Und dann war es kalt, mit Aussicht auf nochmals Kälte in den nächsten drei Tagen. Der Wind pfiff in den Ofenrohren.
Als ich vormittags Brot und Kuchen am Bäckerauto kaufte, fror ich in der Daunenweste, die Nachbarinnen trugen alle schon dicke Jacken.
Wir blieben im Haus, bis auf die halbe Stunde, in der wir Holz holten und die Plane auf einer Holzmiete festbanden. (Dem Holz tut der trockene, stramme Ostwind gerade gut.)
Ich brachte die Küche in Ordnung und machte noch ein paar Sachen rundherum und am Nachmittag legte ich mich etwas schlafen. Morgen geht es sehr früh nach Berlin, der Klempner muß nacharbeiten.
Abends kochte ich und mein Zopfmusterpullover macht gute Fortschritte. Nächstes Projekt wird ein kurzer Bettpullover mit Kapuze. Ich habe aus einem Nachlass noch kamelhaarfarbenes Mohairgarn. Mir werden im ungeheizten Schlafzimmer der Nacken und der Kopf zu kalt.
Archiv für den Monat: November 2022
16.11. 2022 – Letzte Handgriffe
…bevor es kalt wird. Es war sehr windig und der Wind wurde von Stunde zu Stunde kälter.
Wir standen früh auf, denn es sollte ein Stromzähler getauscht werden. Das Auto fuhr kurz vor halb 8 erst mal langsam am Haus vorbei und entschwand. Der Graf war so geistesgegenwärtig und hatte den Firmennamen gesehen, rief dort an und bat darum, daß der Monteur wieder zurück kommt.
Ich sammelte die Pflanzen vorm kleinen Haus und pflanzte eine Bütt voll Taglilien auf das zugeschippte Loch über dem Abflußrohr.
Nebenher zog ich die Betten ab und hing zwei Waschmaschinen Bettwäsche auf, damit sie im Wind trocken weht.
Da wir Öfen aus dem kleinen Haus nach nebenan tragen wollten, stöpselte ich einen Ofen ab und hing einen anderen an das Ofenrohr. Als ich kurz darauf wieder draußen herumlief, sah ich, daß das Käuzchen für ein paar Minuten aus dem Schornstein schaute. Wahrscheinlich zog es beim Ofenwechsel am Bürzel und es gab ungewohnten Krach.
(Ich hatte außerdem mit Mimi einen Kontrollgang durchs kleine Haus gemacht, inklusive Blick auf den Heuboden.)
Nachmittags kam der Graf dazu und wir trugen die Töpfe ins Winterlager ins kleine Haus und die Öfen herüber ins Gutshaus.
Dann nahm ich noch Wäsche ab. Es begann schon zu dämmern, obwohl es noch nicht einmal 16 Uhr war.
Wir gingen rüber zum Kuhstall, der Graf kaufte einen Schwung Rindfleisch, um unseren Vorrat aufzufüllen, am Samstag kommt Besuch.
Dann wollte ich nur noch rein. Unter der Dusche aufwärmen, Betten beziehen, Essen kochen.
Aber nach dem Betten beziehen und duschen mußte ich mich erst mal zum Grafen aufs Sofa legen und mit ihm gemeinsam ein Nickerchen machen.
Dann gab es Steinpilz-Tortelloni und wir heizten uns das Herrenzimmer kuschlig.
Der Rest war stricken und jetzt bin ich müde.
Edit: Eine sehr schöne Feder entdeckt.
15.11. 2022 – Nichts getan
Eigentlich sollten heute die Blumen ins Winterlager im kleinen Haus gebracht werden (der Gartensalon steht voller Möbel und Kisten aus Berlin und die Blumen sind beträchtlich mehr geworden), aber der Graf hatte nördlich von uns am Bodden etwas abzuholen.
Wir fuhren nach Damgarten und von dort aus in die Boddenlandschaft, wo vereinzelt noch Häuser stehen. Dort gab es eine alte Schreibmaschine.
Anschließend, es war schon dunkel, aßen wir in Ronnys Anglerheim, was wir lange nicht mehr getan hatten. Die Gastronomie wird keinen guten Winter haben – und das nach den zwei Corona-Jahren.
Abends strickte ich und zwei Ärmel und ein Unterteil vom Pullover können jetzt zusammengefügt werden.
14.11. 2022 – Vor dem Winter
Heute schien die Sonne, aber es ist zu merken, daß der Winter kommt. Der Wind hat nach Osten gedreht und ist kalt.
Ich bereitete die Pflanztöpfe fürs Winterquartier vor und pflanzte Stauden, die mit Wasser in einer Bütt standen, in ein Beet. Nebenher brachte ich Kronenholz auf dem Rückweg aus dem Park hoch, das der Graf letztens klein gesägt hatte. Dann schloß ich noch ein Erdloch über einem Abflussrohr, es war nur noch zur Beobachtung offen gewesen. Aber man kennt Murphys Gesetz. Als ich das Loch das letzte Mal zuschippte, mußte ich es zwei Wochen später wieder ausheben.
Außerdem hing ich Wäsche auf, aber die brauchte trotz Wind lange zum Trocknen.
Die Katzen, mittlerweile dick flauschig bepackt, rasten erfreut um mich herum.
In der Dämmerung fuhr ich zum Yoga, die anderthalb Stunden Dehnen und Strecken tun mir immer sehr gut.
Abends heizte ich zum ersten Mal in diesem Jahr den großen Bullerjan auf der Nordseite an.
Der Rest war Stricken und Hörbuch. Ich komme mit meinem dicken Zopfpullover voran.
Edit: Blöderweise habe ich mir abends versehentlich Schwarztee statt Kräutertee gekocht. Das wird eine lustige Nacht.