28.02. 2022

Der Februar ist vorbei. Es ist sonnig und trotzdem kalt, nachts ist es sehr frostig.
Die Drei sind noch immer an der Grenze zu Polen. Keine Ahnung, wie es ihnen geht. Es beunruhigt mich immer noch sehr.
Heute war bis zum Nachmittag Handwerkereinsatz.
Dann liefen wir hinunter zur Trebel. Das ganze moorige Tal ist mit großen Wassertümpeln gefüllt, es hat gut geregnet diesen Winter.
Ich ging unter die Dusche und fuhr nach Tribsees zum Yoga. Das tat sehr gut.
Der Abend war Ofen heizen underarm Suppe essen.

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27.02. 2022

Sonntag. Es dauerte lange, bis sich der Nebel hob. Ich war hibbelig. Es tut mir gerade nicht gut, am Tag am Ofen zu sitzen. Es verleitet dazu, zu viel Informationen zu konsumieren. Das macht mich depressiv.
Deshalb räumte ich erst einmal die Sommerbetten in die neuen Regale in der Lagermansarde. Die Abseite im Norden soll frei gemacht werden. Für das Stofflager brauche ich noch Plastikkisten von Ikea.
Als die Sonne herauskam, ging ich nach draußen, Laub harken und noch immer jede Menge Totholz auf das Ostfeuer legen. Die Katzen finden den großen Reisighaufen toll und kriechen darin darum.
In der Sonne war es warm und hier fordert jemand kategorisch: Bauchi kraulen!

Es war wunderbares Licht und schöne klare Luft. Als die Sonne unterging und der Abenddunst aufstieg, ging ich rein.
Nach dem Duschen zog ich den Patenmuster-Pullover an, an dem ich seit dem letzten Herbst gestrickt hatte und war unterwältigt. Ich hatte ihn zum Teil noch einmal aufgetrennt, weil er mit zu eng und zu kurz schien, bzw. die Form, die er hatte, mich in eine Kugel verwandelte. Ich hatte ihn weiter und länger gemacht. Beim ersten Waschen wurde er noch länger und weiter. Die Taille des Pullovers sitzt auf der Hüfte und die Hüfte steht wie ein Kleidchen ab. Dazu kratzt die Wolle sehr und fluste schon beim Stricken. Was um so enttäuschender ist, weil ich Drops Karisma schon mehrmals verstrickt habe. Das ist zwar keine Lammwolle, aber sie wird nach dem ersten Waschen ok weich. Die Qualität hat scheinbar beträchtlich nachgelassen. Wenn ich ihn nicht noch einmal geändert hätte, hätte er wahrscheinlich gepaßt und nur gekratzt und geflust. Gnarf… Ich weiß noch nicht, was ich mit dieser Mißgeburt mache.
Abends heizte ich kräftig, denn es wird nachts kalt. Jetzt geht es schnell ins Bett, morgen früh geht es vor dem üblichen Aufstehen los.

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26.02. 2022

Sie sind immer noch nicht in Polen. Heute Vormittag kam die Nachricht, daß sie immer noch an der Grenze warten.
Aber es ist beruhigend, daß es dort nicht gefährlich zu sein scheint.
Der Tag war heute sonnig und kalt. Bevor wir rausgingen, organisierten wir noch etwas rum. Ein Telefonat scheint eine ganz gute Wirkung zu haben, schauen wir mal.
Dann räumten wir draußen noch einmal Holz herum.
In der Dämmerung drehten wir eine Runde in Richtung Kuhstall. Denn da war heute ordentlich was los. Laute Unterhaltungen und alle standen vorn am Gatter. Ich versuchte, eine Kuh zu streicheln, sie wollte mich lieber anlecken. Es gibt schon eine Menge Kälber, die so klein sind, daß sie überall durchpassen und so springen sie auch auf der Straße herum.
Abends heizte ich ordentlich an, es wird sternenklar und gibt Frost.

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25.02. 2022

Regen, Sonne und Wind und nicht so richtig warm und angenehm.
Gestern Abend hatte der Graf kurze Zeit eine Agria mit Hänger, heute hat der Verkäufer einen Rückzieher gemacht. Wer weiß, wofür es gut war, sie stand im tiefen Westdeutschland.
Die drei Flüchtenden (einer davon fünf Jahre alt) sind immer noch nicht in Polen angekommen, scheint es. Heute am ganz frühen Morgen kam die Nachricht, sie wären 200km vor der Grenze. Am Nachmittag hieß es, sie wären jetzt am 20km langen Rückstau an der Grenze angelangt. Beruhigend, sie scheinen zumindest aus der Gefahrenzone raus zu sein.
In solchen Situationen wie der jetzigen distanziere ich mich oft innerlich, um sie auszuhalten. Ich bin nicht sicher, ob wir der Live-Variante eines haarsträubenden Action-Films zusehen (Wo ist dann der heldische Retter, ob im verschwitzten Unterhemd oder im gut sitzenden Anzug?) oder einer Tragödie. Wir erinnern uns: In der Tragödie handeln alle, wie sie handeln müssen, sie können nicht anders, haben keine Wahl. Alle Figuren und ihr Dahinter, ihre Clans und Völker, sind zu verstrickt miteinander und in ihre Kulturen. Würden die Akteure wählen, würde die Katastrophe noch größer. Und: Kein Tyrannenmörder, nirgends. Wo sind die Phantasten mit den Sprengstoffrucksäcken, wenn man sie braucht?

Sonst war der Tag nicht sehr produktiv. Arbeit an einer bürokratischen Angelegenheit, die um 13 Uhr ins Stocken kam, weil das Büro, mit dem gesprochen werden mußte, nicht mehr besetzt war. Freitag um eins macht jeder seins ist hier ehernes Gesetz. Hilfestellung von den Freunden drei Dörfer weiter in dieser Angelegenheit, glücklicherweise.
Ein bißchen geräumt, aber nicht viel, gekocht, gestrickt (ich fange gerade etwas neues an und weiß noch nicht so recht, was) und nur kurz draußen gewesen zum Holz holen. Jetzt ist höchste Zeit fürs Bett.

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