WMDEDGT November 2021

Heute fragt Frau Brüllen wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich stand spät auf, gestern sind wir sehr spät zu Bett gegangen und die Sonne schien. Ich ging nach draußen und schaute, ob alle Bäume noch stehen und ob die Katzen, die sich gestern vor Regen und Sturm versteckt hatten, wieder da waren.
Der Kater erwartete mich schon auf der Terrasse, Mimi kam erst später, als ich schon Wäsche in den Wind hing. Es gab eine extra große Portion Futter, weil gestern das Abendbrot ausgefallen war.
Weil ich einmal unten war, stellte ich die Kartons mit Geschirr für Primavera zurecht, die wir mitnehmen wollten.
Ich heizte den Ofen vom Herrenzimmer an und machte mir Frühstück und stellte dem Grafen den Auflauf von gestern Abend in die Backröhre.
Nach dem Frühstück weckte ich den Grafen. Damit ich nichts vergesse, legte ich noch Spanngurte und Umzugsdecken in den Saal.
Um 12 Uhr fuhren wir los nach Nordwestmecklenburg. Es ging zuerst recht flott, aber urplötzlich waren die Straßen voll von Leuten, die Feierabend hatten. Freitag um eins macht hier jeder seins.
Wir trafen bei Primavera ein, tranken einen Kaffee, besichtigten den Garten, der sich dieses Jahr sehr verändert hat und lieferten die Kartons ab. Die vier Katzen trudelten nach und nach ein und ich begrüßte die beiden Kater, die letztes Jahr neu ins Rudel gekommen waren. Sie sind übrigens die Ursache für das neue Geschirr. Sie hatten in wilden Zeiten jede Menge Teller zertöppert.
Dann fuhren wir auf die andere Seite des Schweriner Sees ins Sternberger Land. Der Graf hatte ein schönes Sofa entdeckt, das nicht teuer war. Wir luden es ins Auto und fuhren noch einmal zurück zu Primavera. Denn Minuten nachdem wir von ihr weggefahren waren, war ein Freund aus Weimar eingetroffen, der ein Kästchen für uns von einer weiteren Weimarer Freundin hatte.
Wir tranken noch einen Kaffee, plauderten noch etwas mit dem Freund, mit dem ich einige Jahre zusammengearbeitet hatte.
Primavera gab mir noch eine ganze Kollektion Blumensamen und schenkte uns als Dankeschön für die Geschirrkisten einen schönen Meißner Teller mit Aquatinta-Dekor, der ihr irgendwann zugeflogen war.
Wir fuhren über die stockdunklen kleinen Straßen zurück zur Autobahn und nach Hause.
Dort erwartete mich bereits der Kater, Mimi war schon wieder unterwegs. Sie kam auch nicht, als ich noch schnell im Dunkeln die Wäsche abnahm, denn es fing an zu regnen.
Wir packten nur das Notwendigste aus und ich heizte den Ofe und machte mir den Rest des Auflaufs warm. Danach strickte ich noch etwas.
Jetzt ist Schlafenszeit.

