Also fast. Wir fuhren nach Berlin und räumten die auseinandergebauten Möbel aus dem Weg. Eigentlich sollten sie längst im Norden sein, aber da kam uns der Unfall quer.
Wir wurden noch von den Untermietern bewirtet, der Graf kaufte noch eine Kiste Wein und dann ging es retour.

Wieder war es absurd warm und feucht, im Haus ist es grade in einigen Ecken kälter.
Ich packte Päckchen und räumte weiter auf. Unter anderem kippte ich ein paar Tupperdosen aus der abgetauten Tiefkühltruhe in den Kompost, die gemischte Waldpilze einer lieben Freundin enthielten. Diese Freundin sammelt für ihr Leben gern Pilze, sie nimmt auch ungewöhnliche mit, weil sie ein Bestimmungsbuch hat, aber sie ißt selbst keine, sondern lädt auf Pilzgerichte ein oder verschenkt sie gefrostet. Das ist bisher nie ernsthaft schief gegangen, es gab nur ab und zu ein paar unangenehme Nebenwirkungen. Also kippte ich sie lieber weg.
Als ich eine der Dosen aufmachte, war aber Linseneintopf darin. Mimi, die mir assistierte, stürzte sich sofort darauf. Und so bekamen die Katzen als Mittagssnack Linseneintopf und pupsen sich wahrscheinlich heute Nacht im Katzenhaus (da schlafen sie winters nämlich brav zusammen) gegenseitig voll.
Dann fuhren wir nach Rostock zu IKEA und das war garnicht so schlimm. Hinterher machten wir noch den Weihnachtseinkauf und auch das war nicht schlimm. An der Paketstation streikte der Laser, das war dann auch alles an Problemen an diesem Tag.
Jetzt gehts ins Bett, morgen müssen wir noch mal nach Berlin.

Heute morgen war es draußen warm und überall plätscherte und tropfte es. Man muß den Sprung von 15 Grad erst einmal verarbeiten.
Es geht unweigerlich auf Weihnachten zu. Das heißt, letzte Pakete auf die Post bringen, Weihnachtsgeschenke aus dem Lager holen, verpacken und die bewohnten Teile des Hauses in einen zivilen Zustand versetzen, Essen kaufen, denn schließlich sind die Geschäfte drei Tage geschlossen. (Dazu kommt noch eine Berlinfahrt für letzte Aufräumungsarbeiten.)
Heute putzte ich erst einmal.
Der Rest war stricken und das ist gerade so entpannend, daß ich nur schwer ins Bett finde.

Heute kam also der lang ersehnte Tag, an dem es wärmer wurde. Erst wurde die Luft warm, dann der Schnee pappig, dann regnete es und am Schluß hatten die Straßen einen dicken Eispanzer.
Wir blieben besser drin. Den Besuch der Tanzaufführung vom Enkelkind mußte ich schweren Herzens absagen. Aber sie war sowieso wegen Unpässlichkeit zu Hause geblieben. Ich nutzte die Kälte im Haus und taute die Tiefkühltruhe ab. Außerdem las ich alle Zählerstände ab und gab sie weiter.
Der Rest war eine Stunde im Sessel schlafen, Maultaschen mit Knochenbrühe essen und stricken. Ich habe blondes Mohairgarn aus einem Nachlaß, daraus wird ein Kapuzenpullover fürs Bett. Ich habe noch nie Mohair verstrickt, das ist schon etwas tricky. Die Maschen werden gern zu groß, weil sie nicht mehr in den Schlingen gleiten, sondern sich die Haare sofort verhaken.