Ich habe ja nun so etwas wie einen Tagesablauf. Ganz von alleine, ohne dass das irgendwelche Kunden, denen ich zur Verfügung stehen muss, erzwangen.
Da ich sehr viel schriftlich und mit Konzentration arbeite, lasse ich mich ungern stören. Dass ich nicht so wahnsinnig viel socializen mag, ist eh klar. Intro eben.
Aber nun telefoniere ich noch weniger gern als früher. Telefonieren ist für mich mit Job konotiert. Mit Terminabstimmungen und Deals und auch damit, dass ich mich komplett verstelle oder besser, meine Berufs-Persona nach vorn lasse.
Ich telefoniere eigentlich nur streßfrei und angenehm mit dem Kind (das machen wir aber nur, wenn iMessages zu anstrengend fürs Informationsvolumen werden), den Eltern (die fassen sich noch immer kurz, wie früher, als Ferngespräche teuer waren) und der ältesten Freundin (wir verständigen uns ganz schnell, obs gerade passt oder nicht und was die Themen und die Erwartungen an das Gespräch sind). Eine weitere Freundin ist dazu gekommen, mit der Brainstorming am Telefon hervorragend geht.
Ansonsten habe ich seit Jahre Freunde, mit denen ich mich schriftlich verständige oder die ich ab und zu treffe.
Auch mit dem Grafen telefoniere ich seltenst. In der Zeit, in der wir uns kennenlernten, wechselten wir Mails und SMS. Da wir beide unsere Handys immer auf leise gestellt haben, würden wir ohnehin nur die Mailbox volltexten und der Graf ist oft mit einem Device unterwegs, das gar nicht telefonieren kann.
Also ähm, ja. Das ist leider so.
Ach übrigens, es ist scheinbar gelungen, endlich diese hässlichen, kriechenden Saufoasen totzutreten, die einem beim Vorbeifahren immer Anblicke von Klempnerdekolletes der strampelnden Männer boten. Hoffentlich bleibt das jetzt so.