MMM – Der eisvogelblaue Rock

Wer hier mitliest, weiß dass ich eine Schwäche für glänzendes Kobalt-, Stahl- und Eisvogelblau habe.
Frau Creezy hatte mir vor über zwei Jahren den Tipp gegeben, dass es gerade bei Karstadt Bouretteseide im Sonderangebot gab (was waren das in den 90ern für Zeiten, als es gut 5 Sorten Seide mit vielen Farben und Mustern für 10 bis 20 Mark das Meter einfach so im Kaufhaus gab). Ich ergatterte den letzten Rest dieses hinreißenden Blautones und nähte einen klassischen Faltenrock daraus.
Eisvogelrock
Das Blau ist in der Realität etwas grünlicher, solche Farbtöne sind schwer zu fotografieren.
Der Bund hat an der Seite jeweils 10 cm Gummizug, damit er mir dem wechselnden Taillenumfang mithält, es gibt wie immer französische Nähte und der Saum ist recht breit, damit er schwer fällt.
Es gibt ein noch paar kleine Details.
Der Reißverschluss verschwindet hinten in der Mittelfalte. (Auf dem frontalen Foto ist der Rock etwas verrutscht, die Falten sitzen mittig.)
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Der Bund ist nicht doppelt umgeklappt, weil mir das zu sehr aufträgt, sondern innen mit einem grauen Band versäubert, das mit Zickzackstick befestigt ist. Der Zickzackstich bremst, dass das Oberteil wegen des glatten Stoffes herausrutscht und der Saum hat an der Innenseite eine breit graue Blende, weil ich so kleinen, unsichtbaren Komfort sehr mag.
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(Und auf dem letzten Foto ist der Farbton endlich einigermaßen getroffen…)

Andere Kleider und ihre Näherinnen gibt es wie immer beim Me Made Mittwoch.

MMM – Der Herzchenrock

Diesen Rock habe ich an einem Urlaubstag im Frühjahr genäht. Ein Dreiviertelteller ohne Reißverschluß, wie immer nach der Anleitung im Natron- und Soda-Forum, das ist eine Sache von zweieinhalb Stunden.
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Da ich ihn am nächsten Tag anziehen wollte, habe ich ihn nicht aushängen lassen, sondern die Regionen im schrägen Fadenlauf Pi mal Daumen verkürzt. Da der Rock ohnehin vier Nähte hat, bei zweien trifft schräger auf graden Fadenlauf, war das kein großes Risiko.
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Im hinteren Bund ist ein Gummizug, der alle meine Veränderungen der nicht mehr vorhandenen Taille mitmacht. Der Saum ist mit blau-weiß gestreiftem Schrägband versäubert.
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Da der Stoff doch recht dünn ist (vom Muster her ist das für mich ja das äußerste an Baumwollstoff-Verspieltheit), trage ich ihn mit einem Halbteller-Unterrock, dem Allures- und Couture-Patentunterrock aus einer blickdichten und zwei Tüllschichten, der mir sonst auch bei kühlem Wetter gute Dienste leistet..
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Die anderen schönen Kleider sind wie immer beim Me Made Mittwoch zu finden.

