Heimkommen

Es fühlt sich so an, als wäre das Jahr auf dem Weg nach Hause. Es trabt leicht müde, aber agitiert vor sich hin und freut sich auf den Stall.
Ich sitze, nachdem ich im Nestchen noch einmal umgeräumt habe, nun mit Blick aus dem Fenster am Schreibtsch. Das ist die selbe Position, die ich vor 17 Jahren im Nebenhaus hatte, als ich begann, meine Diplomarbeit und kleine Geschichten zu schreiben. Auch das ist nach Hause kommen, zum Ursprung meines Berufsweges. Dorthin, wo alles begann. Damit ich dieses Gefühl haben konnte, mußte ich mich von der gigantischen 2×1-Meter-Platte trennen, die meinen Agentenberuf begleitete. Die steht nun im Keller und eine bescheidene geölte Birkenplatte ist an ihre Stelle getreten.
Hinter mir ist nun Platz für entspanntes Leben. Matteo Tedesco möchte mir einen Lesesessel dort hinstellen. Gern.
An die Stelle der Katarakte ist nun ein kraftvolles Fließen getreten. Wir sind uns alle gewogen und auf unseren Wegen. Matteo Tedesco seit kurzem mit einer neuen Frau, sanft und anschmiegsam. Ich nun endlich einmal mit mir und für mich, nach den langen Jahren, in denen ich für andere da war. HeMan mit sich und seinen dynastischen Angelegenheiten.
Das Kind, das dieses Jahr zum ersten Mal den eigenen Weihnachtsbaum schmücken wird.
Es hat uns herumgewirbelt, wir haben uns geschüttelt, die Blessuren versorgt und in der Sonne getrocknet.
Und eines ist klar: Wir werden nicht wieder in den selben Fluß steigen. Auch wenn es uns so scheint.

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Oberkante Unterlippe

Das waren 7 wilde Tage mit Matteo Tedesco, der es endlich einmal geschafft hatte, nach Berlin zu kommen. Zwischendurch kamen zwei Seminartage, dann noch ein paar Nestchenräumereien (die Arbeit höret nimmer auf) und so kam ich nie richtig zur Ruhe.
Gestern fiel mir schon so einiges aus der Hand, so war ich durch den Wind und heute hab ich dann den Vogel abgeschossen.
Ich fuhr mit einem Mietwagen, der mich durch die wilde Woche begleitet hatte, ins brandenburgische Strausberg, um die Verladung meiner Waschmaschine zu beaufsichtigen.
Auf dem Rückweg nach Berlin holte ich mir noch kurz etwas zu essen.
Was heißen will, ich parkte den Wagen mit einer schwungvollen Rechtkurve knapp neben der Straßenkreuzung und ging zum Bäcker.
Als ich meine Streuselschnecke eingepackt bekam, schauten die beiden Leutchen hinter dem Tresen völlig verdattert über mich hinweg nach draußen:
Haste das grade gesehen?
Ja, aber da sitzt gar keiner drin!
Ich dreht mich kurz um. Was sollte da sein, da steht mein Auto. Also kramte ich weiter im Portemonnaie.
Dann gab es einen inneren Donnerschlag und ich drehte mich noch einmal gaaanz langsam um. Da stand mein Auto. Das ich vor einer Minute ein zwanzig Meter weiter oben auf der leicht abschüssigen Straße geparkt hatte. Rechts von der Kreuzung, nicht links davon. Inzwischen standen ein paar sehr erstaunte Leute drum herum.
Ach du Scheiße. Diese verf… Smart-Halbautomatik und die Handbremse.
Ich sichtete noch etwas Kuchen, damit sich die Leute draußen verliefen.
Kannste froh sein, dit dit Auto nich bis zu dein Motorrad gekomm is!, meinte die die eine Bäckereiverkaufsfachkraft zur anderen.
In der Tat. Eine schöne Crossmaschine stand einen Meter dahinter.
Draußen war die Luft rein. Ich ging, stieg in das Auto und fuhr davon und hinterließ im Schaufenster der Bäckerei zwei Menschen mit heruntergeklappten Kinnladen.
Dem Wagen ist nichts passiert, was nicht schon angedetscht war. Robben & Wientjes halt.
Und ich hatte einen verdammt ausgeschlafenen Schutzengel, dafür, daß es Monatg früh war.

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Nachtrag

Vor bösen Terminen sollte frau sich ein Stück zart blutiges Fleisch gönnen. American Soulfood:

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Women only!

Auf Wunsch von Mme. Rosmarin:
kleid
Nach einigen Basteleien hats dann doch geklappt mit dem Foto. Mangels Styling habe ich alles andere weggelassen. Meine kunstpelzgefütterten Crocs ebenso wie die unfrisierten Haare.
(Was übrigens der Nachteil von längeren Haaren ist. Dauernd muß man damit was anstellen.)

Wenn ich mir das Bild so anschaue, fällt mir ein, daß sich eine Freundin, mit der ich mal Faltenröcke kaufen war, furchbar über meine Fußballerknie kaputtgelacht hat.
Ich mag sie.

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