WMDEDGT Mai 2019

Frau Brüllen fragt wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Ich stand heute um halb 8 auf, auch wenn Sonntag war. Denn am frühen Mittag würde unser Zug nach Berlin gehen.
Ich frühstückte in Ruhe, räumte etwas herum und zog mich mittelmäßig stadtfein an, inklusive Schmuck und dezenter Bemalung.
Um halb 11 nahmen wir die Tasche mit der Bettwäsche, fuhren wir nach Grimmen und stiegen in den RegionalExpress. Ich strickte endlich wieder an der Hose fürs Enkelkind, an der ich schon fast ein Jahr arbeite. Wenn sie fertig ist, wird sie zu klein sein.
Im Sitz neben uns unterhielten sich ununterbrochen zwei mittelalte bürgerliche westdeutsche Frauen, eine aus dem tiefsten Bayern, die scheinbar von irgendeiner Kur von Rügen kamen. Sie wirkten unter den ganzen Berliner Tagesausflüglern und den bodenständigen Brandenburgern und Mecklenburgern völlig exotisch. Auf der Mitte der Strecke schlief ich etwas an des Grafen Schulter und ich kam sogar dazu, die Schöner Wohnen vom Herrn Spontiv zu lesen.
In Berlin angekommen, bestellten wir erst einmal essen vom Inder. Ich schaffte es zweimal hintereinander, die Kaffeepackung in die French Press zu schütten, statt in die Kaffeedose. Beim zweiten Mal kippte ich dann noch kochendes Wasser drauf und wunderte mich, warum sie so schnell voll war. Kein Wunder, die Kanne war halb voll mit Kaffeepulver. Die verwunderte Nachfrage des Grafen kurz vorher, warum da so viel Kaffee drin sei, tat ich ab mit: „Jetzt diskutiert der Mann auch noch mit mir rum, daß ich falsch Kaffee koche!“.
Naja, Schuld eigene.
Wir putzten die Wohnung und der Graf machte Papierkram für die zweite Runde des Drama-Meetings, das nächste Woche stattfinden wird, fertig. (Und es verspricht nach neuesten Informationen recht interessant zu werden. Hoffentlich nicht wie das letzte Mal, wo wir wegen abweichender Meinung angeblökt wurden, sondern eher wir mit Popcorn in der ersten Reihe, weil sich andere anblöken.)
Dann fuhren wir wieder zum Bahnhof, holten uns noch bei McDonald’s ein Eis und stiegen um halb 8 in den Zug. Ich kam bei der Hose sogar bis zur Hälfte des ersten Bündchens. Noch eine Zugfahrt und sie ist fertig.
Als wir kurz vor 11 auf dem Dorf ankamen, glitzerten die Sterne, sang der Sprosser und es roch nach Flieder und Buchenholzrauch.
Wir heizten kurz den Ofen und die Betten an und es geht nach Mitternacht ins Bett.

Die anderen Tage finden sich hier.

