29.11. 2022

Gott würfelt nicht, er legt LKW-Räder auf die Autobahn.
Menschen heil, aber etwas verschreckt, Transporter überhaupt gar nicht.
Nach 24 Stunden auf den Beinen geht es jetzt ins Bett.
Man erlebt ja sonst nüschte hier.

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28.11. 2022 – Montag ist kein Schontag

Es war Ostwind aufgekommen, aber die Temperatur hielt sich noch.
Auch wenn nicht viel davon zu sehen war, ich habe heute einiges erledigt.
Zuerst ging ich auf den Dachboden und machte ein Loch in der Dämmung über der Küche zu. Das war zuallererst akustisch zu merken, in der Küche hörte man die Bäume nicht mehr so laut im Wind rauschen. Weil ich einmal oben war, schaute ich noch hier und da nach dem rechten. Ich stieg sogar in die zweite Ebene hoch, da bin ich selten, der Einstieg über die Leiter ist eng und manchmal muß man über Balken balancieren. Was ich nur einmal für zwei Meter tat, ich bin ja ansonsten nicht verrückt.
Nachmittags räumten wir kurz den Gartensalon um und luden die letzten Kisten aus Berlin ab. Jetzt müssen sie nur noch ausgeräumt werden. Diesbezüglich lese ich mich gerade in das Thema „Ordnung schaffen bei Tupperware“ ein, denn es ist da nochmal ein ganzer Sack angekommen.
Ich hing noch Wäsche in den Wind, die kann über Nacht trocknen und brachte einen Sack Laub zum Kompost. Dann war es auch schon wieder Zeit, zum Yoga zu fahren.
Anschließend kaufte ich ein. Meine Omma erzählte vom Krieg, ich Omma werde hoffentlich nur davon erzählen, wie ich einmal in der Woche im Supermarkt Schnappatmung beim Ansehen der Preisschilder bekam. Mein Käse (Gouda mittelalt, großes Stück) hat seinen Preis seit dem letzten Jahr verdoppelt. Die H-Schlagsahne dürfte ihn seit kurzer Zeit vervierfacht haben, wenn mich nicht alles täuscht. Wir leben in verrückten Zeiten.
Abends strickte ich mit einem Hörbuch auf den Ohren und jetzt mache ich mir noch Frühstück für morgen, denn der Wecker wird so früh klingeln, daß ich dazu nicht in der Lage sein werde.

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27.11. 2022 – Advent, Advent

Es war sonnig und mild, bald wird es aber wieder kälter werden.
Wir schliefen lange und mittags kramte ich die seit Pandemie-Zeiten selten gebrauchten Kleider für gesellige Winteranlässe heraus, machte mir Löckchen und legte Blingbling an.
Wir fuhren zu einem weihnachtlichen Treffen von Menschen mit großen Häusern. Es ist immer schön, sich wiederzusehen. Auch wenn ich die Stimmung (war ich das oder auch die anderen?) verhaltener fand. Überhaupt, das betrifft auch andere Kreise, überall ist ein leises Bangen eingezogen, keiner weiß so recht, was die Zukunft bringt. Es ist nur eines sicher, daß es weitergeht, daß man jeden Morgen aufsteht, die hungrige Katze füttert und sich einen Kaffee kocht. Aber es kann auch etwas ganz subjektives sein, vielleicht empfand der Graf das völlig anders.
Wir saßen in der großen Küche, plauderten, aßen Kuchen und Suppe, sangen Weihnachtslieder und eine uralte, halbblinde Dame trug spontan entschlossen lustige Verse vor.
Auf dem Rasen vor dem Fenster stolzierten Pfauen und ab und zu liefen zwei riesige Doggen durch den Raum, denn wir blockierten ihre Futterstelle.
Es war ein guter Tag, auch wenn ich hinterher sehr übermenscht war.
Der Abend gehörte dem Strickpullover und dem kuschligen Sessel.

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26.11. 2022 – November

Es war neblig, nicht sehr kalt und regnete leicht.
Ich tat heute nicht viel (und hatte zudem bis mittags geschlafen). Holz holen mit dem Grafen, ein Stündchen Laub harken, die Küche aufräumen und einen Kuchen für die morgige Weihnachtsfeier backen. Das wars.
Abends sah ich mir Leon, der Profi an und war wie immer eingesogen in die Geschichte, die durch winzige Details, durch nicht gesagtes, nur gezeigtes, durch harte Brüche und emotionale Gratwanderungen so einzigartig wird. (Heftig geschnitten, wenn ich mich richtig erinnere, damit der Film im Hauptabendprogramm laufen kann. Aber das mag mir recht sein.)

So sieht eine aus, die am liebsten die nächsten drei Monate nur essen, schlafen und am Ofen sitzen möchte. Das Foto hat der Graf gemacht.

Und irgendwo in der Nachbarschaft fehlt wahrscheinlich ein Huhn.

Es wurde vor unserer Terrasse verspeist. Ich muß dringend die PIN von der Wildkamera finden, damit ich sie wieder aktivieren kann.

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