20.12. 2020

Ein trüber Tag, der nicht richtig hell wurde.
Wir sind immer noch in der vorweihnachtlichen Ruhe. Das Ausruhen tut gut, der Sommer war anstrengend.
Es wäre noch entspannender, wenn die absurden Ereignisse um uns herum nicht wären. Die Mutation des Virus erscheint mir als folgerichtiges dramaturgisches Element in einem sehr reißerischen Plot. Nur lese ich gerade kein Buch. Der Held oder die Heldin, die die Welt rettet, wird nicht erscheinen.
Am Nachmittag spazierten wir über die sumpfigen Trebelwiesen, irgendwann fing es zu regnen an. Ich stakste wie ein Storch über dicke Grassoden und Erdklumpen, die Wildschweine aufgewühlt hatten. Als wir nach Hause kamen, hatte ich einen Bärenhunger.
Ich machte Köfte und Karottensalat während der Graf das letzte Weihnachtpäckchen packte.
Dann saß ich neben dem Ofen und strickte. Simple Pullover haben den großen Vorteil, daß man gut voran kommt.

Veröffentlicht unter Leben

19.12. 2020

Noch ein Sonnentag. Allerdings wehte ein feiner kalter Wind.
Ich harkte Laub und flauschte die Katzen.
An Nachmittag fuhren wir an die Ostsee und da wurde ich richtig durchgepustet.
Nach der Rückkehr standen große Fellpflege und Auftauen in der Badewanne auf dem Plan.
Abends strickte ich und nebenher lief Goobye Lenin. Ich hatte den Film nie gesehen. Auf der Berlinale damals waren der Firmenpartner und das Kind in der Vorstellung, ich hatte irgendeinen anderen Termin und danach hatte sich das nie mehr ergeben. Ich weiß nicht, warum ich der Meinung war, das sei eine Knallerkomödie. Vielleicht, weil der Film immer mit den zwei, drei witzigen Plottwists bebildert wurde: Wir spielen Aktuelle Kamera, wir erklären Mama das Coca Cola Plakat und wir erzählen, daß der Westen gerade in den Osten flüchtet.
Ein guter Film, ohne Frage. Regie und Schauspieler, die die groteske, synthetische Situation ernst nehmen, hervorragende Nebendarsteller, aber ein grober Ostalgieporno, dem das Mitgefühl, wage ich zu behaupten, doch Letztenendes fehlt. Und ich heulte den halben Film lang, nachdem ich die erste Hälfte zitterte und mir übel war. Wie kann jemand mit den Versatzstücken der Vergangenheit einfach so rumspielen? (Rein rhetorische Frage selbstverständlich.) Ich stecke da emotional tiefer drin als ich verdrängen kann.

Veröffentlicht unter Leben

18.12. 2020

Warm und sonnig. Die Sonne weckte mich, ich war noch mal eingeschlafen.
Ich ging gleich nach dem Frühstück raus und harkte Laub. Dann schnitt ich noch ein kleines Sichtfenster aus den Büschen am Eiskeller aus, jetzt kann man von der Terrasse über zwei Gärten und den Hohlweg ein Stück der Weide sehen, auf der im Sommer ab und zu ein Schaf oder ein Pony zu sehen ist.

Der Nachmittag hatte wunderbares Licht.
Als es dämmerte, ging ich rein und begann den gemütlichen Teil des Tages: Kochen, essen, duschen, stricken.

Veröffentlicht unter Leben

17.12. 2020

Es ist gerade warm, das tut gut.
Wir fuhren heute Mittag zur Poststelle, die im 9 km entfernten Dorfkonsum ist. Dort war vor einigen Tagen ein Paket gelandet, was erstaunlich ist, denn alle anderen Pakete wurden problemlos an unserer Abwurfstelle gelassen.
Wir tauschten unsere drei Pakete gegen das eine hinterlegte Und freuten uns darüber, daß es aus Dresden vom Herrn Spontiv und seinem geschätzten Gatten kam. Die beiden begleiten unser Projekt von Anfang an und wußten, was derzeit Not tut: Konfitüre, Glühwein, Marzipan, gebrannte Mandeln und ein Bräter für die Ente zu Weihnachten. Das war eine große Freude.
Wir hielten kurz in Nehringen am Fluß und schauten in die Landschaft.
Übrigens zieht der Dorfkonsum mit der Poststelle demnächst noch ein Dorf weiter und ist dann 12 km entfernt.
Der Rest des Tages war Mittagsschlaf und stricken. Vor Weihnachten machen wir nur noch Kleinigkeiten. Ein bißchen das warme Wetter nutzen und draußen sein, ein bisschen räumen und basteln, aber keine Großbaustelle mehr. Die Erholung haben wir auch nötig.

Veröffentlicht unter Leben