30.04. 2023 – Sonntag

Da war es immer noch strahlend sonnig, aber wieder kalt.
Wir standen früh auf, weil wir jemandem morgens eine kurze Führung durchs Haus versprochen hatten.
Danach wollten wir ziemlich viel machen, aber die Nacht war schlecht und kurz. (Bei den ältesten Nachbarn in Sichtweite hatte mitten in der Nacht lange der Notarztwagen gestanden und wir machten uns Sorgen.)
Also schliefen wir nach dem Frühstück einfach noch mal anderthalb Stunden, der Graf auf der Recamiere und ich im Sessel.
Dann hing ich Wäsche auf und hübschte mich. Der Graf griff zum Haartrimmer und vertrieb den Waldschrat im Gesicht.
Am Nachmittag fuhren wir zur Wasserburg Turow, die nicht weit entfernt ist, aber doch versteckt liegt. Wir verfuhren uns etwas und es ging kilometerweit über idyllische Feldwege, die nur ein Problem hatten: Das Gras stand in der Mitte so hoch, daß das Auto immer kurz vorm Aufsetzen war.
Das Fest in der Burg war unprätentiös und schön. Am Café und an der Waffelbude standen lange Schlangen. Wir aßen einen Hamburger aus dem Bio-Regionalprodukte-Vermarktungsprojekt und entweder hatte ich nicht richtig gelesen oder es stand gar nicht da, denn ich biß in einen frittierten Linsenklops. Wenn die Japaner ein Wort dafür haben, daß man ißt, weil der Mund sich einsam fühlt, obwohl man keinen Hunger hat, sollten sie vielleicht auch eines für die Situation erfinden, wenn der Mund sehr erstaunt ist, weil es aussieht wie Fleisch, er sich auf Fleisch gefreut hat und es ein veganes Fleischersatzprodukt ist. (Mal ganz davon ab, daß hier die Biorinder auf den Weiden stehen und Soja und Linsen nun mal überhaupt nicht regional sind.) Ja nun, verschiedenes passiert.
Wir fuhren nach einem Stündchen in der Sonne sitzen und durch die Gärten streifen wieder. Der Graf stieg auf halber Strecke aus und lief den Rest des Weges. Ich harkte Gras zusammen bis er eintraf.
Mimi hatte wieder eine Lieblingsbeschäftigung, sie sprang mit Anlauf in die Grashaufen, manche harkte ich zweimal zusammen.
Der Nachbar berichtete, es seien zwei Störche gesichtet worden und das ist eine große Freude. Denn das Nest auf einem der Höfe (übrigens in der Krone einer alten Eiche) stand seit dem Wolkenbruch 2018 leer. Hoffentlich bleiben sie.
Abends fiel ich in ein Strickmuster-Wurmloch. Ich habe 500g weißes Baumwollgarn aus dem großen Stoffnachlaß und vielleicht reicht das für einen kleinen Sommerpullover.
Ich strickte ein Muster von Hitomi Shida an, aber mit dieser Nadelstärke wirkt es ziemlich grob.

Das muß ich mit Nadeln probieren, die eine Nummer kleiner sind.
Das wars dann auch. Morgen geht es früh raus, höchste Zeit fürs Bett.

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