Wir immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich wurde schon den zweiten Tag eine Stunde später wach als in den letzten Monaten. Mein Körper hat den Sommermodus verlassen. Damit verschlief ich den Regenguß, den es am frühen Morgen gab.
Ich bemerkte mit Erleichterung, daß die Rippenprellung von gestern sich in der Nacht beruhigt hatte. Es schmerzte nicht mehr bei jeder Bewegung, es drückte nur noch und wirkte etwas blockiert.
Trotzdem machte ich heute nichts Anstrengendes, morgen soll wieder alles gut sein.
Vor dem Frühstück fütterte ich die Katzen. Der Kater hatte großen Hunger, er war gestern wieder nicht beim Abendessen gewesen, zur Zeit ist er abends lieber auf Jagd, außerdem sucht der Nachbarskater um diese Zeit gerne Streit mit ihm.
Nach dem Frühstück räumte ich etwas auf, nahm Wäsche ab, legte sie zusammen und setzte einen großen Topf Sauerkraut auf. Das wird am Samstag auf einem Buffet gebraucht. Außerdem fuhren wir kurz einkaufen.
Der Rest des Tages verging mit Kleinigkeiten, die man nicht sieht und sich noch weniger merkt.
Meine Stimmung war nicht so prächtig. Mir taten die Knochen weh und der Herbstblues schlug zu – obwohl es draußen sonnig war, wenn auch windig. Das Kaffeetrinken draußen, mit einem halben Stück Mohnkuchen von gestern, ließ mich frieren.
Am späten Nachmittag saugte ich noch den Damenschreibtisch aus, der den Weg hierher gefunden hatte. Er hat viele kleine Fächer und Ablagen. Geputzt wird er andermal.
Dann bekamen die Miezis Futter, der Kater war schon wieder unterwegs, obwohl er noch eine halbe Stunde vorher in seiner rücksichtsvollen Art von Sitzen und Schauen angedeutet hatte, daß er Hunger hat. Dann muss eben noch ein paar Mäuse mehr fangen.
Der Graf holte mit mir noch etwas Holz, abends ist es gemütlich, wenn der Ofen geheizt wird, obwohl es auch noch so ginge.
Ich wärmte mich unter der Dusche auf und dann strickte ich an der Winterjacke weiter.
Jetzt ist es aber höchste Zeit, ins Bett zu gehen.
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