Sonntag. Auf der Terrasse gefrühstückt. Fußnägel lackiert. Anschließend große Fellpflege. Hier auf dem Dorf fallen ja manche Dinge allmählich hinten runter, Beine rasieren zum Beispiel.
Da wir heute zu einem Sommerfest eingeladen waren, kramte ich durch die Kleiderschränke, auf der Suche nach netter Damenkleidung. Die hatte ich seit anderthalb Jahren nicht mehr rausgeholt. Ich hatte extra ein Kleid gewaschen, das ich 2017 gut passend geschneidert hatte. Heute war mir die Taille viel zu weit. Oh. Da ist figurmäßig was passiert. Gewichtsmäßig nicht ganz so viel, nun gibt es wohl einige Muskeln mehr.
Aber ich fand etwas passables zum Anziehen.
Kurz bevor wir fuhren, holte ich noch die fiepende Mimi aus dem langen Flur. Keiner hatte bemerkt, wie sie dort reinwuselte und eingesperrt worden war. Beim Versuch, auf 1,70 m Höhe zu springen, um an die offene Futterdose zu kommen, die dort auf einem Baupodest steht, war sie in einen Eimer, in dem altes Werkzeug in rostigem Wasser steht, gefallen. Schuld eigene.
Wir fuhren nach zwei Gutshäuser weiter in Richtung Südwesten.
Wir freuten uns, alle bei guter Gesundheit wieder zu sehen und mir hätte ein Nachmittag mit Plaudereien gereicht, eine Band hätte es gar nicht gebraucht. Viele sehr entspannte Hunde kamen auch zusammen, das ging erstaunlich gut. Als Mann in diesem Kreis braucht es nicht unbedingt der klassische, leicht abgeschrappelte Tweed zu sein. Der Herr des Hauses trug eine kniekurze Lederhose und ein Besucher kam in Filzpantoffeln daher.
Wir fuhren zurück und ich beschäftigte mich den Rest des abends damit, einen sehr simplen Blusenschnitt aus Einzelblättern zusammenzusetzen.
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10.07. 2021
Der gestrige Blogpost trägt Spuren von zwischenzeitlichem Einschlafen. Ich konnte ihn hinterher auch nicht mehr durchlesen, ich war zu müde.
Der gestrige Tag hatte es wirklich in sich.
Man denke an diese Actionszenen, dies geht kaputt, jenes gerät ins Schleudern, es kracht und scheppert und dann ist endlich Ruhe und in diese Ruhe hinein kommt ein Knarzen und Quietschen und plötzlich ein lautes Kawumm.
Irgendwann letzte Nacht war noch ein Baum umgefallen.

Eine Weide, es ging ihr sowieso nicht mehr besonders gut, sie hatte eine Menge kahler Äste. In Regen und Wind hat sie scheinbar den Halt verloren.
Heute gab es keine Bauarbeiten. Wir fuhren zu den Freunden ein Dorf weiter und der Herr des Hauses zauberte ein bißchen mit dem Rasenmäher herum. Er hatte sich an Öl verschluckt. Jetzt geht er wieder.
Ich wusch Wäsche und räumte etwas rum. Dann schraubte ich die Kaffeemaschine noch einmal fast komplett auseinander und baute ein Ersatzteil ein.
Abends kochte ich und dann saßen wir mit einem Aperol Spitz auf der Terrasse.
Ach so, sehen Sie die Katze?
09.07. 2021
Dieser Tag war zum Vergessen. Also zumindest ab 11 Uhr.
Ich wurde sehr früh wach und stand gleich auf. Der Plan war, bevor der Graf aufwacht (der sich ausschlafen wollte, weil er erschöpft war), zu seiner Entlastung zweieinhalb Stunden Rasen zu mähen, bis der angekündigte Dauerregen beginnt.
Das machte ich. Das der Rasenmäher nicht echt mitmachte. Es blieb einfach stehen, es hatte sich jede Menge Gras um die Welle gewickelt. Ich schon ihnen den Schuppen, es tröpfelte schon vom Himmel.
Was will man sagen, der Graf war minder amüsiert, daß der Rasenmäher kaputt zu sein scheint.
Es regnete sich ein, irgendwann liefen die Dachrinnen über.
Ich verputzte eine Wand in der Lagermansarde, von der große Flächen abgefallen waren, da wo es nötig war.
Dann wiesen uns die Gäste darauf hin, daß der Fernseher bzw die Satellitenschüssel nicht mehr funktionierte. Bei Regen gab es immer ein gestörtes Bild, aber jetzt kam gar nichts. Wir schauten nach, wahrscheinlich ist der LNB abgesoffen. Bei der Gelegenheit entdeckten wir noch eine zerbrochene Dachlatte mit frei schwebenden Ziegeln auf der ganzen Länge, die nur vom Verstrich zusammen gehalten wurden. Das reichte dann auch für diesen Tag.
Jetzt geht es ins Bett, morgen müssen wir früh raus, der Freund im nächsten Dorf will mal auf den Rasenmäher schauen, damit mir die Werkstatt keinen Sch… erzählt, was alles getan werden muß.
08.07. 2021
Ein arbeitsreicher Tag, aber nicht so richtig produktiv.
Der Graf baute ein Loch in der Decke im Lager zu und ich reichte ihm an.
Dann begann er, die Hochgraswiesen zu mähen und ich schloß weiter die Löcher im Lehmputz. Noch bin ich fürchterlich langsam, die Bewegungen und das Material sind ungewohnt.
Später fuhren wir zum Tierarzt, die zwei roten Katerchen der Nachbarin, die ich nach Berlin vermittelt habe, bekamen ihre erste Impfung, ich hatte auch gleich die flauschige gestreifte kleine Katze mitgenommen, die sie behalten will. Trotzdem, 6 oder 8 Junge im Jahr, das muß doch nicht sein.
Abends kochte ich und den Rest der Zeit hing ich rum.