02.12. 2023 – Kommando zurück

Eigentlich war der Tag heute ganz anders geplant. Ich wollte mit dem Grafen zusammen bis Oranienburg fahren, dort sollte er mich absetzen und ich wollte am Nachmittag mit dem Enkelkind Plätzchen backen. Er wäre inzwischen weiter nach Sachsen gefahren, um dort nach dem rechten zu sehen.
Doch ein paar Minuten bevor wir losfahren wollten kam die Nachricht, dass dort nun auch das letzte Familienmitglied Corona positiv ist.
So blieb ich hier, was auch nicht das schlechteste war, weil es besser ist wenn kontinuierlich geheizt wird. Ich räumte etwas und schaute im Park nach Deko-Kleinigkeiten für das Adventsbrett. Aber die kleinen Hagebuttendolden und die Zieräpfelchen waren weg. Hungrige Vögel hatten sich darüber hergemacht. Die Kauze schauten übrigens fast mit dem ganzen Körper aus dem Schornstein. Eine geschlossene Schneedecke bedeutet für sie, dass sie Vögel jagen müssen und das geht am besten am Tag. Die Katzen wiederum achteten peinlich genau darauf, dass sie genau in die gleichen Tapsen noch einmal traten und vermieden, durch tiefen Schnee zu laufen. Ich holte Holz und wollte eigentlich noch weiter räumen, aber dann schlief ich erst mal. Natürlich nur ein Viertelstündchen, danach waren allerdings zwei Stunden vergangen.
Während ich schlief, war das erwartete Paket mit der neuen Daunendecke gekommen. Und jetzt mache ich unverschämt Werbung, obwohl mir das niemand bezahlt. Leute, wenn ihr Kissen und Betten bestellen wollt, die keine Discounter-Qualität haben sollen, dann geht zur Federbetten Manufaktur Dresden. Die Herren Spontiv hatten sie empfohlen und ich bin sehr happy mit Bestellung und Lieferung, der Augenschein ist auch sehr gut und heute Nacht wird Probe geschlafen.
Ich füttere am Abend die Öfen und machte wenigstens schon den ersten Teil der Adventsdekoration fertig und dann strickte ich und wartete auf den Grafen.

01.12. 2023 – Gleißend

Der Vorteil einer geschlossenen Schneedecke ist, dass die wenigen Tagesstunden gleißend hell sind.
Neben Putzen habe ich mich den meisten Teil des Tages mit Heizlogistik beschäftigt. Ofen füttern (ab dem Abend drei davon), Holz holen, Anzündholz hacken. Ich mag das.
Aber wie wir uns heute beim Wurstkauf einig waren: Es wäre gut, wenn das mit dem kalten Winter nächste Woche erstmal durch wäre.
(Im Februar gern noch ein paar Tage, damit ich die Ski einweihen kann.)

30.11. 2023 – Weiße Welt

Das Befinden ist wechselhaft. Gestern normal, heute wieder, als hätte ich mich gestern übernommen. Egal, wird schon.
Es gab heute einen schönen sonnigen Wintertag. (Auch wenn das Enkelkind darauf besteht, daß der Winter noch längst nicht angefangen hat.)
Ich ging längere Zeit raus, um frische Luft zu schnappen. Shawn begleitete mich bis auf den Rodelhügel.

Als mit ihm noch bis zur Trebel gehen wollte, streikte er laut mauzend und verkroch sich ins Schlehengebüsch, da war der Schnee niedriger. Ich schaute dann auch nur von oben über das Trebeltal.

Etwas später, beim Holz holen, gab es noch Sonnenuntergangszauber.

Das Gekatz saß derweil im Schnee.

Und die Käuze hockten heute zu zweit in einem Schornstein, so ist es wahrscheinlich wärmer.

Die Nacht ist kalt, sehr kalt.

29.11. 2023 – Schnee

Ich nahm es morgens erst garnicht so ernst, als ich auf dem Dach gegenüber Schnee sah. Doch es waren mehr als 10 cm und es schneite weiter.
Schöner luftiger Schnee, eigentlich ideal geeignet für einen Schneemann, aber ich hatte keine Zeit dafür.
Ich füttere die Katzen und machte die Eingänge bis zur Straße frei. Da wir außerhalb des regelmäßigen Winterdienstes wohnen, stellte ich mich darauf ein, daß wir heute noch die Straße frei räumen müßten und das Bäckerauto sicher nicht kommt.
Doch um 12 war die Straße geräumt und das Bäckerauto hupte. Einmal mußte man sie rausschleppen, als sie sich festgefahren hatte, berichtete die Verkäuferin, sonst wäre es ok. gewesen.
Wir planten ein paar Sachen durch. Außerdem kaufte ich auf Kleinanzeigen recht billig neue Langlaufski. Meine alten waren kaputt und verzogen und liegen nun auf dem Grunde eines Schutthaufens im Keller eines abgerissenen Gebäudes. (Fischer mit Holzkern und Stahlkanten, über zwei Meter lang, von 1972)
Sie müssen bei der nächsten Hamburgtour noch abgeholt werden. Der Gedanke, bei der nächsten geschlossenen Schneedecke hier durch die Wiesen zu fahren, war euphorisierend. Schließlich habe ich mit vier Jahren zum ersten Mal auf Skiern gestanden und die Skitouren mit meinem Großvater im Erzgebirge und später in Norwegen sind wunderbare Erinnerungen. Ich war sogar einmal an einem Sonnentag auf der Schneekoppe und bin dort bis zur Elbquelle gefahren.
(Der Wetterbericht schwenkte indessen um. Mitte Dezember werden die Temperaturen wieder zweistellig. Zünde dir eine Zigarette an und der Bus kommt. Aber unser Holzvorrat und die Pläne danken es.)
Dann schippte der Graf noch einmal das Auto und den Weg zum Holzschuppen frei, ich half und schon dämmerte es, als wir Holz holten. Die Katzen rasten, erfreut uns draußen zu sehen, stiebend durch den Schnee. Sie werden nicht nass, weil sie so dichtes Fell haben.

(Keine Katze, sie waren zu schnell.)
Als wir fertig waren, flogen die Käuze zur Arbeit in den Park. Sie hatten uns die ganze Zeit von ihren Schornsteinen aus beobachtet.
Ich heizte im Haus drei Öfen und strickte den Ärmel zu Ende, um ihn dann wieder zu einem Drittel aufzutrennen, irgendwo hatte ich mich verzählt.
Es ist Gott sei Dank nicht so kalt wie angekündigt. Der Mond steht hell am Himmel und die Äste der Bäume werfen Schatten auf dem Schnee.