21.11. 2020

Es war kalt und windig. Nicht viel getan. Lange im Bett liegen geblieben. Das Bad geputzt, Wäsche aufgehängt und mit dem Grafen gekocht. Der Tag war einfach so vorbei.

Einen Gedankenblitz gehabt. Der Kinoschlaf könnte eine vergessene Kulturtechnik werden. Ich habe halbe Festivals im Kinosaal verschlafen. Ab und zu bin ich aufgewacht und sah ein paar Bilder zu der Tonspur, die je nach Schlaftiefe an- und abschwoll. Ich weiß bis heute nicht, welchen der Filme über das Columbine-Massaker ich in München verschlafen habe. Ich hörte Schüsse und Schreie, dann tauchte ich auf und alles war voller Blut und ich tauchte wieder weg.
Ein Regisseurfreund schlief immer sofort ein. Er meinte, wenn er schliefe, hätte er Vertrauen zu dem Film. Wenn er wach blieb, hat es ihm wahrscheinlich nicht gefallen, weil er sich dann so aufregen mußte. Vermute ich.
Komischerweise ist vor dem Fernseher einschlafen für mich das Zeichen, das mein Leben außer Kontrolle geraten ist. Im Kinosessel schlafen, das ist Luxus.

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