WMDEDGT Oktober 2020

Heute fragt Frau Brüllen wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Nun, zuerst habe ich verschlafen. Ich war kurz vor 7 Uhr wach und dachte, da kann ich mich getrost noch mal umdrehen.
Das nächste Mal, als ich auf die Uhr schaute, war es halb 10. Nun ist es ja egal, wir können uns die Zeit frei einteilen, aber es gibt in mir doch noch gewisse Reste an Zivilisation.
Ich zog mich an und fütterte erstmal die Katzen, die warteten schon auf dem Fensterbrett.
Dann frühstückte ich auch, Wurstbrot und ein gekochtes Ei. Der Graf war inzwischen aufgestanden und wir räumten zusammen die Baustelle auf. Dann testeten wir noch einmal alle Hähne und Kupplungsstücke und spülten die Leitungen frei. Diese schwarzen Brösel setzen sich sonst in die nagelneuen Absperrhähne.
Der Graf arbeitete weiter an dem Kasten, der die an der Wand verlaufenden Leitungen abdecken sollte. Das ist ziemlich aufwändig, wenn es gut aussehen soll.
Ich machte meine Nußrunde mit Katzenbegleitung. Der große Baum wirft nur noch ein paar Nachzügler ab. Der kleine kommt jetzt und da muß man schnell sein, sonst sind die Mäuse schneller.
Nebenher entdeckte ich Shawn, der in der milden Herbstluft ein Schläfchen machte. Natürlich dort, wo er es nicht darf.

Ich bürstete den kleinen Fahrradhänger ab, den wir am Samstag über EBK gekauft hatten. Es widerstrebt mir, ihn abzuwaschen, weil er schon ein wenig rostig ist.
Mittags aß ich Joghurt mit Feigen, Birne und Buchweizenflocken.
Nachmittags holte ich mit dem Obstpflücker die ersten Birnen vom Baum. Sie müssen unreif geerntet werden und reifen in den nächsten Wochen nach. Die größten und schönsten hängen leider ganz weit oben und er Baum ist über 6 Meter hoch. Schütteln war schwierig, die fielen mir auf den Kopf. Die Nachbarn werden mir morgen einen Pflücker mit noch längerer Stange geben.
Zwei kleine Pappobstkisten habe ich schon gefüllt, ob es wirklich 5kg in jeder sind, kann ich nicht wissen, ich habe keine große Waage.
Die Aufbewahrung wird spannend. Die Nüsse werden in der Mansarde an die Decke gehängt, um keine kleinen flauschigen Mitbewohner anzulocken. Aber wohin mit den Birnen? Haken an der Decke gibt es in der Mansarde noch genug. Früher hängte man Bretter an Ketten daran und stellte gefährdete Lebensmittel drauf.
Den Rest des Nachmittags kratzte ich in der Treppenkammer die letzte Tapete ab. Da wurde Papier direkt aufs Holz geklebt, das hält. Ein Teil davon sind übrigens die Schundheftchen der feinen Damen. Klein mit Fraktur bedruckte Seiten, auf denen von bebenden Mütterherzen und keuschen, aber überschießenden Gefühlen die Rede ist.
Der Graf fuhr zu einem Termin und ich hatte nach dem Duschen und Essen (Nudeln mit Ketchup und Reibekäse) noch so viel vor. Nähen, stricken und und und… es reichte grade mal zum Ofen anheizen und im Internet rumhängen.
Ich hatte Holunder und Weide aus der Rundmiete, die ich letztes Frühjahr gestapelt hatte, im Korb. Brennt gut, macht aber nicht viel Wärme.
Jetzt ist der Tag vorbei und es ist höchste Zeit fürs Bett. Ich werde noch etwas den Grafen stalken, der auf dem Rückweg ist und dann wird geschlafen.

