06.06. 2020

Vormittags regnete es immer einmal und nachmittags wehte ein kalter Wind.
Ich machte den Filter des Industriestaubsaugers mit Pressluft sauber. Irgendwie war die Staubtüte geplatzt. Praktischerweise gestern, als der Graf eine Stunde lang feinsten Lehmstaub wegsaugte.
Bei einem Kontrollblick aufs Gemüsebeet konnte ich noch einmal Platz machen und Mangold ernten. Man sieht nicht, daß etwas fehlt.
Dann kam ein Telefonat, die Bauarbeiten im Gartensalon gehen erst morgen wieder weiter.
Mir war das ganz recht. Ich brauchte dringend einen Tag, der etwas ruhiger war.
Ich kam endlich dazu, einen geerbten großen Schnellkochtopf, der eingebrannt war, sauber zu scheuern und kochte darin Linseneintopf mit Frischlingsflanke. Essen für die Arbeiter, was übrig ist, kommt in die Tiefkühltruhe. Dann machte ich für den Abend Hähnchencurry mit roten Linsen und Mangold. Zuletzt buk ich noch ein Bananenbrot.
Wir aßen relativ frühzeitig Abend und ich strickte vor dem Fernseher. Morgen geht die Arbeit früh los.

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WMDEDGT Juni 2020

Heute fragt Frau Brüllen wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Der gestrige Tag endete gegen halb drei Uhr morgens. Wir waren erst um viertel zwei von unserer Tour zurückgekehrt.
Und es ging für meine Verhältnisse früh weiter, der Wecker klingelte um halb 7. Ich lag zwar noch eine Dreiviertelstunde im Bett, aber dann wand ich mich hoch.
Heute war der Tag, an dem die durchhängenden Balken im Gartensalon und der verfaulte Sparren im Gästebad darüber repariert wurden.
Der Graf und ich liefen noch vor dem Frühstück durchs Haus und brachten Sachen aus der Staubzone bzw. deckten Dinge ab. Dann legte der Graf Werkzeug bereit und ich schmierte mir schnell ein Brot.
Um halb zehn kam der Freund von drei Dörfer weiter mit seinen Jungs. Ich ging zum Einkaufen in die Wurstmanufaktur, denn ich brauchte ein großes Stück Speck. Dann zog ich mich in die Küche zurück, räumte die Spülmaschine aus und begann, Kartoffelsuppe zu kochen. Als ich eine neue Tüte Kartoffeln öffnete, kam mir stinkende Brühe entgegen. Diese Kartoffeln standen im März im Laden, als alle anderen schon weggehamstert waren. Sie hatten ein Schild darüber „regionale Produkte für Ihre Versorgung“ Allerdings hatten sie eher wie Futterkartoffeln ausgesehen. Nun ja, sie waren samt und sonders verschimmelt und verfault.
Ich fuhr schnell in den Supermarkt und kaufte neue Kartoffeln. Da es keine mehlig kochenden waren, mußte ich die Suppe noch etwas mit Instant-Kartoffelpü pimpen, sonst wäre sie zu wäßrig geworden.
Wir aßen zusammen Mittag, die Suppe war ganz gut geworden.
Danach wartete das Badezimmer auf mich. Ich schraubte endlich mal den Duschkopf und die Perlatoren ab und legte sie in Entkalker. Dann putze ich los.
Gegen 15 Uhr schöpfte ich den See in der Plane über dem Bauschutt-Container leer, gab den Hühnern der Nachbarn über gebliebenen Feldsalat und rupfte etwas Unkraut, während ich mit einer Freundin telefonierte. Die Freundin bearbeitet seit einem halben Jahr den unfaßbaren Nachlass ihrer Eltern und das und das Berliner Drama lassen mich zu dem Schluß kommen, daß man seine Dinge frühzeitig vollständig geregelt haben sollte.
Gegen 5 Uhr hatten die Arbeiter Schluß gemacht, der Graf räumte den Bauschutt (zu 90% Öko und leicht zu kompostieren, weil Lehm und Stroh) zusammen und ich fuhr ihn entweder an den Rand des Parkes oder zum Container.
Das dauerte eine Weile. Gegen halb Neun waren wir endlich fertig. Ich kroch auf dem Zahnfleisch, mußte aber noch denn Graben an der Hauswand auf der Terrasse abdecken. Schon gestern Abend warf da eine Menge Regen hineingelaufen und bis in den Keller hinuntergesickert.
Der Graf ging in die Badewanne und ich duschte. Dann machte ich ihm eine Schüssel Pommes. Für mich gab es Käsebrot.
Ach so, ich vergaß: Nachmittags schaute ich nach dem Gemüsebeet und der Mangold stand an zwei Stellen mittlerweile so eng, daß ich tatsächlich ernten mußte.

