Trübe, mit Nieselregen, aber relativ warm.
Die wilde Olive und die Kumquat-Bäumchen reingebracht und etwas Laub geharkt. Mit dem Grafen einen Schrank aufgebaut, bis ich irgendwann nur noch frierig, müde und schlecht gelaunt, also hungrig und unterzuckert war.
Statt Selbstgekochtem gab es, weil es schon so spät war, Hot Dogs und danach tauchte ich in der Badewanne ab.
Archiv des Autors: kitty
WMDEDGT November 2020
Einmal im Monat fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Der Tag begann früh. Der Wecker klingelte um 7 Uhr, um halb 8 Uhr wand ich mich endlich hoch, zog mich an und öffnete bei den Nachbarn die Hühnerklappe. Es schleicht nämlich seit einiger Zeit morgens im Dunkeln ein großer Fuchs im Dorf herum. Da die Nachbarn 1-2 Mal die Woche beide schon frühmorgens im Dunkeln zur Arbeit aufbrechen, ist es gefährlich, die Hühner schon beim Weggehen rauszulassen. Wir beziehen von dort unsere Eier, deshalb mache ich doch gern das Türchen auf.
Auf dem Rückweg sammelte sammelte ich die Katzen ein, die hungrig auf mich zugerast kamen und fütterte sie.
Danach ging ich einfach noch mal mit einem Kaffee ins Bett. Döste und las noch etwas.
Nach dem späten Frühstück ging ich raus. Es war windig. Laubharken ging nicht. Deshalb schöpfte ich die Teichfolie leer, die ich in den ausgeschachteten Graben zwischen Hauswand und Terrasse gelegt hatte, damit die überlaufende Dachrinne nicht bis in den Keller durchsickert. Nun läuft ja nichts mehr über, wir brauchen den kleinen Teich nicht mehr.
Am Schluß zerrte ich die Folie raus und legte sie zum Sauberregnen unter die Kastanien.
Eigentlich sollte damit weitergehen, einen Schrank aufzubauen, aber der Graf und ich beschlossen, den Rest des Tages nicht mehr körperlich zu arbeiten und statt dessen am Ofen im Herrenzimmer zu sitzen. Wir schrieben noch einmal am Einkaufszettel, seit Tagen schoben wir den Einkauf vor uns her. Es macht keinen Spaß, wenn man aktuell im Hotspot lebt.
Ich machte uns je einen Apfelpfannkuchen und dann schalteten wir die Nachrichten im Fernsehen an, um zu schauen, ob die Amerikaner nun zu einem Wahlergebnis gekommen waren. Waren sie nicht. Nun ja.
Also warfen wir die Styroporbox und du paar Einkaufstaschen ins Auto. Ich packte ein Päckchen nach Randleipzig dazu, das heute endlich auf den Weg gebracht werden sollte. Es ging nach Stralsund, da wir ein paar für den örtlichen Supermarkt zu exotische Zutaten kaufen wollten.
Dort luden wir den Wagen mit Vorrat und Kochzutaten für 14 Tage voll. Außerdem kamen noch Öle und Gewürze mit, denn der Graf besteht auf minutiösem Nacharbeiten von Rezepten.
10 Minuten vor Ladenschluss waren wir durch und luden die Sachen ins Auto. Ich schnappte mir das Paket, denn es sollte an diesem Einkaufszentrum eine Packstation sein. Es gibt auch eine. Im mittlerweile geschlossenen Supermarkt.
Wir fuhren zur nächsten und das Päckchen verschwand hinter dem Türchen.
In finsterer Nacht ging es zurück. Ich fütterte noch mal die Katzen, verstaute den Einkauf und heizte den Bullerjan in der Ostwohnung an, damit die Wohnung zum Schlafen nicht so ausgekühlt ist. Ich aß noch schnell einen Kleinigkeit, dann war es auch schon Mitternacht durch und ich kämpfte mit der Bluetooth-Tastatur, um diesem Blogpost zu schreiben. Es gibt Tage, da entkoppelt sich dieses blöde Ding im Minutentakt.
Jetzt geht es noch schnell unter die Dusche und dann endlich ins Bett, es ist schon wieder viel zu spät.
Die anderen Geschichten gibt es hier zu lesen.
04.11. 2020
Es ist kälter geworden, aber sonnig.