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04.10. 2020

Noch in goldener Sonnentag. Endspurt in der Rohrverlegung. Alles ist dicht. Die Löcher, die der Graf vor ein paar Wochen gesägt hatte, um zu schauen, wo das Problem ist, wurden wieder verschlossen. Das war üble Fummelarbeit, denn keine der verwendeten Fliesen ist noch als Ersatz vorhanden. Morgen geht es noch um Abdeckungen (alles läuft jetzt vorwiegend über Putz in einem Kasten an der Wand).
Nachmittags grillten wir auf der Terrasse Würste und Zucchini und die Katzen saßen wieder gespannt vor dem zischenden rauchenden Schrank und hofften, daß etwas runterfällt.
Dann drehte ich eine Runde im Garten. Die ersten Birnen werden reif. Eine Sorte mit dicken grünen Früchten, die an der Sonnenseite rötlich werden. Boscs Flaschenbirne, die sich sehr lange hält, kommt später. Dann habe ich noch die restlichen San Marzano-Tomaten abgenommen, sie reifen hoffentlich nach.
Abends arbeitete ich wieder einmal an den Platzdeckchen. Sie sind fertig gequiltet, jetzt kommt das Binding. Hatte ich schon gesagt, daß ich Briefecken hassen? Aber sie sehen halt gut aus.

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03.10. 2020

Erst sah der Tag trübe und kühl aus, dann wurde er warm und sonnig, allerdings mit viel Wind.
Weshalb noch einmal jede Menge Nüsse auf die Erde fielen – wieder ein Eimer voll – und die Katzen keine Pfote nach draußen setzten, die Frisur könnte ja leiden.
Morgens fuhren wir auf die andere Seite vom Fluss und kauften einen alten kleinen Fahrradanhänger. Dann arbeitete der Graf weiter an den Wasserleitungen in der Ostwohnung. Ich putzte das Schlafzimmer und die Küche und ging mit dem Staubsauger durch das Untergeschoß. Später machte ich Kartoffelsalat mit selbst gemachter Mayonnaise. (Auf Wunsch eines einzelnen Herren gibt es hier keinen klaren Kartoffelsalat.)
Es war alles bereit zum Grillen, der Graf wollte nur noch die neuen Leitungen an die alten Zuleitungen anschließen.
Ich dachte mir im Stillen, daß das sportlich ist, an einem Feiertag abends, mit geschlossenen Baumärkten und Installateurfirmenangestellten beim vierten Bier, an die ollen Leitungen ranzugehen. Nun. Was passieren kann, passiert. Es gab da eine Verbindung, die machte schon beim vorsichtigsten Schraubversuch „brösel“ und löste sich in schwarze Krümel auf. (Das hätte sie auch gemacht, wenn man mal versehentlich dagegengerannt wäre, wurde Zeit, daß da mal jemand beiging.)
Dann wurde es anspruchsvoll, aber nichts, was man nicht hinbekommt, wenn man Ostwestfale ist.
Es gab dann um Mitternacht Chips statt Bratwurst.

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02.10. 2020

Sonne und warm.
Ich sammelte noch mal einen Drittel Eimer Nüsse und erntete 9 Kürbisse und 3 Tomaten. (Leider ist mir die Hälfte der prächtigen Tomatenernte verfault.)
Nach Stralsund in den Baumarkt gefahren, es fehlten noch diverse Schraubverbindungen und Holz zum Abdecken der Leitungen.
Ich ging zuerst nach nebenan in den Real-Markt, Käse und Schokolade kaufen und wunderte mich, wie voll es um die Mittagszeit war.
Dann assistierte ich dem Grafen noch beim Farbe und Holz aussuchen.
Da es vor dem Supermarkt eine Fischbude gab, aßen wir Backfisch und ließen und vom strammen Ostseewind durchpusten, das Gewerbegebiet liegt direkt am Bodden.
Dann brauchte der Graf noch Bier und diesmal war die Schlange an der Kasse noch länger. Ich schlief inzwischen ein Stündchen im Auto. Des Rätsels Lösung war übrigens der morgige Feiertag.
In der Dämmerung fuhren wir zurück. Ich nahm die Wäsche ab und herzte die Katzen. Dann war es zeit für den Ofen. Heute mit Dominosteinen und Tee.
(Ich war da immer korrekt. Nie vor dem 1. Advent Weihnachtsgebäck kaufen! Aber das Zeug wird von Jahr zu Jahr eher gebacken und ist zum richtigen Zeitpunkt dementsprechend altbacken.)

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