06.09. 2022 – Verhackstückt

Das war heute ein komischer Tag. Ich bin zu nichts richtig gekommen, ständig kam etwas dazwischen.
Morgens war der Ostwind sehr kalt, draußen frühstücken war nicht möglich.
Ich frühstückte drin und räumte ein bißchen rum. Der Graf hatte noch was am Telefon zu besprechen.
Ich zog die Betten ab und setzte eine Waschmaschine an. Eigentlich wollte ich die Küche putzen, während die Spülmaschine das Geschirr von der Veranstaltung vom Wochenende spülte, aber Primavera rief an und hatte eine Frage.
Ich hing die Wäsche auf und es kam ein Zufallsbesuch. Dann ging ich zur Nachbarin, sie hatte Pfirsiche geerntet und gab uns welche und auf dem Rückweg mußte ich der anderen Nachbarin noch einen Teil vom Einkauf bringen, der in meine Tasche geraten war. Wir tranken noch Tee* zusammen und ich herzte den kleinen weißen Hund, bis der jaulend darauf hinwies, daß jetzt seine Ausgehzeit und nicht Frauchens Teestunde ist.
Dann nahm ich die Wäsche ab, bei so starkem wind trocknet sie schnell. Letzte Tat draußen: Pflanzen gießen, die Erde ist durch den Wind wieder völlig ausgetrocknet. Währenddessen fanden sich die Katzen ein und wiesen dezent darauf hin, daß sie gern Abendbrot hätten.
Das bekamen sie, ich ging rein, bezog die Betten neu und hatte endlich Zeit, mal Luft zu holen und zu schauen, daß ich zumindest jetzt das mache, was ich für den Rest des Tages tun wollte. Duschen, essen und das neue Strickprojekt ansehen. Diesmal sollen es zwei Sachen parallel sein, ein Tuch und ein Pullover.
Für das Tuch hatte ich Baby Merino von Drops zurechtgelegt, die ich im Verlauf von 8 Jahren gekauft hatte und mußte wieder feststellen, daß die Qualität der Drops-Garne sichtlich nachgelassen hat. Baby Merino war mal stark verzwirnt, sehr bauschig und mit großer Sprungkraft. Das im letzten Jahr gekaufte Garn war weniger stark verzwirnt, wirkte lappig und spaltete sich beim schnellen Stricken. Auch der grade fertig gestellte Pullover wirkt nach dem Waschen lappig. Ich hatte im Winter schon einmal so ein Erlebnis mit Drops Karisma, das schon beim Stricken fluste, im Gegensatz zu dem viel und gern getragenen Pullover, den ich vor 8 Jahren gestrickt hatte, der nach vielen Wäschen noch makellos ist. Ich brauche jetzt noch die Vorräte auf und dann war es das mit Drops. Dafür steckt mir einfach zu viel Arbeit drin. Ich bin nicht der Typ für diese Ex- und Hopp-Klamotten, die nach zwei Saisons furchtbar aussehen, dann gebe ich lieber mehr Geld für Material aus.

*Ich fürchte, es war schwarzer Tee. Es ist halb zwei Uhr nachts und ich bin noch knallwach.

Foto des Tages: Mimi und der Nachbarskater beim Anstarren-Spiel. Nur die Schwanzspitzen zucken.
(Ich sehe gerade, Mimi ist heute drei Jahre alt geworden.)

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WMDEDGT August 2022

Am Monatsfünften fragt Frau Brüllen wie immer, was wir den ganzen Tag getan haben.

Der Graf weckte mich früh am Morgen, um sich zu verabschieden, er fuhr erst nach Berlin und dann zum Elbnest. Ich wäre gern mitgekommen, hatte aber hier zu tun.
Nach dem zweiten Aufwachen holte ich mir erst einmal einen Arzttermin in der Kleinstadt. Meine Berliner Hausärztin hat die Praxis verlassen und der Graf hatte schon recht, wenn er meinte, es wäre Quatsch in Berlin nun noch mal mit jemandem neu anzufangen.
Ich frühstückte heute noch einmal draußen, man muß jeden warmen Sonnentag noch mitnehmen, es sind nicht mehr so viele.
Mein neu gestrickter Pullover war inzwischen gewaschen und konnte auf einem Handtuch ausgebreitet werden. Er wurde noch etwas geformt, damit er dann endgültig sitzt.
Ich sah mich nach Arbeit um, der milde Sonnenschein lud zum Draußen arbeiten ein, es war genug zu tun. Das Dach des Schuppens, in dem die Rasenmäher stehen, ist an einer Stelle undicht, weil viele Jahre Laub darauf gefallen ist und mittlerweile Pflanzen darauf wachsen. Ich schaute nach, es ist Fummelarbeit, aber die 5 cm Erde lassen sich aus dem Welldach rauskratzen. Ich begann damit, aber aus irgendeinem Grund kam ich noch mal an einem Beet vorbei und zog an Unkraut, weil es mich störte. Siehe da, die Erde war so trocken, daß ich problemlos das Gras, das in die Beete gewachsen war, rausziehen konnte. Das zog ich dann vor und füllte mehrere Schubkarren mit Unkraut und Gras. Nebenher raufte ich auch den überall wuchernden Baldrian raus. Was wiederum eine kleine bunte Katze sehr freute, es gibt nichts berauschenderes als den Geruch von Baldrianwurzel.

