Ich war mit Strato hochzufrieden, alles lief als ich Premium-Kundin war, aber mittlerweile nicht mehr, denn ich bin nur noch Profi-Kundin. Und das kam so:
1999 habe ich meine Firmen-Homepage „ordentlich“ aufgesetzt, vorher lief sie auf dem freien Webspace meines AOL-Accounts, ein bisschen abenteuerlich verlinkt, weil ich irgendwie die Fotos unterbringen musste, aber es ging. Mit Strato wurde das Ganze professioneller und dass deren Start aus Pleiten, Pech und Pannen bestand, war irgendwann überwunden und ich bekam davon nichts mit.
Weil ich damit begann, Videos und Fotos (war ja alles noch vor Youtube und Flickr) abrufbar zu halten, war das kleinste Premium-Paket bei Strato vom Speicherplatz her grade gut genug. Mit Premuim Service, schneller Hotline und kompetenter Hilfe, wenn mal was hakt und ich war hochzufrieden.
Wie das so ist, never change a running system, bis ich die Agentur schloss und zwei Jahre später mal zusammenrechnete, was mich das, was ich nur noch zum Bruchteil nutzte, jährlich kostete und der Graf laut loslachte. Also bin ich auf ein wesentlich kleineres und damit billigeres Angebot bei Strato umgestiegen, Power-Web-Basic hieß das. Es gab mir genügend Raum für Experimente, ich konnte Testseiten laufen lassen, die Blogs von Freunden unterbringen und es kostete nicht die Welt.
In den letzten Monaten hatte ich immer wieder Probleme. Die Verbindung zum Server riss ab, Fotouploads misslangen, die Seite lud schlecht oder gar nicht. Die Fehlermeldungen sahen so aus: Fehler 500, Server antwortet nicht, register_http_request_failed. Ich ging davon aus, dass es an mir liegt, testete die Plugins, wechselte die php-Version und ließ diverse Putzprogramme laufen
Als mich am Anfang der Woche jemand Prominentes auf Twitter verlinkte, war die Seite erstmal down. Nun passierte das nicht zum ersten Mal, ich hatte immer wieder mal sehr hohen Traffic – als ich noch das Premiumpaket besaß, war das kein Problem. Mir dämmerte langsam, dass es da einen Zusammenhang geben könnte…
Ich wendete mich an den Service, der Twitter-Service hatte sogar schon von allein reagiert, als ich meinem Ärger auf Twitter Luft machte. Nach einer Viertelstunde in der Telefon-Hotline gab ich auf und schrieb doch eine Mail. Eigentlich wollte ich telefonieren um ein bisschen minutiöser nachzufragen. Die Antwort auf die Mail, die nach zwei Tagen kam, war erwartungsgemäß: Es läge sicher an der Datenbank der WordPress-Installation, ich solle mal die Tabellen optimieren.
Hm, das habe ich jetzt gemacht, dabei habe ich auch ein Plugin rausgeschmissen, das Redirections protokolliert und damit eine Menge Einträge erzeugt.
Jetzt werde ich das noch mal scharf beobachten, wenn es das tatsächlich war, dann werde ich das hier auch berichten.
Aber liebe Herrschaften bei Strato, richtig überzeugt mich das nicht. Erstens hat die geschätzte Mme Modeste von Anfang an ähnliche Probleme und ich habe ihr das Strato-Webhosting auch noch empfohlen (bei ihr läuft ein komplett neu aufgesetztes WordPress, da kann die Datenbank nicht vermüllt sein) und zweitens läuft Stories & Places, das mit den vielen Einträgen und Zugriffen wirklich Performance braucht, schnell, wartungsfrei und vollkommen störungslos. Allerdings nicht bei Strato, sondern bei einem kleinen Hoster in Potsdam, Variomedia.
Ich habe eher das Gefühl, dass die Kampagne, die gerade auf der Strato-Startseite den Mittelstand und Kreative ansprechen soll, zwar kleinen Webspace für kleines und okayes Geld verkauft, die Lücken auf den Servern füllt, wo die Elefantenseiten liegen, die wirklich Leistung ziehen. Nach Performance und Zuverlässigkeit darf echt keiner fragen… Nur das ist genau der Knackpunkt, den ich als kleiner Krauter beachten muss. Wenn mein Angebot Aufmerksamkeit bekommt und die Seite klappt sofort zusammen, geht das gar nicht.
Nachtrag, zwei Tage später: Die Techniker von Strato haben noch mal getestet und es scheint an zu lange laufenden Skripts zu liegen. Ich mache mich auf die Suche nach dem Problem.