14.11. 2020

Der adäquate Abschluss einer wenig produktiven Woche.
Den Arbeitsplatz aufgeräumt und sauber gemacht. Laub geharkt mit Katzenassistenz – es ist gerade sehr schön warm draußen.
Mit dem Grafen gekocht und ihm geholfen, die Hobelbank in die Werkstatt zu bringen.
Abends gestrickt.

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13.11. 2020

Endlich wieder Sonne! Es war gleich viel wärmer. Wie November fühlt sich das nicht an. Nur daß es so früh dunkel wird, paßt zum Monat.
Ich räumte das Beet auf und zerrte Kürbis und Zucchini-Ranken aus Gras und und Machendrahtzaun. Dabei fand ich noch einmal so eine 5-Kilo-Zucchini.
Natürlich telefonierte ich auch noch einmal mit dem Notariat des Grauens. Preisfrage des Tages war, ob die Assistentin es schafft, noch am laufenden Arbeitstag eine Mail mit 3 Anhängen zu schicken oder ob sie es erst Montag schafft. (Auflösung: Sie hat es tatsächlich hinbekommen.)
Cat News: Mimi war heute morgen verschwunden, kam aber um die Mittagszeit mit Riesenhunger zurück. Ich nahm sie heute zweimal hoch, um sie wieder aus dem Haus zu bekommen. Danach erkletterte sie alles mögliche in meiner Nähe, um in der richtigen Höhe zu sein, weil sie wieder auf den Arm wollte. Voriges Jahr um diese Zeit trug ich sie auf meinem Unterarm, wenn sie zu weit vom Haus weg war. Sie hoppelte doch wie ein kleiner Hase durch das hohe Gras.
Heute schaffte ich es endlich, den Rest der Tapete abzuspachteln. Wochenleistung: ca. 2 qm.
Abends gab es Buletten und für mich Bratkartoffeln.
Jetzt ist höchste Schlafenszeit.

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12.11. 2020

Heute Nachmittag hob sich der Nebel und wir sahen für eine Stunde die Sonne.
Ansonsten Laub geharkt, Tapete abgekratzt, mit dem Grafen gekocht und in Katzenbegleitung runter zum fluß spaziert.
Und wieder mit dem Notariat telefoniert.
Mich triggert schon der Ton, in dem man dort mit mir redet (inklusive Azubine). Ich bin wieder 20 Jahre alt, lebe in der DDR und will irgendwas von der Kaderleiterin oder störe die Verkäuferinnen im Warenhaus bei ihrem Plausch und frage nach irgendeiner Bückware. Kein „Bitte“, kein „Danke“, die Tonalität immer leicht angezickt: „Ist in einer Besprechung! Worum gehts? Da brauche ich das Aktenzeichen! Geben Sie mir Ihre Telefonnummer!“ Nach zwei Telefonaten wird es dann bevormundend-vertraulich „Na wenn das für Ihre Mutti tatsächlich in Ordnung ist!?“ Wenn Arbeit droht, wird’s kritisch: „Aber da müssen wir ja einen Termin machen!“
Ich habe sonst fast nie ein Problem, jemanden, der nicht in der Spur läuft, freundlich, aber nachdrücklich zusammenzufalten. Das da ist mein Kryptonit.
Morgen muß ich noch mal. Die Maklerin will die Grundbuchauszüge für ihre Akten. Die Assistentin hatte befunden, ich bräuchte die doch garnicht (auch wenn ich sie bestellt hatte) und sie würde sie gleich für den Vertrag verwenden. Ich hatte überfahren zugestimmt.
Wenn ich das hinter mir habe, mache ich drei Kreuze.

11.11. 2020

Noch ein Tag mit Hochnebel.
Morgens bekam ich die Nachricht, daß die Kühe gleich abgetrieben werden. Ich postierte mich an der Viehtrift und hatte großartige Perspektiven auf das Flusstal und die Tiere, die über den Hügel getrieben wurden. Die spektakulärste Aufnahme mißlang leider, als die Herde den Hang runterkam, das kleine Jagdmobil vorneweg, auf dessen Ladefläche der Bauer saß, mit einem Futtereimer in der Hand. Im Frühjahr geht der Auftrieb ganz schnell, die Kühe wollen raus, heute schienen sie noch nicht so große Lust auf den Stall zu haben.
Dann hackte ich etwas Holz für den großen Bullerjan und harkte Laub.
Es folgte ein nächstes Kapitel „Mama verkauft das Sommerhäuschen“. Das Notariat rief noch einmal an. Die Assistentin hatte das Grundbuchblatt nun gefunden. Den Vertragsentwurf hatte sie auch dahingehend geändert. Aber: „Ich habe da noch eine eingetragene Last gesehen. Ein Vorkaufsrecht. Wollen sie das nicht löschen lassen? Sonst muß ich den Vertrag noch mal ändern.“
Eine sehr wahrscheinlich kostenpflichtige Grundbuchänderung für Flurstücke, die einer GbR aus ca 40 Gesellschaftern gehören. In einer Situation, wo in dem Amt, bei dem ich anrief, um zu erfragen, wie man mit abgelaufenen Vorkaufsrechten umgeht, sofort der Anrufbeantworter ansprang, weil Lockdown. Weil Madame ansonsten den Vertragsentwurf ändern müßte. Kann man machen. Wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert ist.
Nun hatten wir hier auch ein Vorkaufsrecht der Gemeinde im Grundbuch, weil denkmalgeschützte Immobilie. Da hat niemand vorher etwas getan, sondern das kam in den Vertrag, wurde abgewartet und das wars.
Dann kam noch eine Diskussion, wem sie nun was schicken solle. Mutter per Post und mir und dem Maklerbüro per Mail. „Welches Maklerbüro? Ich schicke nichts an ein Maklerbüro!“ (Das müßte sie wissen, sie hat die erste Fassung des Vertrages ausschließlich über das Maklerbüro geschickt.)
Einmal mit Profis.
Ich weiß garnicht, ob ich die Frau nicht vielleicht missverstehe. Ich habe ständig DDR-Flashbacks. Der Kunde als Bittsteller, der zuarbeiten soll, nur so viel machen wie nötig … ich habe ständig Hals und falle trotzdem in alte Verhaltensmuster zurück und fühle mich machtlos.
Nachdem ich mich mit Kuchen wieder abgeregt hatte, kratzte ich wieder Tapete von der Wand. Zu DDR-Zeiten war farbloses Latex die Geheimwaffe. Hier hat man damit Tapeten auf einen Ölsockel geklebt. Ich kratze sie nun quadratzentimeterweise wieder runter. Bei der Vorgängerin wurde an dieser Stelle Rigips mit Bauschaum an die Wand geklebt und diese Fläche mit Rauputz verputzt.
Am frühen Abend kochte ich und dann räumte ich nur noch etwas und setzte mich mit dem Strickzeug vor den Fernseher.

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