27.02. 2020

Wieder ein Wechsel zwischen Regen, Graupel, Sonne und Wolken. Es war kalt, zumindest gefühlt.
Nachdem wir vormittags einige organisatorische Dinge besprochen hatten, unter anderem die Stromrechnung und wie wir uns verhalten, wenn der dichter besiedelte Teil unserer Aufenthaltsorte zu viele Krankheitsfälle hat, zogen wir die Arbeitssachen an. Ich nahm noch einen Maleroverall dazu, um nicht schon wieder völlig verstaubt zu sein.
Wir legten noch ein paar Stunden lang weiter die Decke frei. Das heißt, ich stand da und assistierte, schaute vor allem, ob sich nichts bewegte, was nur noch von Mörtel und Farbe gehalten wurde. Aber in der Region gab es keine morschen Schalbretter mehr. Es rauschte noch mal ein halber Zentner Schüttung aus der Decke und wir können nun teilweise bis zu den Dielen im oberen Bad durchschauen.
Auch rumstehen und aufpassen strengt an. Besonders, wenn es kalt ist, man aufs Klo muß und aus diesem Overall nicht rauskommt.
Als es dunkel wurde, hörten wir auf. Ich duschte, der Graf badete und es gab Pizza und Schokopudding.
Der Graf fuhr noch unter Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel nach Berlin, ich machte Wäsche und setzte mich an den Ofen.

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26.02. 2020

Wieder ein ereignisreicher Tag.
Vormittags kamen die Freunde von drei Dörfer weiter mit ihrem Mitarbeiter und schauten sich die freigelegte Decke an. Eine Stunde später war die Ursache der Beule in der Decke gefunden. Wahrscheinlich um den Bogen der später eingebauten Terrassentür zu entlasten, hatte man einen halben Meter vor der Wand einen Querbalken (Wechsel) eingebaut, um die Last des Balkens zu verteilen. Dieser Wechsel war gebrochen.
Es wurde noch mehr Deckenverkleidung weggenommen, es bröselte jede Menge pulverisiertes Holz aus Ecken und Kanten, rieselte Schüttung und jahrhundertealtes Stroh. Aber hinterher war alles klar und sauber.
Im April wird das repariert, bis dahin bleibt es so stehen.
Der Graf spülte sich den Dreck in der Badewanne ab und ruhte sich von den drei letzten, für ihn sehr anstrengenden Tagen aus.
Ich schüttete Bauschutt in den Container, holte Holz und wie gestern fing es immer dann an zu regnen, wenn ich die tief eingegrabene Spur des LKW beseitigen wollte.
Als wir im Gartensalon arbeiteten, sah ich den Katzen zu, wie sie auf der Terrasse und auf dem Rasen davor spielten. Sie jagten sich, Shawn machte unfreiwillig einen Überschlag, Mimi tätzelte ihn daraufhin vorsichtig, fast entschuldigend, an. Dann wurde sie wieder auf den Boden geworfen und bekam Watschen mit eingezogenen Krallen.
Am schönsten war, wie die beiden zusammen den Nussbaum erstiegen, um eine dicke Ringeltaube, die auf einem Ast saß, zu jagen. Auch wenn Shawn so erwachsen wirkt, sie sind beide noch Kinder.
Ich badete abends ebenfalls den Dreck weg, hing noch viel Wäsche auf und machte mir Nudeln mit Ketchup. Der Graf schlief.
Jetzt bin ich müde und der Graf ist wieder putzmunter.

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25.02. 2020

Ein Tag, an dem viel passierte. Mit Regen, Sonne und Sturm.
Ich war nach draußen gegangen, um Brombeergestrüpp zu roden. Der Graf fuhr zum Händler, um Baustützen zu kaufen. Dann rief er plötzlich an, daß gleich eine Menge Holz geliefert würde.
An der Straße zur Stadt wurden hohe, aber zunehmend schief stehende Eschen gefällt. Der Graf hatte gefragt und schon brachte man uns einen der in Viermeterstücke gesägten Bäume vorbei (gegen Bezahlung natürlich). Der untere Durchmesser des Stammes ist gut ein Meter.
Mal schauen, wie wir den klein kriegen. Das wird Brennholz für 2022.
Beim Losfahren ist der Lkw fast festgefahren. Durch den vielen Regen ist der Boden mal wieder butterweich und glitschig.
Ich arbeitete danach draußen weiter, aber mußte zweimal nach drinnen flüchten, weil Sturm, Regen und Schneegraupel losgingen. Irgendwann war ich so verkühlt und durchgepustet, daß ich das mit Draußen ließ und mich erst einmal am Ofen aufwärmte. Danach setzte ich die neue Website für Primavera auf.
Die Katzen haben nun einen neuen Abenteuerspielplatz. Den Stapel Holz finden sie toll zum klettern und verkriechen. Shawn kämpfte sich heute durch den Sturm um die Hausecke zu seinem neuen Lieblingsplatz, das sah zum totlachen aus.
Der Graf kam am frühen Abend wieder, machte eine kurze Pause, richtete die Baustelle ein und fing an, die Decke im Gartensalon an der Stelle zu öffnen, an der darüber der kaputte Ständer ist. Morgen kommen die Freunde von drei Dörfer weiter mit ihren Handwerkern und sehen sich das an. Was unter Rauhfaser, Gipskarton, Sauerkrautplatten, Verputz und Schalbrettern zum Vorschein kam, war … interessant. Hier hatte jede Generation schon mal rumgeflickt. Das Flickwerk muß morgen der Fachmann erklären. Aber wir fanden dazu noch die originale barocke Holzbalkendecke. Rot gestrichen, mit geräucherten Eichenbalken. Spätestens in der Gründerzeit hatte man die wohl verputzt.
Wie machten viele Fotos, wuschen uns den Dreck runter und setzen uns nich etwas an den Ofen.
Jetzt geht es aber ins Bett.

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24.02. 2020

Schöner Wochenbeginn. Eine Runde Aufmerksamkeit fürs Berliner Drama in Form von 1 längeren Telefonat, 1 Gespräch und 1 Vertragsprüfung.
Sonst geharkt, gehackt und gesammelt und dem Grafen geholfen. Es ist merklich länger hell derzeit.

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