11.04. 2020

Noch ein Sonnentag. Ich pflanzte einen Johannisbeerbusch um, machte Dutzende Maulwurfshaufen platt, die nach winterlichem Dauerregen und Trockenheit im Frühjahr steinhart waren, pflanzte Kohlrabi und setzte sie unter ein Hütchen, säte Mangold und sammelte Holz, viel Holz. Der Graf räumte die großen Holzmengen unter der 2017 in Sturm zerspellten Linde auf, ich das Kleinzeug.
Abends gab es ein schönes Feuerchen.

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10.04. 2020

Wie angekündigt, war der Tag sonnig, aber kühl.
Eine gute Gelegenheit, die Mikroklimata auf dem Grundstück zu beobachten. Auf der Obstwiese, wo früher die Gärtnerei des Gutes war, ist es ganztägig sonnig und warm, im Park pfeift an solchen kalten Tagen ohne schützendes Laub an den Bäumen der Wind von der Trebel hoch.
Wir wollten heute nichts tun, außer, daß ich die gestern abgeholten Pflanzen auf die Stelle eines alten Misthaufens setzen wollte.
Dem Grafen ist so ein „ich mach mal eben“ ein Graus. Sorgfältig setzte er ein 3×3-Meter-Stück in die Fluchten zu den Wegen und Durchblicken und da es eine Umrandung brauchte und ich keine Holzleisten wollte, kuratierte er hübsche kleine Feldsteine aus unserem großen Vorrat.
Ich grub inzwischen zwei Spaten tief um und förderte die letzten riesigen Brennnesselwurzeln hervor, sowie diverse Knochen und einen Lammschädel. Ich warf sie zu dem Haufen, auf dem auch schon ein Wildschweinschweinschädel war. Auf den Haufen kamen also auch Schlachtabfälle.
Dann war es nach 18 Uhr und ich verschob wegen Hunger und allgemeiner Erschöpfung das Eingraben der Pflanzen auf den nächsten Tag.
(Ich war nur ein klitzekleines Bißchen genervt. Denn das Ergebnis war sehenswert und die Arbeit und der Aufwand hatten sich gelohnt. Das ist so eine Sache, bei der man den Aufwand nicht sieht, weil sie völlig organisch wirkt.)
Die Katzen hatten sich inzwischen ohne uns verlustiert. In der Sonne war es ihnen zu warm. Irgendjemand, ich vermute, ein gewisser Kater, hatte eine kleine Maus im Ganzen runtergewürgt und in der Fewo1 am Stück wieder ausgek*tzt. Bäh!
Abends machte ich die schon lange aufgeschobene Lauchtarte mit Speck. Für den Boden testete ich einen Mürbeteig aus 80% Kichererbsenmehl und 20% Maismehl. Das war sehr gelungen.
Dann ging es noch in die Badewanne.

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09.04. 2020

Strahlend sonnig, aber wieder mit kaltem Nordwind. Die Wäsche trocknete schnell auf der Leine.
Der Graf schaffte den Dreck aus dem Gartensalon in Eimer und ich trug sie zum Container.
Zwischendurch jätete ich etwas in dem Beet neben der Terrasse. Zwei Quadratmeter umgegrabenes Beet ergeben eine Schubkarre mit Brennnessel- und Gierschwurzeln.
Die Freundin von ein Dorf weiter brachte Schoko-Ostereier und noch etwas Nachschub zum Schutzmasken nähen.
Am Nachmittag übernahm ich die zweite Runde Gartensalon säubern, während der Graf sich etwas an der Kettensäge entspannte und kleine Tischchen sägte.
Dann fuhren wir nach drei Dörfer weiter. Die Freunde dort hatten im Brandenburgischen gearbeitet und hatten für uns Gemüsepflanzen aus dem Gartenmarkt mitgebracht.
Wir Frauen plauderten etwas, während sich die Männer die Fotos der Deckenbalken ansahen, um zu beraten, was zu tun ist.
Nachdem wir zurück waren, aßen wir kurz etwas und ließen den Fernseher laufen.
Der Mond steht heute an einem dunstigen Himmel hinter Zweigen, die aussehen wie Scherenschnitte.

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08.04. 2020

Der letzte warme Tag vor Ostern. Wunderbar sonnig und fast sommerlich.
Ein Tag zum Bettwäsche trocknen in lauen Wind, darauf hatten die Bezüge des Gästezimmers schon gewartet.
Hier aber auch ein Tag, um die Decke vom Gartensalon weiter aufzumachen. Diesmal kam wieder bergeweise Schüttung herunter. Ich war in voller Montur. Orangener Overall, Atemmaske (ich hatte tatsächlich noch eine gefunden!) und dichte Brille. Der Graf trug einen Bauhelm und Lackierermaske.
Was zum Vorschein kommt, ist …originell. Man kann nur vermuten, was sich die Leute bei dieser wahrscheinlich 150 Jahre zurückliegenden Bauaktion gedacht haben, bei der sie die Balkenköpfe mit einem Wechsel vor der Außenwand entlastet haben.
Abends spülten wir den Dreck runter, aßen Fischstäbchen und Pommes und zogen das Osterfeuer vor. In der Abenddämmerung zündete ich den Riesenhaufen Reisig unten im Park an, den ich im Winter nach den Stürmen zusammengesammelt hatte.
Er zündete und brannte schnell und hoch, so daß ich doch besser den Wasserschlauch anschloß. Die Flammen schlugen hoch bis in die riesige Eiche, bestimmt sieben oder acht Meter.
Und dann war schnell Schluß, es waren vor allem trockene Äste, kaum größeres Holz. Wir legten Abschnitte der kaputten Linde auf und saßen noch etwas. Der Mond ging auf, ein Hubschrauber flog hektisch in Höhe der Autobahn herum, Mimi versuchte, uns auf den Schoß zu springen, weil sie kalte Pfötchen bekam, aber nichts verpassen wollte. (Nix gut für Allergiker.) Shawn war im Hintergrund, Feuer mag er nicht, er schaute nach Mäusen.
Um 11 Uhr war ich rechtschaffen müde.

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