09.11. 2019

Den größten Teil des Tages geräumt und umgelagert. Zuerst in der Scheune Platz gemacht, inklusive Ortsveränderung einer Hobelbank. Die war schwer. Dann geschenkte Lehmziegel vom Freund aus dem Dorf geholt. Im Regen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und kalt war es auch nicht. Irgendwann mitten drin wollte mein Körper nicht mehr. Selbst einzelne Ziegel waren schwer wie Blei, die Schubkarre mit 12 Stück kaum zu bewegen.
Der Graf machte den Rest allein fertig.
Ich holte Holz und entdeckte ärgerliches: vorn haben wir das Hundezwingerholzlager gerade zugemacht, da läuft hinten das Wasser rein. Ein großer Ast hat das Asbestdach an einer Stelle zerbrochen.
Dann ging ich in die Badewanne, wieder auftauen und einen geruhsamen Abend einläuten.

Nach 30jährigem Mauerfalljubiläum war mir nicht.

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08.11. 2019

Gleich nach dem Frühstück zu der Freundin drei Dörfer weiter gefahren, den Spiegel vergolden. Alte Techniken entschleunigen. Wenn das Öl aufgepinselt ist, muß es erstmal antrocknen. Das dauert mindestens eine Stunde, wenn nicht länger. Dann habe ich das Gold aufgefummelt (anschießen heißt das korrekt). Für ungeduldige, Details hassende Grobmotorikerinnen wie mich ist das eine Herausforderung. Aber ich hatte eine gute Lehrerin, die derweil Kirchturmuhrenzeigern eine neue Goldschicht gab. Gegen sieben Uhr abends war ich wieder zurück und ziemlich platt. Essen, Badewanne, Bett war mein einziger Wunsch.
Cat News: Die Kleine kann jetzt ihren Schwanz jagen und hat sich vom halbverhungerten Alien in ein niedliches puschliges Kätzchen gewandelt. Der Kater kam zum ersten Mal hinter der Spüle vor. Interkätzisch kommuniziert man derzeit noch über gegenseitiges Milch/Trockenfutter wegfressen und Fäkalstatements. Und das Baby macht immer noch einen Buckel und faucht den Riesenlümmel an. Herzig herzig.

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07.11. 2019

Weiter an der Großen Rochade gearbeitet. Die Werkstatt des Grafen zieht in den vorderen Salon und die dort gelagerten Sachen in die beiden Räume im Ostgiebel.
Dr Graf fuhr irgendwann nach Berlin los und kam noch mal retour, weil Schlüssel vergessen und am frühen Abend kam die Gutshausnachbarin mit dem Kater. Soweit ich das sehen konnte, ist er Nebelgrau getigert mit weißem Latz. Er verschwand sofort hinter der Spüle und sein Blick sagte: Dieser Tag kann echt weg. Kein Wunder. Erst Tierarzt und Narkose und abbe Familienjuwelen, dann irgendwo aus der Transportkiste geschmissen, wo eine Babykatze einen Buckel macht. Die beiden werden sich schon zusammen raufen.

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06.11. 2019

Aufgestanden, die Katze gefüttert (sie frißt so viel, daß ich mir immer kaum vorstellen kann, daß das in sie reinpaßt), gefrühstückt.
Mit den Nachbarn vom nächstgelegnen Gutshaus telefoniert, die haben so eine Art Auffangstelle für Katzen. Nach einigem hin- und herüberlegen, ob ich vielleicht zwei Kater von 6 Monaten nehmen wolle und die kleine bunte Katze wird in der Auffangstelle aufgepäppelt (Neien! Die geb ich nicht her! Auch weil ich glaube, sie ist übern Berg.), zieht morgen, frisch von der Kastration kommend, ein Kater (der Bruder der beiden anderen) hier ein. Er ist Baustellenbewohner und hat Erfahrung mit unerzogenen Jungkätzchen. Hoffentlich funktioniert das.
Dann fuhren wir nach Rostock und klapperten Baumärkte ab. Bei den beiden ersten hielt ich mich wacker. Im Bauhaus suchte ich dann die dort vorsorglich aufgestellten Bänke mit Ruhekissen auf. Während der Graf Schrauben sichtete, machte ich sogar ein kleines Schläfchen.
Ich bekam die Bestätigung, daß das mir dem Kater klappt, während wir Goldrandteller im Gebrauchtkaufhaus sichteten. Jetzt haben wir genügend Teller, daß wir vielen Menschen Suppe ausgeben können.
Ich machte Zwischenstopp im Freßnapf und kaufte ein paar Notwendigkeiten für den neuen Mitbewohner. Solche Läden sind für mich fremde Welt. Teuer und alles ist marketingtechnisch emotional besetzt.
Dann aßen wir bei Ikea und kauften nicht mehr als Servietten und Kekse.
Zurückgekehrt, ging ich in die Badewanne, mein Rücken zwickte schon seit gestern Abend.
Und jetzt ist Schlafenszeit.

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