Endspurt draußen, bevor eine Regenphase beginnt.
Das Holz der Lebensbäume wurde vom Grafen gesägt, die kleinen Eschenäste, die Anzündholz geben, auch und alles liegt im Holzschuppen zum Trocknen.
Nachmittags fuhren wir mit dem Kater zum Tierarzt, die Impfung war, weil er krank war, nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Er war ein lieber braver Kater, der fast freiwillig in die Box ging und beim Tierarzt war es ganz leer. Auf dem Rückweg schnurrte er sogar und war garnicht mehr panisch.
(Die Erinnerung, daß ich ihn im ersten Lebensjahr mit einem Kissenbezug und Leckerli in die Box befördern mußte.)
Archiv für den Monat: März 2021
09.03. 2021
Müde. Es war sonnig, aber an einigen Stellen war der Boden selbst am Nachmittag noch nicht aufgetaut.
Wir harkten Laub und wurden tatsächlich fertig damit. Es wurde auch höchste Zeit, man konnte kaum mehr um die Frühblüher herum harken. Die Schneeglöckchen und Winterlinge stehen in voller Blüte, die Krokusse ziehen nach und Blausterne und Traubenhyazinthen nehmen Anlauf. Auch die Osterglocken beginnen zu wachsen.
Nachmittags spaltete ich noch einen von den großen Eschenkloben und der Graf sägte Holz.
Mimi ware den ganzen Tag bei Fuß, weil der Kater verschwunden war. Er war aber nicht unterwegs, sondern ich hatte ihn versehentlich in der Fewo1 eingesperrt. Er war entsprechend empört.
Abends kochte ich und führte noch ein Berlin-Drama-Telefonat, das recht anstrengend war.
Dann wurde noch noch rumexistiert.
08.03. 2021
Sonnig und kalt. Morgens war alles bereift und die Pfützen gefroren.
Wir harkten Laub bis zum Nachmittag.
Aber ganz zuerst schossen wir noch einmal die Schnur in den Baum. Bei den Bemühungen am Samstag hatte sich der tote Ast bewegt, lag aber dadurch noch sicherer auf den anderen Ästen.
Der Graf entwirrte die lange Schnur, damit sie sich nicht beim Hochfliegen verknotete und Mimi warf sich auf sie. Schließlich mußte sie die gefährliche Schlange erlegen! Im entscheidenden Moment scheuchten wir sie besser weg, nicht, daß sie sich verhakt und mit in den Baum geschossen wird.
Nach vier oder fünf Versuchen hatten wir das Totholz am Rand erwischt und konnten es aus dem Gleichgewicht bringen. Der Graf zog beherzt, während ich das dickere Seil holen wollte und es krachte fürchterlich. Der Ast kam runter und zerbrach in viele Stücke. Das war mehr als ein Zentner Holz. (Es gibt noch einen Post fürs Techniktagebuch.)
Zwischendurch telefonierte ich fürs Berlin-Drama. Wir gingen relativ früh rein, weil am späten Nachmittag noch mal einen Videokonferenz angesetzt war. – Die einen unerwarteten Ausgang hatte. Manchmal muss die Verbindung nur ein paarmal zusammenbrechen und zwischendurch haben die Beteiligten Zeit, kurz nachzudenken und sich zu entscheiden. Und manchmal ist man ja schon über kleine Entscheidungen froh.
Abends füllte ich mein Filmdefizit auf. Weder „Magnolien aus Stahl“ noch „Toni Erdmann“ hatte ich bisher gesehen.
Ersteres war für mich immer ein gefühliger Frauenfilm, heute bin ich altersmilde und mochte ihn. Letzterer zog mich nicht an, weil der Trailer und die EPKs immer Simonischek mit Loriot-Gebiß und Perücke zeigten. Aber ich war angetan. Sehr europäisch im Erzählfluß, schönes „was wäre wenn“, Situationen, die entweder allmählich auf die Seite kippen oder schon im Einstieg total schräg sind. Ich hatte einige deja vues, das eine oder andere von der weibliche Hauptfigur kam mir bekannt vor. (Inklusive Verhaken im zu engen Kleid im Zusammenhang mit irgendeiner Drucksituation.) Ich bin froh, dieses Leben los zu sein.
07.03. 2021
Noch ein dunkler, kalter und windiger Tag, mittags fing es an zu regnen. Wir ließen den Ast liegen und gingen nicht raus.
Der Graf fuhr mittags nach Berlin, weil er etwas zu erledigen hatte. Ich putzte das Silberbesteck.
Dann räumte ich noch etwas rum, strickte Stulpen fürs Enkelkind und heizte den Ofen.
Ein Tag zum früh ins Bett gehen.