Das ist das erste Kleid mit dem selbst gemachten Oberteilgrundschnitt.
So richtig glücklich bin ich mit der Paßform des Oberteils noch nicht, ich musste es vorn wieder sehr viel enger machen und die Balance stimmt noch nicht, das Kleid rutscht beim Bewegen nach oben und hinten (dafür kneift es nicht am Bauch oder macht Röllchen).
Hinten bin ich zufriedener. Dort sitzt es und hat trotzdem genug Bewegungsfreiheit.
Beim Fotografieren habe ich den schmalen dunkelblauen Gürtel vergessen, den ich kaufte, als ich mit Frau Crafteln im Lederladen in der Bergmannstraße war. Ich habe es noch nicht geschafft, Gürtelschlafen anzunähen, deshalb liegt er meist in der Schublade. Er schafft aber noch einmal eine optische gute Teilung zwischen Rock und Oberteil, so dass der cremefarbene Stoff nicht so dominiert.
Der Rock ist wieder ein dreiviertel Teller, der durch die Änderungen am Oberteil in der Taille einen Tick zu weit war. Das habe ich mit Abnähern auf der Hüfte reguliert, die sich sehr positiv auf die Silhouette auswirken.
Das Oberteil ist mit hellblau gefärbtem Bettwäschedamast aus meinem Quiltstofflager gefüttert. Das mattiert durchschimmernd den leicht gelbstichigen Stoff in Gesichtsnähe, zu gelb steht mir nämlich nicht.
Azurblaue Paspeln (auch aus dem Quiltbestand) umgeben in unterschiedlicher Breite die Kanten und die Prinzessnaht.
Der Stoff ist ein Doublefacegewebe, auf der Oberseite bedruckte Baumwolle und auf der Unterseite Synthetik, beides Mal in Satinbindung. Damit ist er robust, aber fein in der Optik, fast knitterfrei, muss nicht gebügelt werden und braucht kein Unterkleid. Am Oberkörper war mir das Baumwollfutter aber lieber, ich trage ungern Synthetik dicht auf der nackten Haut, schon gar nicht im Sommer.
Ich habe den Stoff im Winter für 3 € pro Meter beim Saisonausverkauf bei Karstadt erstanden, wahrscheinlich hat das Oma-Nachthemd-Muster für teuer Geld niemand interessiert. Ich war auch skeptisch, ob ich es so gut finde, gerade dieser Farbton lässt mich fix nach Sahnetorte aussehen. Aber der Tragekomfort siegte über die Zweifel.
Zwei Meter sind noch übrig, mal schauen, was ich daraus mache.
Und hier nun die anderen Damen vom Me Made Mittwoch (Dirndl!).