Irgendwie Weihnachten.
Mit Geschenke auspacken, den neuen Kaufmannsladen des Enkelkinds bewundern (über Facetime), den Katzen Enteninnereien bescheren, Raclette essen und Aperol Spritz trinken als Andenken an den Sommer, überfressen im Sessel sitzen und der Graf schnarcht schon leise.
Naja. Aber kann man mal machen.
(Ich war auch schon zu Weihnachten allein: mit einer Flasche Wodka in einem Hotel in Oslo, mit einer frischen OP-Narbe in einem Skiort im Riesengebirge, mit einem Sonnenstich im Bett in Fuerteventura, weil ich mich beim Wandern verlaufen hatte.) Nächstes Jahr gibt es wieder einen Weihnachtsbaum.
Archiv des Autors: kitty
23.12.2020
Der Vorweihnachtstag brachte noch ein paar Aufräumarbeiten, ich putzte die Küche und harkte Laub.
Der Graf machte wieder einen langen Spaziergang bis es dunkel war.
Es kam Post aus Greifswald. Eine Übersetzung, ein Siebdruck, eine Erzählung und Postkarten. Menschen aus dem Internet, die zum Jahresende ihre kreativen Arbeiten verschicken. Das war für uns wirklich eine große Freude.
Abends kochte ich etwas und dann strickte ich, während ich mir einen Tim-Burton-Film im Fernsehen ansah.
Der Graf war von seinem Spaziergang müde und schlief im Sessel.
22.12. 2020
Morgens die Ente und das Filet vom Wurstmacher geholt. Eine Fastdreikiloente für zwei Personen verspricht Zweitverwertungen und Schätze für die Tiefkühltruhe.
Dann machten wir einen längeren Spaziergang durch die Trebelwiesen. Dorthin, wo im Sommer die Weiden sind und man den Kühen und vor allem den Bullen doch besser nicht über den Weg läuft.
Es war windig und recht dunkel. Die Raunächte scheinen von Rautagen begleitet zu sein. Die Zeit, in der es kaum hell wird und keiner sicher ist, ob die Sonne jemals wiederkommt.

Nach einem schnellen Essen fuhren wir nach Grimmen, die online bestellten Lebensmittel bei Rewe abholen. Angesichts der Aufregung, die immer bei der Übergabe der Bestellung ausbricht, haben wir den Eindruck, wir sind die einzigen, die so etwas machen.
Wir stellten noch der Freundin von drei Dörfer weiter Wildleberwurst aufs Bänkchen vor dem Haus und fuhren zurück, die Frostwaren in die Tiefkühltruhe legen.
Dann schickte ich die Katzen auf Nachtschicht und setzte mich wieder an die Strickarbeit. Ich habe gerade viel Spaß daran, weil es schnell geht und unkompliziert ist.
Jetzt ist alles bereit. Weihnachten kann kommen.
21.12. 2020
Bisschen geharkt und die Katzen geflauscht, dann war es auch schon wieder dunkel.