermittlung eine zu Unrecht in Verruf gekommene Tradition.
Um das mal kurz zusammenzufassen: ick weeß nich.
Zudem ich gestern in einem Forum einen ewig langen Tread zum Thema Dating las, der mich nur zu einem Schluß brachte: Männer sind geile Schweine und Frauen haltlose Hühner. Und was wollen Hühner und Schweine miteinander?