MMM – Kielo Wrap Dress

Dieses Kleid habe ich natürlich heute nicht getragen. Aber da es mein erster Independent-Schnitt war, ist es die Aufzeichnung wert.
Das Kielo Wrap Dress  des Labels Named sprach mich schon seit geraumer Zeit an. Es erinnerte mich an schlichte, aber wirkungsvolle Schnitte aus den 80ern, von denen ich ziemlich viele genäht habe.
Kielo Wrap Dress
Ich hatte seit gut 15 Jahren in meiner Stoffkiste noch einen stretchigen Kreppstoff aus 1A Synthetik liegen, von dem ich hätte schwören können, dass er schilfgrün war. Er ist aber eher grau, mit einem kleinen Grünstich.
An einem Sonntag vor dem Urlaub war der Tag für Schnitt und Stoff gekommen. Ich brauchte ungefähr 3 Stunden für Schnittkopie, Zuschnitt und Nähen. Die Blindsäume an dem Schrägstreifen und am Beleg nahm ich als Arbeit mit in den Urlaub, wo ich das Kleid bei einem Klavierkonzert auch zum ersten Mal ausführte.
Die Nähanleitung sieht vor, die Ränder einfach nur umzunähen. Das wäre bei dem dehnbaren Stoff nicht gut gegangen, ich hätte es auch nicht schön gefunden.
Ich habe zwei Änderungen gemacht. Das Original hat einen U-Boot-Auschnitt. Diese Sorte Ausschnitt steht mir überhaupt nicht und so habe ich meinen bevorzugten tiefen V-Ausschnitt verwendet. Außerdem mochte ich die schmalen, geraden Wickelbänder nicht. Sie sahen irgendwie nach Bademantel aus. Ich habe aus geschwungenen Resten, die beim Zuschneiden übrig blieben, breitere Bänder mit Kurve gebastelt.
Kielo Wrap Dress
Hier ist auch schon der Anpassungsbedarf zu sehen. Bei mir muss der Rücken gekürzt werden, ich muß noch einen tiefen Querabnäher in Taillenhöhe machen.
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Außerdem ist der Nackenausschnitt zu weit und steht ab (kein Problem das zu korrigieren mit der hinteren Mittelnaht) und auch das Dekolleté muss mit ein paar Stichen eingehalten werden. Trotz Fixierung der Ausschnitte mit Stay-Stitches brauche ich immer etwas einseitige Korrektur, weil meine rechte Schulter hängt.
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Ich mag das Kleid, weil es mit meiner gerade völlig überbordenden Figur mitwächst, obwohl es kein Sack für „starke Frauen“ ist und eine ganz andere Linienführung hat, als man es derzeit gewohnt ist.
Und wenn ich den Streß wieder im Griff habe (4,5 Kilo in 6 Monaten, es ist jenseits der Wohlfühl-Grenze) wird es mit mir auch wieder schrumpfen.

Hier, auf der Seite des Me Made Mittwoch, sind noch viel viel mehr schöne Sachen zu finden.

MMM – Teures Improtheater

Nach langer, mit viel Arbeit gefüllter Pause kann ich endlich einmal zum Me Made Mittwoch zurückkehren.
Diesen Rock hätte ich heute an so einem schönen Spätsommertag getragen, wenn ich nicht mit Fieber und anderen Ekligkeiten im Bett liege würde. Gott sei Dank hat der Mann die Fotos der in der Zwischenzeit produzierten Teile bereits an den letzten Urlaubstagen gemacht.
Tulle & Stars

Dieser Rock war teuer, man sieht es ihm allerdings nicht an. Mir schwebte einer dieser bodenlangen, fließenden Tüllröcke in grau oder chamoise vor, unter dem nur ein kurzer blickdichter Rock getragen wird.
Also bestellte ich mir bei Tulle Factory 1,50m Baumwoll-Feintüll ohne Stand in chamoise, der liegt 1,60m breit, hat aber seinen Preis, auch wenn es gerade Sommer-Rabatt gab und großzügigst abgemessen wurde.
Dann kam Problem Nr. 1, chamoise war mir zu gelb. Ich bestickte ihn trotzdem erst einmal mit Sternchen und Pünktchen in dunkelgold.
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La Primavera hatte nämlich die Idee, dass es sicher toll aussehen würde, wenn eine dunkle Lage Tüll unter der hellen liegen würde, auf dem Tisch sah es toll aus, wunderbare Grauschattierungen. Am lebenden Objekt erwies es sich eher als suboptimal, die Farbe war nun beige und so alt bin ich nun doch noch nicht.
Problem Nr. 2 –  dieser Stoff geht beim Waschen und Färben mehr als 10% ein. Ich verabschiedete mich vom bodenlangen Rock und setzte den Tüll um einiges tiefer angeriehen an einen simplen graden Jerseyrock mit Gummizug.
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Mittlerweile hatte ich auch beide Tüllbahnen schwarz gefärbt. (Das ist wichtig für mich, deshalb verwende ich vorzugsweise reine Baumwolle oder Seide, auch als Nähgarn, ich muss einfach drüberfärben können, wenn es mir nicht gefällt.)

Die Sternchen sind natürlich jetzt dunkel, mit hellem Rand, weil der Unterfaden weiß und synthetisch war.
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Ich war etwas knurrig, ob der vielen Umstände und des verhunzten teuren Stoffes, doch siehe da, der Rock wurde mein Lieblingsstück der nicht ganz so heißen Sommertage.
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Hier geht es zu den anderen Lieblingsstücken beim Me Made Mittwoch.