10.4.

Das war dann wohl am Abend vorher doch ein bißchen viel Durcheinander beim Alkohol. Dann noch der Wetterumschwung und Hormone hatte ich auch noch. Was heißen will, Miz Kitty schrammte den ganzen Tag am Migräneanfall. Meine Laune war dementsprechend.
Dazu wälzte der Graf dann auch noch Probleme. Man muß wissen, wir haben völlig gegensätzlich Entscheidungsmuster. Ich trage eine Sache länger mit mir herum, kreise um sie, wälze sie in Gedanken, lege sie wieder beiseite und dann irgendwann handele ich. Für Außenstehende ist das oft sehr kurz entschlossen, weil ich wenig drüber rede. Im Handeln bin ich dann Trial and Error. Ich bin kein Mensch für Details, also plane ich nicht detailliert, sondern habe nur eine Zielsetzung und ein paar Landmarken. Das heißt, ich mache mitunter auch haarsträubende Dinge. stemme mit einer Hilti Fliesen aus einem Zementbett und bekomme hinterher mit, daß die Wand, an der sie hingen, 6 cm Rabitz war, mir hätte auch die ganze Wand in den Nebenraum klappen können. Nicht selten geht mir auch was schief und ich versenke eine Menge Energie im Meer der unerschöpflichen Möglichkeiten für ein paar Plätscherwellen.
So was hat der Graf beim Planen schon im Kopf. Er formuliert ein Ziel, ein gräfliches Ziel, noblesse oblige. Dann beginnt die Problemdiskussion unter Beachtung aller Aspekte, wie Erdbeben, spontane destruktive Interferenzen, plötzliche Geldentwertung und menschliches Versagen. Ich sitze daneben und mir wird das Blut grün, weil ich glaube, diese Probleme müßten alle vorher gelöst werden. Müssen sie aber garnicht. So isses halt wenn jemand zugleich Ingenieur und Designer ist. Dann passiert erst einmal eine ganze lange Weile nichts. Ich denke ok., Prokrastination galore, vergisses. Und dann, ich hab die Sache schon zu den Akten gelegt,  gehts plötzlich los.

Und deshalb machen wir heute einen Wanddurchbruch.

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9.4.

Der letzte Osterfeiertag. Das Kind hatte sich mit Freund angesagt. Was macht Mutter? Steht zum Kampfkochen in der Küche. Sicher ein ganz universelles Phänomen. Ich glaube, selbst auf dem Mars stehen grüne Weibchen mit zehn Tentakeln am Kopf in der Nahrungsmittelbereitungszone herum und kochen ihre ganz besonders leckere, mit Liebe gemachte Schwefelsäure mit Schlackebröckchen.
Bei uns gab es so etwas ähnliches:
Feldsalat mit Avocado und Grapefruit
Chicken bzw. Tofu Bombay Style mit Blumenkohl und Süßkartoffel auf dem Blech gebacken
Schokokuchen mit flüssigem Kern und Orangencreme
Das war alles, bis auf den Schokokuchen, der schon recht durch war, furchtbar lecker. Natürlich habe ich mal wieder keine Fotos gemacht, ich war mit werkeln beschäftigt.

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8.4.

Ein Nachmittag mit FReunden im Qucina. Immer wieder frappierend, daß in der Tourimeile auf dem Gendarmenmarkt ein netter, gemütlicher Ort ist, der so gar keine Hofbräuhausatmosphäre ausstrahlt.

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7.4.

Im übrigen fand ich den Kurzabriß der Ereignisse der Osterwoche von Frau Novemberregen sehr hilfreich für mich Heidenkind, endlich habe ich es kapiert.
Gestern war also Sabbat, da war nix los. Wißter Bescheid.

Hier war Luftholen und Heimwerken II angesagt. Wobei ich im Moment etwas tatenlos bin. Ich mag am Wochenende nicht durch die Bude feudeln, zum draußen rumlungern war es zu kalt und drinnen zu gemütlich, Kisten weiter auspacken und Zierdeckchen veteilen geht auch nicht, weil alles noch nicht so weit ist… Sind das jetzt genug Gründe dafür, daß ich derzeit nichts Sinnvolles, Zielführendes tue?
In unserem Wohnungs-Einrichtungs-Parcours haben wir nun ein Problem in der Vergangenheit lokalisiert. Ich habe nämlich vor 1  1/4 Jahren diesen Tisch verkauft. Weil HeMan selbst einen neuen geliefert bekam, ich weder die Kraft  noch das Geld hatte, ihn in mein Randberliner Lager zu fahren, Geld brauchte, sowieso damit rechnete, nie wieder großzügig zu wohnen und der Tisch empfindlich wie eine Diva war. Er hatte schon zahlreiche Kratzspuren, dazu brauchte man nur mal eine Schere unsanft drauflegen. Alles, was hart, feucht oder warm war, brauchte eine Unterlage. Nun stehen wir vor einem Problem. Die Form ist einfach zeitlos schön, aber der Wiederkaufspreis liegt gebraucht oder als Restposten bei ca. anderthalbtausend Euro aufwärts, (ich habe ihn damals für Tausend gebraucht gekauft) und es gibt ihn nicht mehr. Er wird in der Massivholzvariante nicht mehr hergestellt, nur noch mit furnierter Platte. Blöd ist das.
Was ich daraus lerne ist: Schöne Edelschnäppchen sollte man nie, nie verkaufen, sondern einlagern, egal wie. Es ist zwar müßig, sich um verschüttete Milch zu grämen, aber es ärgert mich. Schließlich gibt es noch eine paßgenaue Bank aus französischem Nußbaum dazu. Gnaaa…

So, jenseits der Luxusprobleme gab es gestern im Rewe (btw. Goldhasen waren alle! Ich mußte auf Schmunzelhasen umsteigen!) eine Aktion des Bauer-Verlages. Jugendliche Menschen in grünen T-Shirts packten einem den Einkauf ein und ich trug zusätzlich dazu ein Neues Blatt, einen knietschegrünen Kugelschreiber, ein Osterei und Gummibärchen nach Hause. Am Küchentisch sitzend, lasen wir, daß Josef und Narumol nun ein Kind haben, es bei Königs mal wieder dramatisch zugeht, was man machen kann, damit Männe lange die Spannkraft behält, wie man Hackfleisch lecker zubereitet und wo man in Kärnten Urlaub machen kann. Heute kann ich dann das Kreuzworträtsel lösen.

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß.

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