Wieder so ein unwirklich strahlender Tag, in der Sonne war es angenehm warm.
Ich holte aus dem Garten der Nachbarn Bärlauch und pflanzte ihn bei uns ein. – Ein Dankeschön dafür, dass wir für die Beiden letzte Woche Vorräte gekauft und Medikamente in der Apotheke geholt hatten. Dann säumte ich den Auslauf der Dachentwässerung, die in den Park abgeleitet wird, mit Feldsteinen. Die Katzen entdeckten die Rohröffnung zum ersten Mal und mußten natürlich beide reinkriechen. Danach war das verschlammte Rohr sauber.

Ich plauderte mit den Nachbarn hier und da über den Gartenzaun und da war sie plötzlich, mitten im Idyll, die Bedrohung durch die Krankheit. Nicht hier, hier kam auch die Pest nicht hin. Zu wenig Leute. Aber einen Verwandten, der im Ausland arbeitet (hier sind viele weggegangen), erwischt es gerade und es besteht wenig Hoffnung auf einen guten Ausgang. Ja, der arbeitet, nicht irgendwo seinen Ruhestand genießt. Er ist 40.
Die letzten Momente, bevor ich im Haus weitermachte, saß ich einfach nur in der Sonne. Ich bekam viele schöne Fotos vom Enkelkind und überhaupt ist die Familie gerade eng miteinander in Verbindung.
Dann machte ich Thunfisch-Pizza unter Verwendung eines glutenfreien Pizzabodens.
Wir saßen abends am Ofen und besprachen ein Schreiben zum Berlin-Drama. Zwischendurch ging ich mehrmals runter und rief die Katzen. Shawn kam, ging aber wieder raus, nachdem er etwas gefressen hatte. Mimi ist verschwunden, hat keinen Hunger und mehrere Kater lungern im Garten rum.
Nu ja, dann müssen sie eben eine frische Frostnacht im Schuppen oder im Keller verbringen.
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25.03. 2020
Wieder ein strahlender Tag mit warmer Sonne. Der Ostwind war aber so bitterkalt, daß draußen arbeiten keinen Spaß machte, deshalb war der Tag heute ziemlich unproduktiv.
Am Vormittag machten wir eine größere Aktion, um den kleinen flauschigen Kartoffeldieb endgültig auszusperren. Seit Wochen war Ruhe und nun, seit es nachts draußen so kalt ist, kommt das Wesen wieder jede Nacht und fand bisher nichts. Aber hungrige Flauschwesen werden mutig und schaffen es auch auf ein Büfett, das über einen Meter hoch ist. Der Preis für diese Sportübung waren eine Banane und ein Goldhase, der auf seinen Einsatz zu Ostern wartete. Das war dann zu viel.
Nachmittags kramte ich etwas im Garten herum und ging dann frierend wieder rein.
Abends sollte es Eierkuchen geben, ich fing schon eher an, alles vorzubereiten.
Der Katerfanclub war am Nachmittag wieder vollständig auf der Terrasse versammelt. Shawn hatte mittlerweile einen Schmiß am Ohr und mußte erst einmal Zuspruch bekommen. Mimi war sehr durch den Wind. Ich brachte sie irgendwann nach drinnen. Doch dann saß der favorisierte Kater auf dem Fensterbrett und starrte nach drinnen oder aber Mimi kletterte innen die Sprossenfenster hoch bis zum Oberlicht – und krachte zweimal nach unten.
(Fun Fact: der favorisierte Kater sieht aus wie Shawn. So sehr, daß ich die beiden mehrmals verwechselt habe.)
Ich ließ sie wieder raus und schickte mich drein, daß es wohl das Beste ist, die beiden sich austoben zu lassen.
Ein bißchen traurig bin ich schon, daß das kleine Katzenmädchen nun mit einem Schlag erwachsen werden wird und in ein paar Wochen, wenn sie sich von der Kastration erholt hat, wahrscheinlich nicht mehr so ein Spielkind sein wird.
Abends machte ich die Eierkuchen und für mich gab es sie mit Vanillequark, Kirschmarmelade und Schokostreuseln.
24.03. 2020
Ein sonniger und gar nicht so kalter Tag, auch wenn morgens die Autos bereift waren.
Ich beschäftigte mich damit, die Motorsense, die mir die Freundin von drei Dörfer weiter geborgt hatte, in Gang zu setzen. Aber irgendwie war die noch im Winterschlaf und braucht wahrscheinlich auch frisches Zweitaktgemisch, das wir aber nicht im Haus hatten. (Und ich bin in Sachen Verbrennungsmotoren nicht sehr geschickt.)
Der Graf fertigte den ganzen Tag angespitzte Holzpfähle, die reichen würden, ein ganzes Rudel Vampire in Schach zu halten. Aber er steckt damit die Konturen und Wege im Park ab.
Ich packte die Motorsense wieder weg und schnitt im Park Holunder aus der Sichtachse, pflanzte eine Clematis um und schaute, wo demnächst die eingelagerten Rosen hinkommen.
Bei den Katzen herrscht gerade Ausnahmezustand. Shawn spielte morgens noch mit einer frisch gefangenen Maus, aber die rannte ihm schnell fort. Die zwei Kater lungerten den ganzen Tag um Mimi herum und irgendwann war sie verschwunden. Einer der Kater auch. Hier werden also Orgien gefeiert und der arme Shawn, der ja schon seit sechs Monaten Sopran singt, versteht nicht, warum seine kleine Spielgefährtin von fremden Kerlen angestarrt, verfolgt und in den Nacken gebissen wird. Ich brachte Mimi irgendwann rein, die rumlungerndem Kater nervten mich. (Wobei einer, als ich abends Shawn reinließ, schon wieder durchs Fenster starrte.)
Die Tierärztin hat erst in einer Woche einen Termin für die Kastration frei. Das wird eine lustige Woche.
Abends reinigte ich noch die Kaffeemaschine und setzte mich neben den geheizten Ofen.
23.03. 2020
Die Tage der Klausur haben Druck von mir genommen, unbedingt jeden Tag ein großes Programm erledigen zu müssen. Obwohl sich hier nichts geändert hat und ich nicht wesentlich unproduktiver bin. Das schlechte Gewissen ist weg.
Die seit Tagen angeklebte Küchentür ist wieder offen und ich habe endlich den Einkauf von letzter Woche verstaut (also alle ungekühlt haltbaren, fest verpackten Waren) und einen Topf Suppe gekocht. Außerdem wusch ich alle Arbeitssachen, die trotz Kälte draußen gut trockneten.
Es war sogar Zeit für Mittagsschlaf.
Als ich die Wäsche abnahm, konnte ich beobachten, daß mittlerweile zwei Kater um Mimi herumschnürten.
(BTW Der hohe Stapel Baumstämme ist ein wunderbarer Sitzplatz für diverse Katzen.)
Abends aßen wir Suppe und saßen neben dem warmen Ofen.