WMDEDGT April 2019

Heute fragt Frau Brüllen wieder, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Der Wecker klingelte um 6:30 Uhr, ich ließ mir Zeit und ging nach dem Frühstück gegen 8 Uhr aus dem Haus.
Ich fuhr nach Charlottenburg zu meiner Hausarztpraxis am Ku’damm zum Blutabnehmen für Schilddrüsenwerte und einen sonstigen Rundumschlag.
Dann hatte ich Zeit, denn der Optiker, der noch Teile meiner in der Kälte gerissenen Lesebrille vorrätig hatte, öffnete erst um 10. Ich bummelte ein paar Schaufenster ab, aber man schickte mich dann doch in die Filiale in Mitte.
Dort entschloss ich mich, statt die Bügel der Brille auswechseln zu lassen, gleich die ganze zu erneuern. Das ist ein mehr als 10 Jahre altes Modell und ich bekam einen guten Preis. – Auf das die Nächste wieder 12 Jahre hält.
Ich fuhr zurück an den Zionskirchplatz und wir putzten die Wohnung. Um 14 Uhr fuhren wir nach Oranienburg und ich holte das Enkelkind von der Kita ab. Der Graf fuhr zurück nach Berlin und hatte dort zu tun.
Wir fuhren wieder mit dem Bus und bewunderten vorher an der Haltestelle Bagger und Baggerfahrer auf einer Baustelle. Zu Hause klappten wir den Sandkasten auf und schippten Eimer voll und kippten sie wieder aus.
Um 17 Uhr kam das Kind, lud uns ins Auto und wir fuhren zum Einkaufen ins Kaufland. Mit einem Riesenwagen voll Zeug und einem immer wieder „Essen!“ schreienden und Brötchen in sich stopfenden Kleinkind kamen wir wieder raus.
Dann gab es Abendbrot und der Graf kam. Das satte Enkelkind sauste viele Runden um den Tisch, machte dabei eine Windel randvoll und wurde ins Bett verfrachtet.
Wir traten gegen halb 8 Uhr den Weg nach Norden an, vorsorglich trank ich ein Fläschchen Hipsterkaffee To Go. Obwohl wir beide von den Ereignissen der letzten Tage ziemlich erschöpft waren, redeten wir noch einmal länger über das große Drama-Meeting vor zwei Tagen und die daraus resultierenden Konsequenzen. Das hinderte uns daran, zu müde zu werden.
Wir kamen vor Mitternacht unter dem Sternenhimmel an, packten das Auto aus und ich ging in die Badewanne.
Morgen würde der Handwerkstag früh beginnen.

Die anderen Texte sind hier zu lesen.

WMDEDGT März 2019

Frau Brüllen fragte wieder, was wir am Monatsfünften getan haben.

Ich wurde in der frühen Dämmerung wach, weil ich spätabends zu viel Tee getrunken hatte und ging ins Bad. Als ich auf das Handy tippte, um zu schauen, wie spät es ist (sechs Uhr), merkte ich, da war eine Gästenachricht von einer Stunde zuvor.
Ich rieb mir die verkleisterten Augen blank, setzte die Brille auf und las. In Berlin war im Abreisestreß eine Sicherung rausgeflogen. Ausgerechnet die, an der das fensterlose Bad hängt. Ich sammelte mein brüchiges Englisch zusammen und beschrieb, wo der Sicherungskasten ist.
Als ich ein Wort nachschlagen wollte, merkte ich, daß das WLAN tot war. Ich schaute nach. Kein Strom, da lag wohl ein Baum auf der Leitung. Und wenn ich den Ladestand meines Handys ansah, war er schon gegen ein Uhr nachts ausgefallen.
Dann versuchte ich, noch mal einzuschlafen.
Gegen halb 9 wurde ich wieder wach, schnöder Wochentagsluxus, der mir immer ein schlechtes Gewissen macht, aber der Tag würde noch lang.
Kurz mit Primavera geschrieben, ob sie nach dem Sturm noch ein Dach hat. Hat sie. Sie gefragt, ob es ihr zu viel Stress wäre, wenn sie diese Woche kommt. Ist es. Den Termin auf eine Woche später umgebaut.
Inzwischen hatte sich das Kind gemeldet. Es ist seit Mitte Januar immer jemand krank. Aktuell alle drei mit Magen-Darm. Die Kehlkopfentzündung hatte sie grade ausgestanden. Die Armen!
Dann stand ich auf, obwohl es keinen Kaffee gab, frühstückte mit kaltem Tee vom Vorabend und bestellte danach ein paar starke Männer für Montag früh in Dresden. Da steht ja immer noch der große schwere Rest der Heizung für uns.
Der Strom war um 11 Uhr wieder da, die Kühlfächer jammerten und der Router hatte sich verschluckt.

Gegen 12 Uhr ging es los in Richtung Berlin, mit Zwischenstopp in Velten bei Hornbach (Grassamen und Kabelbinder) und Holz Possling in Tegel (Dielen und Leisten ansehen). Ohne im üblichen Wurmloch zu verschwinden, das war eine Leistung.
In Berlin war um sechzehn Uhr schon Berufsverkehr. Eine halbe Stunde später war auch das ausgestanden.