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WMDEDGT September 2021

Immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Heute war Sonntag und der zweite Tag der Herbstgartenveranstaltung.
Wir standen ungewöhnlich früh auf, der Graf bereitete schon einige Sachen vor und ich frühstückte.
Es ging langsam los, ich beschäftigte mich erst einmal mit der Wäsche auf der Leine, fütterte die Katzen und wischte die Tische sauber.
Der Graf empfing Besucher, ich bereitete einen Kuchen vor und sammelte dafür die letzten Brombeeren und ein paar Himbeeren für den Grafen. Der Käsekuchen bekam ein Topping aus Brombeersauce und Schmand.
Dann putzte ich das Gästezimmer und das Bad. Ab und zu war ich auch draußen und begrüßte Gäste.
Nachmittags aßen wir Kuchen und tranken Kaffee dazu. Eine sehr ungezogene Mimi hatte in einem unbeobachteten Moment den Kopf tief in der Milchkanne und trank die Milch aus. Hrmpf. So langsam bin ich ratlos, wie ich ihr das noch abgewöhnen kann.
Ich fieselte die letzten Holunderbeeren ab, spülte sie und fror sie ein. Nächste Woche würde ich Gelee daraus kochen. Es waren dann doch über zwei Kilo geworden, nach so viel sahen die Dolden in der Schüssel garnicht aus.
Kurz vor Schluß der Veranstaltung heizte der Graf den Grill an und wir grillten Brot mit Kräuterbutter und Wildbratwürste. Ich setzte dazu noch ein paar übrig gebliebene gekochte Kartoffeln in die Heißluftfritteuse.
Nach dem Essen räumte der Graf die Aufsteller am Eingang zum Park weg und ich nahm Wäsche ab und fütterte die Katzen.
Die letzte Runde lag vor uns, wir mußten noch einen Teil der vor drei Tagen verputzten Lehmwand schwämmen. Das ging aber relativ schnell.
Ich duschte und zog mir einen warmen Pullover an. Abends wird es ziemlich schnell kalt.
Im Fernsehen lief ein Tatort von Dominik Graf. Filme von ihm schaue ich mir prinzipiell an. Ich war nicht enttäuscht, er war überragend gut. Eine schöne Beobachtung: Der Film hat eine auffällige Pulloverdramaturgie. Der Täter trägt einen Nerdpullover mit Mustern wie Schaltkreise, er kriecht auch immer mal rein. Ein zerrupfter Polizist hat einen Random-Maschen-Pullover, ein Polizist, der mit Impulsivität den Erfolg gefährdet, trägt einen pinken Farbblock auf der Brust und als die Sache aufgeklärt ist, wechselt die erfolgreiche Kommissarin, die ihre Feuertaufe bestanden hat, vom weißen Hemd auf einen roten Pullover.
Überhaupt wird in Tatort und Polizeiruf auffällig oft Pullover getragen, vor allem von Frauen in Polizeirollen. Sie sollen keine Sex-Objekte sein? Code für „praktisch angezogen“? Ich werde das weiter beobachten.
Danach lief im Hintergrund die Sonntagabend-Talkshow. Ich hasse Talkshows. Und ich bin von dem Vorwahl-Politik-Gedöns unglaublich genervt. Ich nehme niemandem ab, daß es um etwas anderes geht, als um Pöstchen und Interessengeflechte.
Mal schauen, ob das in den nächsten Jahren wieder Kontur bekommt.
Jetzt geht es ins Bett. Morgen wird unglaublich früh aufgestanden.

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WMDEDGT August 2021

Frau Brüllen fragt heute wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich stand um halb 9 auf, eigentlich war ich schon eher wach, aber ich hatte noch etwas gelesen.
Zuerst fütterte ich die Katzen und machte eine Ladung Wäsche fertig. Dann setzte ich mich zum Frühstück raus, wer weiß, wie viele schöne Tage es noch gibt.
Der Graf kam bald hinterher und wir entwarfen noch kurz eine Nachricht für jemanden. Ich ging hoch und räumte das große Schlafzimmer auf der Nordseite auf. Da hatten wir, seit das Enkelkind da war, nur abgeworfen. Außerdem bezog ich in der Mansarde das Himmelbett neu, denn das Enkelkind war mitsamt Eltern noch mal zu uns unterwegs.
Der Graf kam auch hoch und zersägte, während ich räumte, in der Lagermansarde zwei olle Regale, damit wir sie nicht am Stück runtertragen mußten.
Dann bauten wir das weiße Metallbett ab und das gestern geholte rosenholzfarbene Rattanbett auf. Erstaunlicherweise paßte es ganz gut zu den dunklen Dielen. Hinterher putzte ich es, behandelte es mit Möbelpolitur und bezog es. Ich bin gespannt, wie es sich schläft.
Das klingt flott, dauerte aber ein paar Stunden. Zum Schluss tragen wir die dazu passenden Kommoden die Treppe rauf.
Ich hing gerade Wäsche auf, als Enkelkind, Kind und Schwiegersohn ankamen. Die beiden Erwachsenen hatten ihren Urlaub damit verbracht, die Küche zu sanieren und waren völlig erschossen.
Ich begrüßte sie nur kurz, weil ich kurz darauf mit der kleinen Katze der Nachbarin (die gerade aus gesundheitlichen Gründen nicht Auto fahren darf, also die Nachbarin, nicht die Katze) zum Tierarzt fuhr. Sie bekam ihre zweite Impfung. Auch das dauerte eine Weile.
Ich war gerade zurückgekommen und wollte für uns alle Abendbrot machen, da kam angekündigter Besuch, der sich das Haus zeigen lassen wollte. Wir machten eine kurze Führung und wollten runter in den Park, weil die Sichtachse gerade so schön sonnenbeschienen war und die Kühe auf der Weide standen. Ich ging vor und trat näher an ein tief eingewühltes Loch, das aussah wie ein Kaninchenbau. Die anderen folgten mir.
Es war ein Wespennest unter der Erde, das Dachs oder Waschbär freiwühlt und geplündert hatten. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, daß alles unter unseren Füßen voller wütender Wespen war. (Genau die, die sonst auf der Terrasse friedlich das Holz auf dem Tisch wegknabberten.) Ich wurde gestochen und noch jemand anders. Ich konnte nicht mal richtig wegrennen, weil die Biester in meine Holzschuhe gekrochen waren. Das war gruselig. Ich hoffe der Nesträuber kommt heute nacht wieder und vertreibt sie endgültig in den hinteren Park. Das könnte sonst fürs Enkelkind gefährlich werden.
Als wir den Besuch verabschiedet hatten und wieder ins Haus gingen, sahen wir, daß das Abendbrot schon vorbei war. Für uns war noch eingedeckt. Ich aß etwas und der Rest des Abends bestand aus in der Gegend herumschauen, weil ich so müde war. Jetzt geht es ins Bett.

