der therapeut: ich weiß nicht, sie kommen mir zur zeit etwas submanisch vor. was ist los mit ihnen?
der patient: he, das ist ein therapieerfolg! ich bin mit depressionen hier hergekommen. wir sind nur ein bißchen übers ziel hinausgeschossen.
Archiv der Kategorie: aufgeschnappt
ah ja
spiegel online beschreibt die Symptome einer schwerwiegenden Krankheit: Internetsucht. Zu lesen nur im Internet. ok., ich könnte jetzt auch wie eine wandelnde Leiche an den Kiosk wanken, die Papierzeitung in meine zitternden Hände nehmen und mit tiefliegenden Augen nervös hibbelnd den Artikel studieren. Aber es geht nicht. Ich müßte meine geöffneten Browserfenster allein lassen…
Schubert im November
Gestern abend Premiere von Winterreise. So ein Gefühl habe ich lange nicht mehr im Kino gehabt. Zwischen ich geh gleich raus, das halt ich nicht aus und Wahnsinn und nee, das meint ihr doch jetzt nicht ernst oder? und ziemlich großes Kino.
Ein hammergeiles Buch, ein phantastischer Hauptdarsteller, Regie und Kamera kippen den ganzen etwas älteren Stoff dann noch jugendlich-ambitioniert auf die Seite und dann haben wir den Salat. Zu Tränen rührende Details und doch will das alles nicht zueinander. Immer wieder zerspritzelt alles wie ein Kaleidoskopbild. Aufnahmen von Himmel, Bergen und Städten in Kenia. Winter in Bayern dagegengesetzt und dazu Schubert Fremd bin ich eingezogen. Und Bierbichler singt, ich könnte mitheulen wie ein Wolf und es schneit. Und dann schreit er wieder rum, wie den halben Film durch und ich habe das Gefühl, ich bin in einer schlechten Theaterinszenierung. Lieber junger Regisseur, einem Schauspieler von dieser Stärke darfst du einfach nicht solche Freiheit geben. Der spült doch alles weg. Stell dich dagegen. Das hast du nicht geschafft.
Was ist geblieben?
Im Kopf setzt sich die Story neu zusammen. Die Geschichte eines sich in Saft und Kraft wähnenden Erfolgsmannes an dem die Zeit gnadenlos vorbeigegangen ist. Seine Welt und die Welt da draußen sind nicht mehr deckungsgleich. An dieser Bruchlinie existiert eine Zwischenwelt aus Aggression, Verzweiflung und panischer Zuversicht.
Einen der schönsten Schlüsse der jüngeren Filmgeschichte haben sie gewagt. Sie erzählen die Geschichte eines Mannes, der sich in Kenia gefunden hat. Er ist … – ansehen, kann ich da nur sagen, ich verrate nichts.
Schubert ist geblieben. Ich habe heute meinen Mezzosopran geölt, ihn ein bißchen runtertouren lassen, damit ich die Tenorlage kriege und habe gesungen, was ich aus der Winterreise kenne. Und als Zugabe An die Musik mit allen hysterisch-elysischen hohen Tönen. Und dafür mußte ich nicht mal unter die Dusche steigen.
httpv://youtu.be/Bm_AKMV0ME0
Blogschick
Ich weiß garnicht, ob sich das gehört. Ich hab da einen Kollegen gefunden, der herrlich schreibt und sich auch eines Content-Management-Systems namens blog bedient wie ich. Ich hab so gelacht über seine stories. Und ich würde Erasmus von Meppen gern in die blogroll nehmen, so wie brittbee, die Spreepiratin. Muß frau da vorher fragen?
Beim rumlesen hab ich mitbekommen, daß die blogger Schreiber nicht unbedingt mit den twoday Leuten können und wollen. Und die beiden Fraktionen gemeinsam über die abgehobenen Snobs von antville die Nase rümpfen.
Und ich habe gelernt, daß es bäbä ist, nur zu lesen und nicht zu kommentieren. Aber wenn ich meinen Senf ungebeten bei jemandem dazugebe, halte ich das schlicht für Belästigung. Wir kennen uns doch garnicht. Muß ich mich vorher vorstellen/einführen?
Fragen über Fragen. Da habe ich mit dem durchgangsverkehr regen Daten- und Leseverkehr erzeugt, aber in zwei Jahren 4 Kommentare… Warum auch? Wir haben uns ja meist immer mal auf ein Bier getroffen und die Freunde wußten eben auch bei wenig Zeit wie es mir geht. Aber das ist wohl nicht der Sinn bei web 2.0.
Und ich machs einfach…