10.11. 2020

So langsam nervt der Hochnebel. Darunter weht feuchtkalter Ostwind. Im Haus wird es kalt. Deshalb heizte ich heute wieder den Bullerjan im Gartensalon. Der gute Allesfresser muß nur ordentlich was in die Luke geworfen bekommen: Weide, Holunder, Kiefer, Linde, in großen Stücken.
Mittags harkte ich Laub und herzte die Katzen. Dann kratzte ich Tapete von den Wänden und schaute mal, wie die Lehmdecke den Wasserschaden verwunden hat. Der Graf hatte Dielen so befestigt, daß sie problemlos hochgenommen werden konnten. Darunter ist alles wieder trocken, die Lehmdecke und auch die Balken, das ist gut.
Dann machten wir Flammkuchen. Beim Speck schneiden merkte ich, daß die Messer wieder geschärft werden müssen.
Abends fuhr der Graf auf Möbelsammelrunde und ich räumte noch ein bißchen rum und hängte Wäsche auf.
Spät blieb ich im Fernsehen an einer Serie namens Berlin Station hängen. Ich bin keine Serienkonsumentin, aber da habe ich ganz gern zugesehen.
Zwei Sachen blieben hängen. Die Stadt, in der ich fast 30 Jahre gelebt habe, wird ikonisch. All die Locations, die für mich mit Emotionen verbunden sind, die Sterotypen – Graffiti, Gründerzeit, Backsteinmoderne, die Atmosphäre von immer verfügbarem Sex jeder Art und Techno, garniert mit Drogen, das ist doch seit vielen Jahren vorbei (Ist es?). Es ist touristisch geworden oder eben Filmmaterial, da lebt es weiter. Was es jetzt ist, in Zeiten der Pandemie, kann ich garnicht sagen, bin selten dort, höchstens stunden-, oft nur minutenweise.
Die zweite Sache: Ich war sofort wieder im alten Beruf. Rechnete die Kosten für die Locations zusammen, überschlug die Anzahl der Komparsen und hatte Telefonate mit Leuten im Ohr, die ganz doll unbedingt mit einer Rolle dabei sein wollten, Gage egal.
Ich weiß noch nicht, wie ich über dieses Gefühl denken soll.

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09.11. 2020

Ein Tag mit Hochnebel.
Ich harkte gleich vormittags Laub, entkalkte die Waschmaschine und holte Holz. Dann heizte ich den Bullerjan im Gartensalon an, damit das Untergeschoss etwas temperiert wurde.
Zwischendurch rannte ich mal schreiend im Kreis. Wenn man einem Notariat (im Oderkaff, recht alteingesessen, sprich, seit fast 30 Jahren existierend) eine Grundbuchblattnummer und Nummern von Flurstücken gibt, geht man davon aus, daß es dann kein Problem ist, Grundbuchauszüge zu besorgen. Doch schon als ich diese vor 10 Tagen in Auftrag geben wollte, wurde ich abgewimmelt. Freitag Nachmittag fängt man ungern neue Arbeit an, scheint es. Als ich am Montag danach noch mal insistierte, setzte sich die Mitarbeiterin in Bewegung, rief aber heute an: Sie fände das Grundbuchblatt nicht. Sie könne auch nicht an mehreren Stellen danach suchen, jede Abfrage koste Geld. Ob ich nicht mal beim Grundbuchamt anrufen könne. Ich telefonierte zwei Grundbuchämter ab, weil das Gebiet auf einer Gemeindegrenze liegt. Die Damen waren sehr nett und machten mehr als sie unter Datenschutz durften. Das Grundbuchblatt war genau an dem Ort, mit der Nummer, die ich angegeben hatte. Einmal mit Profis.
Nachmittags putzte ich die Baustelle im Gästebad.
Als es dunkel wurde, kochten wir. Ein etwas krudes Gericht mit Tortellini und einer Tomatensauce mit indischen Gewürzen. Danach arbeitete ich nicht mehr weiter, sondern putzte nur noch die Küche und schob einen Rest Kürbis in Spalten geschnitten in den Ofen. Der Kürbis sollte in die übrig gebliebene Tomatensauce kommen.
Der Graf räumte noch lange seine Werkstatt auf und sortierte Schrauben. Ich saß schon strickend am Ofen.

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08.11. 2020

Beim Warten darauf, daß sich der Nebel hebt, ging der helle Tag vorbei.
Wir taten nichts, außer Mittagsschlaf halten, Essen kochen und am warmen Ofen in großen Sesseln rumlümmeln.
Und jetzt ist es Zeit, zu schlafen.

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07.11. 2020

Ein schöner Sonnentag, nicht zu kalt.
Ich harkte einen Berg Laub und bemerkte, als ich mit dem Eimer zur Ernte darunter stand, daß der Baum mit den späten Birnen bis auf eine leer war. Darunter lagen ein paar abgefressene Reste. Am Mittwoch hingen sie noch fast alle dran. Nächstes Jahr muß ich besser darauf aufpassen.
Wir bauten den Schrank zu Ende auf und ich behandelte ihn mit Möbelpolitur.
Zwischendurch kochten wir. Gyros mit Pommes. Wobei das Gericht auch Jägergeschnetzeltes heißen könnte, denn es waren Pilze und Paprika drin. Das war sehr lecker.
Dabei weihten wir die neue Pfanne ein, die der Graf spendiert hatte. Ich bin sehr zufrieden. Es heißt immer, mit einer unbeschichteten Pfanne braten sei kompliziert, aber ich kann das nicht bestätigen.
Abends heizte ich die Ostwohnung, es soll heute nacht recht kalt werden. Frost gibt es allerdings immer noch nicht. (Was nichts heißt, wenn die Wettervorschau eine Minimaltemperatur von 1-2 Grad angibt, ist es nachts in der Senke unter 0.)

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