Morgen, morgen nur nicht heute,

denn der Tag war lang und fand aushäusig statt.

Deswegen hier nur, um den Iron-Blogger-Bot milde zu stimmen, der Verweis auf den Blogpost der kommen wird und der von fettem Speck, zähen Schnitzeln, staubigen Pfaden im Elysium, lautem Ächzen über das Tagwerk und so Sachen handelt.

Vorfrühlings-Sonntagsmäander

Die letzte Arbeitswoche war dann schon Volllast. Durchgehalten. Wenn auch mit dem Preis, abends außer zum Stricken zu nix mehr in der Lage zu sein. Aber es wird.
Das Einzige, was im Büroseit 2 Wochen sehr nervt, sind die Bauarbeiten zwei Stockwerke tiefer. Es wäre ja nicht Kreuzberg, wenn das nicht alles zuginge, wie im Seyfried-Comic nur eben in der Fassung „20 years later“.
Die zwei Büroetagen, in denen die Schleifer und Bohrhämmer dröhnen, sind die Alterssicherung eines Independent-Popstars. Der hat ein Kreuzberger Architekturbüro mit der Fußbodensanierung (ca. 300 qm gestrichenen Beton-Fußboden entweder abschleifen oder abstemmen) beauftragt und die haben den Auftrag zum Fixpreis an ein Einmann-Bauunternehmen weitergegeben, der mit zwei Kumpels und zwei Leuten vom Arbeitsstrich anrückte und losmachte. Schon nach zwei Tagen – jetzt mal abgesehen vom unerträglichen Lärm –  waren der Flur und der Fahrstuhl vor Dreck und Staub kaum noch betretbar. Ein Anruf bei der Hausverwaltung ergab, die wissen nix von Bauarbeiten.
Danach wurde das Architekturbüro gefaltet, die gar nicht verstanden, warum alle so unlocker waren. Nun fanden die Arbeiten nur noch bis 8:00 und ab 16:00 Uhr statt, sehr zur Freude des Bauunternehmers. Nicht. Ein am Abend gemachter Aushang im Flur meinte, es täte ihnen leid und würde man sich heute melden, würde morgen mal der Dreck weggeputzt. Derweil ging es lustig weiter. Weil es inzwischen warm wurde, ließ die Termik zum Nachmittag feinsten Staub ins Dachgeschoß ziehen, der nicht nur mich krächzen und husten lässt. Eine Staubschleuse gibt es noch immer nicht, die Arbeiter arbeiten ohne Schutz.
Seit letzter Woche hat es sich unter den Pennern vom Platz rumgesprochen, dass die Tür im Haus offen steht und so kann man beim Hochlaufen durchaus mit ansehen, dass sich auf der Treppe jemand einen Schuss setzt. Das volle Leben also.

Was noch von der Woche hängenblieb? Dass für mich Twitter unlesbar war, weil jeder, der glaubte, dazu etwas sagen zu müssen, den ausgestreckten Mittelfinger des griechischen Finanzministers postete. Eine Variante des Streisand-Effekts, wie ich finde. Wer den Screenshot oder das Video postete, weil er dessen Veröffentlichung inakzeptabel, fragwürdig oder für gefälscht befand, tat unterm Strich nichts anderes als die Jauch-Redaktion. Er postete ein fragwürdiges, inakzeptabeles und womöglich gefälschtes (in Wahrheit aus dem Zusammenhang gerissenes) Bild. Kommunikationssynergien übermitteln das Wort „nicht“ nicht.
Und das Mob-Potential von Twitter lässt mich immer befremdeter zurück. Da versucht jemand, seinem Volk den Arsch zu retten und deutsche Wohlstandskinder haben alle nur etwas über ein Video zu sagen, das idiotisch und vollkommen die Grenzen von Nationenrespekt und Diplomatie überschreitend, im deutschen Staatsfernsehen zu sehen war. Was für Griechenland bitter, hart und existenziell ist, lässt uns Diskurse zu Simulakren führen. Aufreger für uns, für Griechenland null hilfreich. Was in der Überlieferung bleiben wird, ist der tausendfach reproduzierte ausgestreckte Mittelfinger.

Jenseits von Simulakren ist dieser Tag und dieses Erleben, das in eine Geschichte mündet. Ein 20. März vor wahrscheinlich 25 Jahren in Rumänien, das Erleben eines jungen Mädchens. Hilfreiche Überlieferung.

Und wenn ich grade bei Links bin: Sybille Berg über Schriftsteller. Hihi.

Es sind noch ein paar Geschichten zum Thema „Wie man mit Dienstleistern umgeht“ in der Pipeline. Aber die sind länger. Die eine dreht sich um die fixen, wortkargen, aber leider nicht treffsicheren Kulanzleistungen eines Ostwestfälischen Haushaltgeräteherstellers. Die andere ist ein ganz übles Drama, das nicht nur wir erleben, denn Aus Faktum wurde Metod. Das hätten sie lieber nicht tun sollen.

WMDEDGT Dezember 2014

Der gestrige Tag war so wie der Himmel draußen, graue Suppe.
Ich stand später als geplant auf, der Graf mußte sehr früh los und meinte, ich solle ihm keinen Kaffee machen und dann bin ich wohl noch mal eingeschlafen.
Ich schoß dann gegen 9 Uhr aus dem Bett und frühstückte wie fast immer Joghurt mit Banane. Nach kurzer Zeitungsschau schubste ich ein paar Pixel, schraubte am eBook-Projekt, sichtete ein mehrseitiges Amts-Formular, das ich die Tage fertig machen muss und dann war auch schon die Luft raus.
Ich aß ein Käsebrot, las ein Stündchen in einem Krimi und telefonierte danach mit mit dem eBook-Support von Thalia. Meine eBooks, die ich noch bei Textunes gekauft hatte (das wiederum von Thalia gekauft wurde), sind nämlich seit dem letzten Update der Thalia-App weg. Man will nachschauen und ich habe sicher demnächst was zu berichten zum Thema teuer bezahlte Daten zusammenhalten unter Kopierschutz. Danach schrieb ich an dem Blogartikel zum Thema downdating weiter, an dem ich schon seit zwei Tagen sitze.
Dann, es war mittlerweile später Nachmittag, sichtete ich mein Stoffmagazin für Geschenke für meine Eltern, die am Sonntag nach Berlin kommen, die Wikingerausstellung im Gropiusbau besuchen und uns hinterher zum Geburtstagsessen einladen. Ok., mein Vater bekommt ein Mixtape mit bestickter Hülle und meine Mutter ein Kissen aus einer Stepprobe für den Quilt.
Der Graf kam zurück und ich bepuschelte ihn erstmal ein wenig, die U8 fährt derzeit nicht durchgehend, da sind seine Wege beschwerlicher. Wir gingen in die Schule, um etwas zu essen, ich hielt mich tatsächlich an Salat, weil die überall herumliegenden Kekse so furchtbar satt fett machen.
Danach, es war schon nach 22 Uhr, lud ich mir scrivener herunter und studierte das Tutorial. Ich will es mal für 30 Tage testen, Langtext mit Word zu schreiben ist machbar, aber ätzend.
Dann war es auch schon Schlafenszeit, ich wanderte mit meinem Krimi ins Bett.

Die anderen Tagesbeschreibungen sind wie immer bei Frau Brüllen verlinkt.