Um fünf Uhr klingelte der Wecker, um sechs Uhr ging es los. Dorf – Berlin – Prerow – Dorf. Wir waren so früh wieder zurück, daß ich sogar noch eine Stunde Gras harken konnte.
Draußen-Fund:
Eierdiebe allenthalben.
Um fünf Uhr klingelte der Wecker, um sechs Uhr ging es los. Dorf – Berlin – Prerow – Dorf. Wir waren so früh wieder zurück, daß ich sogar noch eine Stunde Gras harken konnte.
Draußen-Fund:
Eierdiebe allenthalben.
Da war es immer noch strahlend sonnig, aber wieder kalt.
Wir standen früh auf, weil wir jemandem morgens eine kurze Führung durchs Haus versprochen hatten.
Danach wollten wir ziemlich viel machen, aber die Nacht war schlecht und kurz. (Bei den ältesten Nachbarn in Sichtweite hatte mitten in der Nacht lange der Notarztwagen gestanden und wir machten uns Sorgen.)
Also schliefen wir nach dem Frühstück einfach noch mal anderthalb Stunden, der Graf auf der Recamiere und ich im Sessel.
Dann hing ich Wäsche auf und hübschte mich. Der Graf griff zum Haartrimmer und vertrieb den Waldschrat im Gesicht.
Am Nachmittag fuhren wir zur Wasserburg Turow, die nicht weit entfernt ist, aber doch versteckt liegt. Wir verfuhren uns etwas und es ging kilometerweit über idyllische Feldwege, die nur ein Problem hatten: Das Gras stand in der Mitte so hoch, daß das Auto immer kurz vorm Aufsetzen war.
Das Fest in der Burg war unprätentiös und schön. Am Café und an der Waffelbude standen lange Schlangen. Wir aßen einen Hamburger aus dem Bio-Regionalprodukte-Vermarktungsprojekt und entweder hatte ich nicht richtig gelesen oder es stand gar nicht da, denn ich biß in einen frittierten Linsenklops. Wenn die Japaner ein Wort dafür haben, daß man ißt, weil der Mund sich einsam fühlt, obwohl man keinen Hunger hat, sollten sie vielleicht auch eines für die Situation erfinden, wenn der Mund sehr erstaunt ist, weil es aussieht wie Fleisch, er sich auf Fleisch gefreut hat und es ein veganes Fleischersatzprodukt ist. (Mal ganz davon ab, daß hier die Biorinder auf den Weiden stehen und Soja und Linsen nun mal überhaupt nicht regional sind.) Ja nun, verschiedenes passiert.
Wir fuhren nach einem Stündchen in der Sonne sitzen und durch die Gärten streifen wieder. Der Graf stieg auf halber Strecke aus und lief den Rest des Weges. Ich harkte Gras zusammen bis er eintraf.
Mimi hatte wieder eine Lieblingsbeschäftigung, sie sprang mit Anlauf in die Grashaufen, manche harkte ich zweimal zusammen.
Der Nachbar berichtete, es seien zwei Störche gesichtet worden und das ist eine große Freude. Denn das Nest auf einem der Höfe (übrigens in der Krone einer alten Eiche) stand seit dem Wolkenbruch 2018 leer. Hoffentlich bleiben sie.
Abends fiel ich in ein Strickmuster-Wurmloch. Ich habe 500g weißes Baumwollgarn aus dem großen Stoffnachlaß und vielleicht reicht das für einen kleinen Sommerpullover.
Ich strickte ein Muster von Hitomi Shida an, aber mit dieser Nadelstärke wirkt es ziemlich grob.
Das muß ich mit Nadeln probieren, die eine Nummer kleiner sind.
Das wars dann auch. Morgen geht es früh raus, höchste Zeit fürs Bett.
Was für ein wunderbarer Tag! Mit Sonne und Wärme und Wind.
Endlich hatte ich Zeit, draußen etwas zu machen. Ich beschnitt die Rosen, die grade vom Grafen aus dem Winterquartier geholt wurden und räumte an den großen Haufen, die noch vom Obstbaumverschnitt auf der Wiese liegen, herum. Da steckt noch einiges an Arbeit drin. Die kleinen Zweige kommen aufs Sonnwendfeuer. Die großen werden zersägt und werden Anzündholz.
Zwischendurch hängte ich immer mal Wäsche auf. Die Katzen bekamen einen Schuß Zeckenmittel auf den Nacken.
Nachmittags kam der Graf dazu und mähte den Rasen, der in der letzten Woche emporgeschossen war. Ich ging mit der Motorsense hinterher.
Dann war es auch schon sechs Uhr und wir holten nur noch Holz und machten Schluß.
Am Abend recherchierte ich zu dem einen oder anderen Strickprojekt auf meiner Liste. Wenn ich mich von Drops Wolle wegen eklatanter Qualitätsmängel verabschieden muß, ist der Sprung zur nächste Preisstufe schon merklich.
Der Kauz mochte das Wetter heute auch und saß stundenlang auf dem Schornstein und beobachtete uns.
ES sieht so aus. Heute war es mild und warm. Zur Strafe regnet es dann auch gleich mal die ganze Nacht und den morgigen Vormittag.
Ich putzte heute eine Stunde lang ein Bad, das es sehr nötig hatte. Dann war noch die Oberflächenreinigung des Herrenzimmers angesagt. Der Graf hatte extra dafür aufgeräumt.
Am Nachmittag begann ich, alles für unsere Essensrunde vorzubereiten. Mit extra Frühlingsmotivgeschirr und hübschen Servietten.
Es gab etwas ganz schlichtes, Eier mit Senfsauce und das auch noch im Selbstbausatz, denn Eier und Kartoffeln mußten gepellt werden. Dazu gab es Gurkensalat. Eigentlich wollte ich Kopfsalat machen, aber es gab keinen zu kaufen.
Langsam kochen macht Spaß.