02.11. 2020

Es war unwirklich warm heute. Ich stand sehr früh auf und riß alle Fenster und Türen auf, um das Haus noch einmal durchzuwärmen.
Unser Vormittagstermin sagte ab. Also begannen wir früh mit den den Bauarbeiten. Ich assistierte dem Grafen beim Sortieren und Auswählen von Holzpaneelen, die die Mansardwand im Gästebad verschließen sollen. Danach wurden sie zugeschnitten.
Nebenher hängte ich Wäsche auf und schickte immer mal eine Katze wieder retour, die die Treppe hochkam. Alles wie immer. Shawn mit fragendem Blick und völlig verständnisvoll sofort auf den Hinterpfoten umdrehend, als ich verneinte. Mimi mit großer Freude, es könnte ja toll werden, alles so schön bunt hier und die Mensch ist auch da und nach dem Nein machte sie große Kulleraugen und vergewisserte sich noch dreimal, daß das wirklich Nein war.
Um die Mittagszeit jagte ich uns beide eine Runde durchs Dorf, Wärme und Sonne tanken. Ich bin grade fragil ums Seelchen. Das zehrt alles, die kürzer werdenden Tage, die nach dem arbeitsreichen Sommer nachlassende Kraft, der Lockdown, die gefühlt näherkommenden Infektionen, fremde Menschen mordende Schwachmaten (und dabei war Wien noch garnicht passiert) und die Präsidentenwahl. Für mein Teil sind mir die Ereignisse in Europa gerade wichtiger als eine Wahl in Übersee.
Am Abend stellten wir die Arbeit ein, nachdem wir gut 20 Minuten nach einem Bohrer gesucht hatten, der im Gästebad heruntergefallen und weggesprungen war. (Natürlich einer, für den es kein Doppel gibt, Neukauf nur im sehr teuren Set.)
Der Graf fand ihn dann an einer Stelle, an der wir beide dreimal gesucht hatten: Senkrecht in eine Öffnung in den Werkzeugkasten hineingefallen und nur noch einen halben Zentimeter herausragend.
Dann kochten wir Pasta mit Grüne-Erbsen-Sauce und Lachs. Die schmeckte hervorragend. (Im Gegensatz zum Curry gestern, das eher so meh war.) Der Graf sucht die Rezepte heraus, ich koche, er assistiert.
Der Abend verging mit Stricken und einem Tatort von 1974.

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01.11. 2020

Ein weggerutschter Tag. Aber ein Sonntag muß nicht produktiv sein.
Dieses Jahr macht mir (und auch dem Grafen) die Zeitumstellung zu schaffen.
Ich schlafe zu lange, brauche zu lange für den Start in den Tag und dann wird es so früh dunkel.
ES kann auch an unserem Umzug auf die Nordseite liegen. Im Gästezimmer schläft man sehr lange, es ist ruhig und dunkel. Kein Mond, keine Sonne. In der Ostwohnung hat uns die Morgensonne geweckt. Mal schauen, wie man das in den Griff bekommt.
Zumindest habe ich heute Laub von der Straße gefegt Und die Katzen geflauscht und der Graf hat das Herrenzimmer umgeräumt. Und wir haben zusammen gekocht. Ein etwas sonderbares Zucchini-Curry.
Heute geht es pünktlich ins Bett.

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31.10. 2020

Draußen ist es wärmer als in den ungeheizten Regionen im Haus, das ist nicht angenehm.
Wir haben heute nichts getan. Wir sind spazieren gegangen.
Das heißt, am Vormittag habe ich noch mal über einem Gewirr von Flurstücken auf einem Katasterblatt gebrütet. Ich glaube, jetzt habe ich zumindest die richtigen Fragen gestellt, um zu erfahren, wem was gehört.
Was für ein wunderbarer Herbsttag. Trüb und sonnig. Ein bisschen wie Zeitenende. Es paßt zu der Klausur, die nun kommt.
Diesbezüglich: Jeder reagiert auf seine Weise darauf, kommt anders damit zurecht. Auf Grund der Lebenssituation, der mentalen Verfassung und der Dinge, die dadurch ins Rollen kommen.
Ich urteile nicht mehr darüber, ich diskutiere auch nicht mehr. Es ist wie es ist.
Aber ich weiß auch, dass ich gerade in einer glücklichen Lage bin.

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30.10. 2020

Und ruckzuck ist der Landkreis Risikogebiet. Ein Schlachtbetrieb ist die Ursache. Mit ins ländliche Leben integrierten Mitarbeitern, die mit ihren Familien hier sind. Gestern fühlte man sich hier noch wie im letzten gallischen Dorf.
Der verregnete Tag war nicht sehr produktiv. Ich bin nach dem Katzen füttern wieder ins Bett gegangen.
Dann putzte und räumte ich etwas und verpackte eine Kollektion Messingtürklinken kratzfest. Der Graf verschalte die gedämmte Türöffnung in der Mansarde, diese Holzweichfaserplatten stauben ziemlich, wenn sie offen liegen.
Dann kochten wir uns Essen.
Das Obergeschoß hat wieder den Kühlschrank-Effekt, draußen wird es immer wärmer und drinnen immer kälter, weil die feuchten Ziegel der Mansarde beim Trocknen kühlen.
Mimi war am Abend wieder nicht zu rufen, als es Futter gab. Sie muß sich bei Regen gut verkriechen.
Der Rest des Abends gehörte der Badewanne und dem Strickzeug.

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