Es gab heute sogar etwas Sonne und es wird langsam etwas milder.
Gestern hatten wir beim Anmessen des Ofenrohrs aufgehört, heute schnitt der Graf es zurecht. Dann bekam es noch eine Befestigungsschraube, für die ein Gewinde in den Ofenauslass geschnitten und eine Schraube abgeflext werden werden mußte.
Alles Arbeit für einen Mann und seinen Werkzeugpark, ich konnte nur bewundernd daneben stehen.
Dann heizte ich mit dem Ofen, der unten am Schornstein hing, den Zug vor, der lange nicht mehr benutzt wurde und setzte den Ofen in Gang. Er hat einen sehr langes Rauchrohr, da muß alles heiß sein, damit es zieht. Aber es funktionierte.
Das alles ist Vorbereitung dafür, daß das kleine Zimmer, in dem mir vor vier Jahren der Gipsputz entgegenkam, als ich versuchte, die Schicht Streichrauhfaser abzuweichen, bei vernünftigen Temperaturen neu verputzt werden kann. Gut Ding will Weile haben.
Am frühen Abend traf sich wieder der Essenskreis, es gab Grünkohl mit Wurst.
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26.01. 2023 – Blechpolieranstalt
Morgens kam das Bäckerauto, so daß ich die Butterkekse auffüllen konnte.
Der Graf machte zwei neue Ofenbleche fertig, mit per Hand rundgeschnittenen Kanten und polierter und imprägnierter Oberfläche. Ich assistierte ihm.
Dann maß er noch ein neues Ofenrohr an und dann hatten wir für den Tag auch genug.
Ich kochte noch schnell etwas und der Rest des Tages war Beine hochlegen.
25.01. 2023 – Reisetag
Wir fuhren nach dem Frühstück und dem Holzh olen nach Berlin, da war einiges zu erledigen.
Der Tag war neblig und kalt, nachdem es dunkel geworden war, fiel der Tau als Nieselregen bei Minusgraden. Komischerweise blieb der Boden trocken.
Zurück fuhr ich, der Graf fährt aus Gründen momentan ungern bei Dunkelheit. Ab Wittstock läuft das Radio, ich höre jetzt immer nur das Schlagzeug und den Baß, wobei ich garnicht mehr weiß, wie das früher bei meinen langen Autofahrten war. (Allerdings waren früher immer irgendwelche großen Lautsprecher im Auto eingebaut.) Hm.
Ich hatte auf der Fahrt genug Zeit nachzudenken über den Panzer als mythische Waffe der vordigitalen Ära.
Wenn wir im Oktober 89 vor etwas Angst hatten, dann vor den Panzern. Es gab genügend Beispiele. Der Tienamen-Platz, der Wenzelsplatz, Gott sei Dank nicht der Alexanderplatz.
Nun ein unglaubliches Palaver um – wieviel? insgesamt ungefähr hundert? – Panzer. An der Panzerschlacht am Kursker Bogen nahmen einige Tausend teil.
Sie sind ständig kaputt, fressen Unmengen Kraftstoff und sind eine Feuerfalle für ihre Mannschaft. Wahrscheinlich kann man sie schon mit einer Drohne außer Gefecht setzen.
So bißchen wie die Ritter mit ihren gepanzerten Pferden in den mittelalterlichen Schlachten. Riesig, glänzend und furchteinflößend, doch drinnen steckt eine wundgescheuerte, verlauste Kreatur und wenn man das Pferd zu Fall bringt, bleibt der Held liegen, weil er nicht von allein aufstehen kann, wenn er den Sturz überhaupt überlebt.
24.01. 2023 – Grenze getestet
Da ein Wetterumschlag von kalt und trocken auf warm und feucht passieren könnte, haben wir heute eine Holzmiete in den Schuppen gebracht, der kurz vor Weihnachten leer wurde.
Mimi schaute zu, ob ich alles richtig mache.
Ich hatte danach noch ein paar andere Programmpunkte, aber das reichte erstmal. Ich saß im Sessel und der Graf schlief einige Stunden auf dem Sofa. Schon komisch, wie dieser Infekt nachschleppt.
Abends kochte ich mir Brühe mit Reis und Gemüse. Da der Graf so was nicht mag, bekam er ein Schlemmerfilet.
Jetzt ist es schon wieder viel zu spät.