13.12. 2021

Was für ein Wetterumschwung. Es war warm, feucht und dunstig und hatte 10 Grad mehr als am Freitag. In manchen Bereichen im Haus war es kälter als draußen. Es dauerte sehr lange, bis die Öfen brannten.
Wir organisierten morgens etwas herum und räumten dann die Schränke aus dem Auto. Das dauerte eine ganze Weile, weil einer der beiden mehr oder weniger über dem anderen aufgehängt war.
Dann holten wir noch Holz und ich packte jede Menge Verpackungen in die Papiertonnen und stellte sie an die Straße.
Dann ging der Graf wieder Wände verputzen im Erzieherzimmer und ich machte die letzten Dinge in der Buchhaltung für das Steuerjahr, das wir abgeben.
Zwischendurch gab es die aufgewärmte Lasagne von Donnerstag.
Dann war Beine hoch und Sessel sitzen angesagt, morgen geht es nach Bremen und Hamburg.

Ich glaube, ich weiß, warum Mimi den Hügel hoch ausgewandert ist. Seit es morgens wieder Dosenfutter und kein Trockenfutter gibt, ist sie pünktlich da und muß sich nicht bitten lassen.
Das Frühstücksbüffet stimmte nicht.

Veröffentlicht unter Leben

12.12. 2021

Ein Sonntag auf der Straße. Das er jetzt kein Verlust, es war relativ warm, dunstig und regnete.
Einmal Berlin (voller Polizei, im Wedding wurde wegen einer Bombenentschärfung evakuiert und die Leute wollten wohl nicht aus den Häusern) und zurück mit Abstecher nach Perleberg, um zwei Eckvitrinen abzuholen, die auf dem Foto um einiges zierlicher gewirkt hatten. Kein Problem, das Haus verträgt große Möbel. Es war allerdings ziemliches Tetris, sie in den Transporter zu bekommen und sicherzustellen, daß sie sich nicht aneinander wund scheuern.
Auf dem Rückweg lief NDR Info. Ein Gespräch mit zwei Journalisten, die gerade aus den USA zurückkamen. Es ging um die Themen ihrer Arbeit, die sie kurz referierten.
Eine Frau sprach über ihre Arbeit in West Virginia, wo sie Bergleute interviewt hatte, die über Generationen Wähler der demokratischen Partei waren, die nun die Republikaner wählen, weil sie sich von „ihrer“ Partei nicht mehr vertreten und verstanden fühlen. Mit der abgehobenen Arroganz der Woken könne sie schon gar nichts anfangen.
Ein Mann sprach über seine Reise nach Mississippi, er präsentierte O-Töne eines Schriftstellers und einer Sängerin, es ging (unter anderem) um ein Denkmal für die afroamerikanischen Sklaven.
Was mir nicht auffiel, weil ich mich eher mit der sonderbaren Stimme der Moderatorin beschäftigt war, darauf wies mich erst der Graf hin. Die Moderatorin hielt es nicht aus, über die Bergleute zu hören. Sie unterbrach, fragte den anderen Interviewpartner, warum er denn nichts sage und als es hieß, die Bergleute sagten, daß sie nichts von der finanziellen Unterstützung für Arme hielten (von der sie selbst profitierten), grätschte sie dazwischen: „Die begreifen es einfach nicht!“ Die Journalistin erklärte, daß der amerikanische Staat im Verständnis der Bürger nicht für Wohlfahrt zuständig sei, die Moderatorin wechselt das Thema.
Sie befragt lieber den anderen Interviewpartner, wie ein Südstaatenstädtchen, das touristisch bekannt ist für seine Antebellum-Architektur (Deutsch: Fette Sklavenhaltervillen) nun ein Sklaverei-Memorial bekommen soll. Von Intellektuellen initiiert, für 60 Prozent Afroamerikaner in der Gegend sicher gut. (Davon hatte er keinen O-Ton.)
Was ist das für eine Art, sich der Welt zu nähern? Geht es wirklich darum, daß auf Sendung geht, was dem Weltbild des Menschen entspricht, der die Informationen kuratiert? Die Moderatorin war eine junge Frau, trotzdem ging es nur um liefern lassen, um Erwartungen zu erfüllen (Persönliche? Die des Senders? Die imaginierten des Senders?). Warum?

Veröffentlicht unter Leben

11.12. 2021

Es gab einen sehr schönen sonnigen Winterspaziergang. Jetzt, in der Nacht tropft es von den Dächern. Der Schnee schmilzt.

Veröffentlicht unter Leben

10.12. 2021

Es schneite von morgens bis nachmittags, kleine hartnäckige Flocken, und irgendwann war alles weiß. Bäume, Dächer und Wiesen.

In zwei oder drei Tagen wird wieder alles vorbei sein und es wird sicher kein weißes Weihnachten geben, aber jetzt gerade ist es richtig Winter.
Es wird magisch hier. Ganz still, wie mit Watte gepolstert, mit nur ein paar Stunden Licht am Tag und der Schnee leuchtet selbst in der finstersten Nacht.
Die Katzen begleiteten mich auf einem Gang durch den Park.




(Sie haben so herrlich dicke Winterpelze.)
Shawn hatte die Nacht im Stall vom kleinen Haus verbracht. Ich hatte schon so einen Verdacht und rief noch einmal hinein, bevor ich gestern Abend zuschloß, aber er wollte wohl nicht rauskommen. Heute Morgen kam er mir entgegen, die weißen Strümpfe an den Hinterbeinen schwarz vom alten Kohlenstaub, satt und gut gelaunt. Es gab wohl Mäuse.
Jemand anders saß wieder ganz oben und schaute auf alle herab. Der Kauz steckte wieder stundenlang den Kopf aus dem Schornstein.

Der Tag verging mit Heizen, Herumräumen und etwas Schreibkram. Der Graf machte Heldenarbeit, er schliff die Streichraufaser im Erzieherzimmer von der Decke.
Abends gab es Pizza und Reste von gestern.
Eigentlich wollte ich schon vor Stunden im Bett sein. Aber wie es ist, morgens nicht rauskommen, abends nicht reinwollen.

Veröffentlicht unter Leben