Die finsteren Tage scheinen vorbei zu sein. Wahrscheinlich kreiste Ende letzter Woche ein Schwarm Dementoren über dem Flußtal.
Am Vormittag planten wir die nächsten zwei Monate. Dann stiegen wir auf den Dachboden. Das feuchte, aber nicht frostige Wetter läßt im Park das Holz so schnell faulen, daß man dabei zusehen kann. Da auf dem Boden Arbeiten nötig sind, krochen wir bis in den Spitzboden, kontrollierten Balken und verglichen sie mit Fotos aus dem Sommer. Wir fanden eine Briefmarke mit Walter Ulbricht und ein Marderklo. Er k…t grundsätzlich nur auf ein Blatt Papier, das dort liegt.
Dann spaltete ich zu große Holzstücke und der Graf brachte sie ins Haus.
Die Katzen spielten anmutig in der Nähe und ich ließ sie kurz durchs Fenster rein, für einen Nachmittagssnack. Mimi galoppierte die Planke hoch, Shawn sprang mit einem Zwischenstopp auf dem Dach des Katzenhauses aufs Fensterbrett und binnen zwei Sekunden schlugen zwei gierige Fellbündel auf dem Fußboden auf und rasten, sich mit rutschenden Pfoten in die Kurve legend, in Richtung Futterplatz. (Sie fressen ohne Bremse, wenn sie Kugelbäuche haben, wollen sie trotzdem noch was. Die frühe Hungererfahrung läßt sich nicht überschreiben.)
Dann fuhren wir nach Rostock in den Baumarkt, gingen kurz zu Ikea und kauften zum Schluß noch ein paar Kleinigkeiten im Rewe.
Ich schaffte es leider nicht mehr, die Wildkamera fertig zu machen. Die Akkus waren heute gekommen. Das mache ich morgen.
Archiv des Autors: kitty
02.02. 2020
Sonntag! Ich habe Kuchen gebacken und die Freunde von drei Dörfer weiter kamen zu Besuch.
Es gab ein güldenes Geschenk.
01.02. 2020
Heute gehts wieder.
Es war in den letzten Wochen ein schleichender Prozeß. Ich hatte bereits Vorkehrungen gegen die (komischerweise vorausgeahnte) Wintertrübnis getroffen: jeden Tag mindestens eine Stunde draußen arbeiten, zu konstanter Zeit ins Bett, morgens nicht noch mal rumdrehen. Das Wetter war gnädig warm, die Aufstehzeit durch den Hunger der Katzen vorgeschrieben, aber trotzdem bewegte ich mich durch die Winterzeit wie über einen Sumpf. Nur nicht anhalten, nicht nach unten sehen, immer gleich große Schritte, nicht hetzen, nicht stolpern. Und trotzdem saugte es die Füße immer mal an und ich sah in tiefe Schwärze.
Vergeßlich, ungesellig, wenig belastbar, zu spät müde, große Mühsal, morgens hochzukommen.
Wird wieder. Aber es ist gerade schwierig, das Berlin-Drama auszublenden, das noch dazu viel Kraft wegsaugt. Außerdem sehen die Schilddrüsenwerte nicht gut aus, zu niedrig. Die brauchen eine Weile, um wieder ins Lot zu kommen.
Heute war es frühlingshaft. Die ersten Käfer waren unterwegs und die Krokusse zogen den Schneeglöckchen nach. Überall sprießen Veilchenblätter, es wird im März Veilchenteppiche geben. Ich harkte Laub und räumte in der Küche.
Die Wildkamera war gekommen und ich versuchte, sie einzurichten. Es war aber nirgends zu lesen, dass Akkus und Speicherkarte nicht dabei waren. Als der Graf abends aus Berlin eine Speicherkarte mitbrachte, versuchte ich mein Glück erst mit passenden Batterien, dann mit einem Netzteil. Bei Batterien startete sie garnicht (wahrscheinlich zu schwach), beim Netzteil spratzelte es gefährlich im Gerät. Da muss wohl irgendwo der Wurm drin sein.
31.01. 2020
Das war tatsächlich von der mentalen Verfassung her der allertiefste Punkt des Winters. Trotz des warmen Wetters. Aber ich habe eine Ecke mit Schneeglöckchen und Winterlingen im Park entdeckt.