Ich brauchte erst mal ein kurzes Nickerchen, dann begann die Putzaktion. Nachdem wir gegen neunzehn Uhr fertig waren, kauften wir noch Kaffee und Spüli und wollten bei Ketels Grill Currywurst essen. Aber kein Parkplatz, nirgends.
Also doch McDonalds in der Prenzlauer Allee.
Dann ging es nach Norden. Um halb eins trafen wir auf dem Dorf ein. Wunderbare Stille, klare Luft und viele viele Sterne am Himmel.
Jetzt brennt noch der Ofen durch und dann wird geschlafen.

Die anderen Tage finden sich hier.

(Sorry, für das neue Inlinkz bin ich zu blöd. Oder zu müde… Wobei vorher Die freundliche Anleitung lesen auch nicht schlecht gewesen wäre, Kitty. Sorry, Frau Brüllen,)

WMDEDGT Januar 2019

Wie immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir getan haben.

Der vorherige Tag endete um 3 Uhr, ich hatte schlecht geschlafen und um halb 10 Uhr morgens versuchte ich mich zum Aufstehen und Heizen zu motivieren. Natürlich lag ich mit entsprechend schlechtem Gewissen in den Kissen, denn die Sonne schien, aber es war kalt im Zimmer, weil wir gestern in Berlin waren und kaum geheizt hatten.
Um halb 10 brannte das Feuer und statt mit einem Kaffee noch einmal ins Bett zu gehen, stand ich doch besser auf.
Ich frühstückte und gab dem Ofen noch ein bißchen den Turbo, wenn es draußen nicht so kalt ist und die Sonne scheint, brennen Öfen schlecht.

Nach dem Frühstück legte ich Wäsche zusammen und startete die Spülmaschine.
Dann ging ich zum Holz holen nach draußen und beschloß, dort zu bleiben, weil es wirklich angenehm mild war. Ich harkte Laub und telefonierte mit meiner Mutter, die vielleicht am Montag zum Durchchecken ins Krankenhaus muß. Zwischendurch kam die Post mit einem Paket und ich holte ein Paket von gestern aus der Postkiste.

Gegen halb 3, als dunkle Wolken aufzogen, ging ich ins Haus und machte ein Stunde Pause. Ich aß ein paar Dominosteine und machte mir Tee.
Dann räumte ich die Spülmaschine aus und begann mit dem eigentlichen Tagwerk: Aus zwei Bädern den Baudreck zumindest grob entfernen und dazu Werkzeuge und Staubsauger putzen.
Das dauerte bis halb 5. zwischendurch heizte ich das Bad im kleinen Haus an, das wir derzeit wieder benutzen. Ich war vom Putzen sehr schmutzig. Flexstaub und jahrealter Staub aus einer Zwischendecke klebt und kriecht überall hin.
Vor dem Duschen packte ich den neuen gusseisernen Schmortopf aus. So einen hatte ich mir schon lange gewünscht.
Ich verschwand um halb 6 nebenan im Bad, duschte und wusch mir die Haare, was bei dieser Haarlänge immer eine größere Aktion ist. Die Arbeitssachen warf ich in die Schmutzwäsche.

Viertel nach Sieben begann ich zu kochen. Gefüllte Paprikaschoten mit Tomaten, Bohnen und Ofenkartoffeln. Ich war sehr gespannt, wie sich der Topf machen würde.
Um halb 9 war das Essen fertig, nichts Besonderes, schnell zusammengehauen, aber es war gut. Der Topf bekommt 5 Punkte.
Der Graf und ich sahen uns DSDS an, im Internet stand mal wieder einer auf der Leitung. Dieter Bohlen sieht nach dem aktuellen Lifting und mit dem Filter, mit dem sie ihn aufnehmen, 10 Jahre jünger aus als vor 5 Jahren. Und ich ahne, wer der Siegeract und das Storytelling dazu sein wird.
Dann „Der Kommissar“ von Anfang der 70er. Ich habe mit den reizenden alten Herrschaften von der Neuen Münchner Filmproduktion unheimlich gern gearbeitet.
Jetzt ist es kurz vor 12. ich schalte jetzt gleich die Heizdecke an und gehe ins Bett.

Die anderen Texte stehen hier.