Später drehte ich noch eine Runde durch den Park und fand solche riesigen Baumpilze.

Der faulende Baumstamm hat jedes Jahr Pilzbesatz, aber so groß waren sie noch nie.
Auf der Weide standen die Kühe heute ganz nah. Jetzt ist die Zeit, in der die Bullen in der Herde sind und neue Kälbchen machen.
(Sie machen abends immer sehr eindrucksvolle Laute, es klingt wie ein großes Didgeridoo. Die Damen stehen dann in einem Fanclub um den tönenden Macker herum und haben so einen *Hach!*-Gesichtsausdruck. Auf der anderen Seite des Moors antwortet in der Dämmerung meistens ein röhrender Hirsch.)

Gegen drei Uhr nachmittags machte ich Schluß, hing noch Wäsche auf, packte meine Yogasachen und machte mich stadtfein.
Kurz vor vier Uhr holte ich beim neuen Arzt ein Rezept ab, löste es gleich in der Apotheke ein und fuhr zum Supermarkt.
Auf dem Parkplatz telefonierte ich erst einmal eine halbe Stunde mit dem Grafen, der Berlinbesuch hat ein bißchen was in Bewegung gesetzt. Nach dem ungeplanten Telefonat ging ich eher eilig einkaufen, ein paar Kleinigkeiten für uns und vor allem einiges für die alte Nachbarin, die noch immer ohne Auto ist.
Dann war Zeit für Yoga. Mittlerweile habe ich wieder mehr Puste, überhaupt scheinen die Corona-Nachwehen langsam weg zu gehen.

Als ich nach Hause fuhr, stand die Sonne schon tief. Ich lieferte den Einkauf ab und fütterte die Katzen.
Jetzt war höchste Zeit für einen gemütlichen Abend. Ich duschte, kochte mir etwas zu essen und telefonierte nochmal mit dem Grafen. Nebenher überlegte ich, was die nächste Strickarbeit sein sollte. Ein Tuch zum Hirn abschalten oder doch besser der nächste Pullover?
Darüber wurde ich ziemlich müde und jetzt ist es Zeit fürs Bett.

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04.09. 2022 – Pullover!

Zweiter Tag offene Gärten und wir konnten auf der Terrasse den Spätsommer genießen.
Ich strickte pünktlich für die kälter werdenden Abende den Pullover fertig und die Katzen holten sich immer mal ein paar Schmuser ab.
Am Nachmittag kam die kleine Tochter von Nachbarn und brachte ein sehr schönes und detailgenaues Bild vom Gutshaus, das sie in den Ferien vor dem Haus sitzend gemalt hatte. Ein schönes Geschenk.
Abends gab es Aperol Spritz und einen erstaunlich guten Tatort. Es geht auch (fast) als Kammerspiel, wenn man Schauspielern vertraut.

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03.09. 2022 – Veranstaltungstag

Sonnig, mit großen Wolken und recht windig. Ohne Jacke ging es nur im prallen Sonnenschein.
Es ereignete sich Offene Gärten Herbstedition Tag 1 und es war sehr übersichtlich. Die Ostseezeitung hatte nur die Locations nördlich der Autobahn in die Veranstaltungstipps aufgenommen. Wir liegen südlich. Hier macht eine Empfehlung in der Regionalzeitung oder im NDR Regionalprogramm sehr viel aus.
Wir waren nicht böse darüber, nur leider konnten wir nicht zum Mittagsschlaf hoch gehen. Deshalb saß ich strickend auf der Terrasse.
Abends fuhren wir in die nächste westlich gelegene Kleinstadt zum Essen. Wir probierten ein Lokal, das uns seit vier Jahren immer wieder mal empfohlen wurde und das war recht gut.

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