Ich sah abends noch eine Dokumentation über Quentin Tarantino, von dem ich bisher tatsächlich nur Pulp Fiction und Jackie Brown gesehen habe. Die anderen Filme habe ich dann ignoriert, weil ich mit ihrer Brutalität nicht zurecht komme. (Schön wie sie in der Dokumentation um das Thema Weinstein herumeiern.)
Jetzt gehe ich zu Bett und bin todmüde.

Alle anderen sind hier zu lesen.

04.06. 2020

Gefahren, geräumt, gefahren, geräumt, im Regen zurück gefahren mit dem Auto voller Dinge aus meinem Außenlager und der Berliner Wohnung.
Um den Zionskirchplatz und in der Kastanienallee ist das Leben als wäre nichts und keine Sau trägt mehr Mundschutz.

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03.06. 2020

Noch ein warmer Tag.
Ich frühstückte draußen. Mimi weiß inzwischen, daß sie nicht in die Nähe meines Essens kommen darf und war anderweitig unterwegs. Shawn leistete mir in seiner zurückhaltenden Art Gesellschaft.
Ich machte langsam, denn gestern war es anstrengend. Aber die Ecke, aus der der Graf gestern Betonbrocken geholt hatte, wollte ich noch sauber machen. Ich zog Giersch und Brennnesseln mitsamt Wurzeln heraus und förderte jede Menge Müll zu Tage. Kronkorken en masse, Schnapsfläschchen, Teelichte, Elektroschrott. Das war wahrscheinlich die Ecke, in die die Mieter vom kleinen Haus beim Grillen ihren Müll warfen. Ein Grillrost, Holzkohle und eine große Fleischgabel waren auch dabei. Und das, was immer das ist.

Zwischendurch hing ich Wäsche auf und machte ein Mittagspäuschen in der Hängematte. Mimi sprang irgendwann mit hinein, nachdem sie vorher Bäume erklettert hatte, aber das Schaukeln machte sie nervös. Schade, eine schlafende Katze auf dem Bauch wäre schön gewesen und im Wind ginge das sogar bei mir Allergikerin.
Am späten Nachmittag zog ich das Berufkraut im Gärtchen vorm kleinen Haus heraus. – Manche sagen auch Feinstrahlastern, hübsch anzusehen und absolut die Pest. Innerhalb von zwei Jahren hatte es den halben Garten erobert und sogar Gras und Minze plattgemacht. Wenn man es nicht vor der Blüte ausreißt, um es loszuwerden, vermehrt es sich unkontrolliert.
Ich füllte drei Schubkarren meterhoch damit.
Dann goß ich das Gemüsebeet, denn morgen wird es hier noch einmal recht warm, es regnet noch nicht und wir sind unterwegs. Wenn die Sachen so weiter wachsen, kann ich nächste Woche die ersten Kohlrabi und etwas Mangold ernten. Die Tomaten, die erst gestreßt wirkten, haben sich nun auch akklimatisiert und bekommen Blüten.
Abends räumte ich noch auf. Das Bad hatte ich immer noch nicht geputzt, obwohl ich es mir seit Tagen vornehme.

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