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WMDEDGT Juni 2021

Frau Brüllen fragt wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Heute gibt es Telegrammstil, weil Freizeit knapp ist.
Um 7 Uhr aufgestanden, recht früh für unsere Verhältnisse.
8:30 Uhr kamen die Handwerker, die dem großen, in die Jahre gekommenen Dach eine Runde Erhaltung und Pflege spenden sollten.
Wir waren erst einmal etwas angespannt, denn sie kannten das Dach nicht, aber sie waren fix dabei und es lief gut.
Ich widmete mich in Sichtweite den Stauden, die um die kaputte Linde stehen, beziehungsweise den Pflanzen, die zuviel Platz brauchen oder dort nichts zu suchen haben. Der kriechende Beinwell ist fast verblüht und dominiert mittlerweile alles, die Bienen brauchen ihn nicht mehr und so nahm ich viel davon weg. Knopfkraut und Klebkraut zog ich auch raus und bald waren Aaronstab, Maiglöckchen, Waldmeister, Farn und Funkien wieder sichtbar. Ich überlege, ob ich die vor dem Beet stehenden sehr hohen Baldrianpflanzen nicht auch dezimiere, sie verdecken alles.
Um 12 Uhr machte ich das vorbereitete Mittagsessen warm. Es gab Gemüsesuppe mit Rinderbrühe und Pudding zum Nachtisch. Wir saßen im Garten.
Wir standen grade auf und wollten weitermachen, da kamen die Freunde von drei Dörfer weiter, die uns mit Rat und viel Tat bei solchen Bausachen zur Seite stehen. Es ging um einen kaputten Schornsteinkopf, das ist eher Routine, um das kniffelige Problem, barocken Dachzierat wieder regendicht zu bekommen, ohne gleich den Erstgeborenen verkaufen zu müssen und den Workflow für ein Reparaturkit, dessen Hauptkomponente innerhalb von 20 Minuten verarbeitet sein muß.
Damit verbrachten wir den größten Teil des Nachmittags.
Um halb 5 fuhren die Handwerker weg, ich räumte den Tisch ab und raufte weiter Pflanzen aus dem Beet. 4 Schubkarren voll waren es insgesamt.
Der Graf hatte noch in Berlin zu tun und fuhr los. Ich zog Giersch unter der Blutbuche raus, damit die Herbstanemonen zu sehen sind und fuhr zwischendurch noch ein paar Haufen Grasschnitt weg.
Um 19:30 Uhr aß ich eine Kleinigkeit und nahm Mimi zu mir auf den Schoß. Noch hält sich die Katzenallergie zurück. Das Kätzchen mochte das.
Um 20 Uhr ging ich rein, warf meine Arbeitssachen in die Waschmaschine und ging unter die Dusche.
Dann räumte ich die Küche auf und bereitete ich das Baustellen-Mittagessen für die nächsten zwei Tage vor. Morgen gibt es Buletten mit Kartoffelsalat und Montag Linseneintopf.
Gegen 21:30 Uhr hatte ich Hunger und aß noch etwas, jetzt schreibe ich diesen Blogpost, während das Hackfleisch endgültig auftaut und der Schnellkochtopf mit den Linsen abkühlt.
Nun geht es noch ein Stündchen weiter.

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