Vormittags begann es zu schneien, ganz schnell sah es hier vorweihnachtlich aus. Wir machten nach dem Holz reinholen eine Runde zum Fluß. Es ist wunderschön draußen.

Ich heizte Öfen und wir fegten Schnee, denn irgendwann hatte es aufgehört.
Der Kauz schaute wieder stundenlang zum Schornstein heraus und ich hatte so eine Vermutung, die sich mit etwas googeln bestätigte. Er fängt im Moment wahrscheinlich in der Dunkelheit zu wenig Mäuse, es gibt zudem nicht viele. Im Winter jagt er Spatzen und Finken und Spatzen gibt es hier sehr viele. Sie nisten zwische Dachrinne und Ziegeln und suchen nach den letzten Weißdornbeeren. Und der Baum ist keine 15 Meter von dem Schornstein entfernt.
Am Nachmittag fuhr der Graf Wandputz kaufen und ich schaute nach dem Anstrich, den ich mit Tapetenkleister eingeweicht hatte. Das funktioniert nicht. Ich hasse Streichraufaser. Vor allem erinnere ich mich daran, daß wir so in der DDR Fake-Raufasertapete hergestellt haben. Wir hatten ja nüscht. Also haben wir drei Handvoll Sägespäne in den Eimer mit der Wandfarbe gemacht.
Dann machte ich an der Steuer weiter. Es wird.
Abends gab es eine warme Decke auf den Knien und ein Runde Stricken. Draußen ist es verdammt kalt.
Archiv der Kategorie: Leben
08.12. 2021
Immer noch fieser kalter Wind, an der Ostsee soll es sogar ordentlich stürmisch gewesen sein.
Wir räumten die größte Holzmiete in den Schuppen. Da war der Wind nötig, er trocknete die Stirnseiten der Holzscheite.
Das Gekatz assistierte, Mimi sprang immer mal in die frei gewordene Schubkarre.
Nebenher brannte die Papiertonne. Ich war mit einem Kasten voll Kohlenasche rausgestürmt und nahm die nächste Mülltonne (bei diesem Wind fliegt einem die Asche schneller ins Gesicht als man denkt). Nur das war die Papiertonne, der Restmüll stand noch an der Straße. Ich hatte den Fehler zwar schnell bemerkt, aber es muß wohl etwas Glut zwischen die Zeitungen gefallen sein. Ich versuchte, mit Eisscheiben aus Baueimern zu löschen, das dauerte etwas.
Am späten Nachmittag schaute ich, wie die fürchterliche Streichraufaserfarbe von der Decke des Erzieherzimmers abzukratzen ist. Das Zeug ist die Pest. Und einfach satt mit Dampf einweichen ist um diese Jahreszeit nicht so toll.
Abends gab es Nudeln mit Bratensoße (ich) und mit Schokolade (der Graf).
07.12. 2021
Ein kalter Tag mit fiesem Wind. Heizen war das Gebot der Stunde.
Der Graf machte heute die Wände im Erzieherzimmer, ich beschäftigte mich mit Abschreibungen.
Die Katzen waren flauschig und niedlich.
Ich bin zwar den ganzen Tag die Treppe rauf und runter gelaufen, aber ich habe das Gefühl, so gut wie nichts getan zu haben.
06.12. 2021
Herzchenaugen für das Enkelkind, das dem Nikolaus gestern Abend Milch und Kekse zur Stärkung hinstellte und heute Morgen festgestellte, er hätte seine Milch wohl nicht ganz geschafft. (Dafür muß die Mama gesorgt haben.)
Heute gab es Sonne! Und sonst tropfte es den ganzen Tag von den Bäumen und vom Dach.
Mimi und Shawn kamen heute morgen gemeinsam aus dem Katzenhaus. Das Pfötchen ist nicht mehr geschwollen und die Abschürfung sieht ok aus. Puh, was bin ich beruhigt. Mimi ist nicht mehr ganz so fertig, aber ihr alte Verspieltheit ist noch nicht wieder da. Ich glaube, das war das erste schlimme Erlebnis, das sie hatte, das macht auch ein bißchen erwachsener (und nicht ganz so leichtsinnig, wie sie sonst ist).
Shawn hat sie wohl ein bißchen umsorgt, wie in den Zeiten, als sie klein war. Naja, wenn sie wieder richtig fit ist, wird sie ihn wieder jagen und in den Hintern beißen.
Die Kühe unterhielten sich sehr laut auf dem Hof vor dem Stall, scheinbar mochten sie die Sonne nach diesen grauen Tagen.
Und noch jemand blinzelte ins Licht.

Der Kauz sah schlaflos aus dem Schornstein. (Die Käuze wohnen dort, er ist unbenutzt.)
Mittags kam der Schornsteinfeger. Der Graf fuhr los, als er fertig war, er kaufte eine Bandsäge.
Ich holte Holz und sichtete die nächste Holzmiete, die in den Schuppen umgelagert wird. Durch Regen, Schnee und Sturm hat die Vorderseite der Scheite partienweise sehr nasse Stellen.
Dann wollte ich rein, um die Steuer zu machen, aber wie angekündigt war der Strom für ein paar Stunden abgestellt.
Zum Laub harken lag noch zu viel Schnee und für andere Sachen, zum Beispiel die Dachrinne hinten am kleinen Haus reinigen, war ich heute zu müde.
Man kann ja so gut wie nichts tun ohne Strom, außer mit den Händen zu arbeiten. Ich setzte mich in den Sessel neben den Ofen und nickte ein.
Als der Graf zurückkam, machte ich die Reste des Sonntagsessens warm und setzte mich strickend in den Sessel.