Da wir gerade wieder wegen Baustelle in der Ostwohnung schlafen, fiel mir das Aufstehen nicht schwer. Die Sonne scheint einem ins Gesicht.
Vormittags befaßte ich mich noch einmal fluchend mit den neun Flurstücken, die zu Mutterns Sommerhäuschen gehören. Nicht lustig, daß die Verwaltung von acht, die zur Wegegemeinschaft gehören, seit 10 Jahren keine aktuellen Unterlagen bereitstellt und ich mir die Grundbuchauszüge, ja sogar die korrekten Nummerierungen und das zuständige Grundbuchamt (fünf Flurstücke lagen im nächste Landkreis, nun aber wohl nicht mehr), keine Unterlagen bereitstellen kann. Ich muss mir alles aus der Glaskugel lesen. Das nervt sehr.
Nach ein paar Telefonaten und einer Mail war erst einmal etwas auf den Weg gebracht und der Arbeitstag konnte beginnen.
Der Graf brachte mit meiner Assistenz die oberen Paneele im Gästebad an. Die neue hölzerne Mansardwand mit dem Fenster darin sieht gut aus und hält warm. Es fehlt nun noch etwas Feintuning, ein paar Leisten und eine Kante muß noch auf Form gesägt werden.
Ich unterbrach einmal für eine halbe Stunde therapeutisches Laubharken. Dieses Jahr brauche ich es dringend. Das Seelchen ist etwas kippelig gerade.
Den Katzen gefielen der Temperatursturz und der Wind nicht, sie wollten bei jeder Gelegenheit mit ins Haus.
Am Nachmittag holten wir Eier und Äpfel von den Nachbarn. Sie hat Entwarnung bekommen, der Test war negativ, es sind aber 11 Bewohner des Heims und einige Mitarbeiter infiziert. Wenn man schon den Bruder an die Krankheit verloren hat, geht es sich nun besonders gern zur Arbeit. Nicht.
Abends saß ich strickend im Sessel und da das Muster nicht so kompliziert ist, ist der Fernseher mein Freund.
Große Empfehlung ist ein Dokumentarfilm von Martin Farkas „Über Leben in Demmin“. (Den haben wahrscheinlich schon alle gesehen außer mir.) Wenn man hier wohnt, stößt man irgendwann unweigerlich auf die Geschichten über die vielen Selbstmorde in der Peenegegend 1945 und insbesondere auf die Ereignisse in Demmin, die die einen jahrzehntelang als Legende totschweigen wollten, die nächsten trocken als Massenpanik klassifizieren. Es hat etwas mit dem Ort gemacht. So viel ist sicher.
Der Film lief auf dem Bayerischen Rundfunk und steht noch eine Woche in der Mediathek.
Kein Erklärbär- und Zeigefingerfilm sondern eine klassische Dokumentation mit O-Tönen und ab und zu den Fragen des Filmemachers. Manchmal schwer auszuhalten, aber wichtig, weil das Leben so ist.
03.11. 2020
Ein arbeitsreicher Tag.
Der Graf machte weiter Paneele fest, ich machte über eine Stunde die Böden im Haus sauber und holte Rauputz von einer Wand.
Mittags harkte ich Laub und flauschte die Katzen. Shawn ist grade sehr schmusig. Manchmal lässt er sich garnicht anfassen.
Die Einschläge kommen näher. Im Pflegeheim, in dem die Nachbarin arbeitet, ist die Infektion aus dem Fleischbetrieb angekommen.
Abends dann etwas platt und frisch geduscht, weil dreckig wie Sau gewesen, vor dem Fernseher versackt. Erst ein herausragender Film mit Senta Berger. Sie und August Zirner zusammen, das ist Präzision und schauspielerisches Understatement.
Schöne Koinzidenz spätabends. Einmal „Der Staatsanwalt hat das Wort“ mit Walter Plathe in seiner Posterboy-Phase. Sehr charismatisch und sexy. Zeitgleich ein „Schimanski“ mit einem jungen Dominik Raacke, den ich erst nicht erkannte, weil er ein linkisches, lockiges Knuddelbärchen mit Nickelbrille war.
Beide Filme von 1985. Plathe ist heute mit einer Physis gepanzert, Durch die er kaum och durchkommt (Marlon Brando war auch so einer, wo die Ausstrahlung am Schluß nicht mehr recht zum Körper passte.). Raacke dagegen ist verdammt gut gealtert.
(Fernsehen kann Spaß machen.)