Wir schliefen heute lange. Es war grau, kühl und regnete.
Das Frühstück fiel knapp aus, dann machte der Graf einen langen Spaziergang im Regen. Ich fuhr ihm eine reichliche Stunde später hinterher und sammelte ihn auf.
Wir fuhren zum Flohmarkt auf der Mecklenburgischen Seite, dort hatte ich ein paar aussortierte Sachen abzugeben. Und es gab heute dort einen Stand mit gebratenen Hühnern, von denen uns eines nach Hause begleiten durfte.
Wir aßen es und dann wurde ich furchtbar müde und mußte Mittagsschlaf halten. Lange.
So kam es, daß wir im Dunkeln Holz holen mußten.
Der Rest des Abends war stricken und wieder auftrennen, ich hatte auf 5cm Ärmel drei Fehler eingebaut.
Ich sah mir eine Columbo-Folge an, in der ständig gekocht und gegessen wurde und hatte Hunger… aber nach 22 Uhr esse ich nichts mehr.
Jetzt geht es ins Bett, morgen besuchen wir das Enkelkind.
Archiv der Kategorie: Leben
17.02. 2023 – Hui!
Morgens war es absurd warm und feucht, mittags kam Wind auf und zum Abend hin wurde er zu einem unüberhörbaren Sturm.
Ich machte endlich das, was ich seit 6 Wochen vorhatte: Ich begann, die Berliner Kisten auszuräumen. Es ist garnicht so schlimm wie befürchtet. Ich kann mich von vielen Sachen trennen. (Natürlich nicht von den Schachfiguren, die mein Urgroßvater geschnitzt hat. Wenn ich mich recht erinnere im 1. Weltkrieg, in französischer Gefangenschaft. Allerdings spielt hier niemand Schach.)
Und ich muß im Leben keinen Stoff mehr kaufen und auch kaum noch Wolle. Das Stofflager ist voll.
Am Abend gingen wir zur Nachbarin zum Essen. Vorsichtig, denn hier stehen überall alte Bäume. Ich mag diese Essenstermine.
16.02. 2023 – Hallo Käuzchen!
Ein schöner Tag, mild und es regnete nur ab und zu mal.
Ich verpaßte morgens fast das Bäckerauto, ich hatte das Hupen nicht gehört, weil ich auf der anderen Seite vom Haus war.
Mittags ging es raus. Ich harkte Laub, der Graf machte die klemmende Haupttür wieder gangbar, der Rasenmäher wollte aber nicht anspringen.
Die Kraniche lärmten, die Vögel sangen und das Käuzchen schaute aus dem Schornstein, Vielleicht muß es zur Zeit auch am Tag auf die Jagd gehen, es könnte sein, daß die Jungen schon geschlüpft sind. Denn im April sitzen sie meistens in den Lebensbäumen und lassen sich füttern.
15.02. 2023 – Zäh
Zum Sonnenaufgang war es noch hell und strahlend, dann kam Nebel, dann klebte Hochnebel dem ganzen Tag über der Landschaft. Es blieb kalt und feucht.
Mir bescherte es den ganzen Tag Kopfschmerzen.
Wir machten heute eine größere Einkaufstour und ich schwang kurz den Swiffer. (Jahrelang habe ich das als amerikanischen Wegwerfmist ignoriert. Aber die Teile sind gut.)
Dann fuhren wir zu einem Großeinkauf und zur Post.
Mehr als Auspacken, die Küche in Schuß bringen und Tee kochen ging nicht mehr. Eigentlich wollte ich noch Laub harken.
Dann dämmerte es und ich wurde immer müder. Ich fütterte noch die Katzen und legte mich aufs Schlafsofa im Herrenzimmer, deckte mir die Ohren zu, weil der Graf Nachrichten schaute und schwebte für zwei Stunden ins Traumland. Ich träumte, daß mir der Graf die Füße massiert und Mimi auf mir und meinem Daunenbett herumtätzelt und draufpinkelt (WTF!)
Der Rest des Abends war ruhig.
Gestern Nacht noch einen Schimanski von 1986 gesehen. Wirr, chaotisch, ständig auf Speed und ein Rudiment von Story und Dramaturgie. Wenn man auf so Mannsviecher steht, isser schon ziemlich sexy. Aber: Gefühle werden über Körperflüssigkeiten ausgedrückt. Rotzen, Husten, Heulen.
Die einzige Frau in Großaufnahme ist eine geheimnisvoll blickende Prostituierte als komplett stumme Jule.*
Naja.
*Theaterslang: Rolle ohne Text.