Oberkante Unterlippe

Das waren 7 wilde Tage mit Matteo Tedesco, der es endlich einmal geschafft hatte, nach Berlin zu kommen. Zwischendurch kamen zwei Seminartage, dann noch ein paar Nestchenräumereien (die Arbeit höret nimmer auf) und so kam ich nie richtig zur Ruhe.
Gestern fiel mir schon so einiges aus der Hand, so war ich durch den Wind und heute hab ich dann den Vogel abgeschossen.
Ich fuhr mit einem Mietwagen, der mich durch die wilde Woche begleitet hatte, ins brandenburgische Strausberg, um die Verladung meiner Waschmaschine zu beaufsichtigen.
Auf dem Rückweg nach Berlin holte ich mir noch kurz etwas zu essen.
Was heißen will, ich parkte den Wagen mit einer schwungvollen Rechtkurve knapp neben der Straßenkreuzung und ging zum Bäcker.
Als ich meine Streuselschnecke eingepackt bekam, schauten die beiden Leutchen hinter dem Tresen völlig verdattert über mich hinweg nach draußen:
Haste das grade gesehen?
Ja, aber da sitzt gar keiner drin!
Ich dreht mich kurz um. Was sollte da sein, da steht mein Auto. Also kramte ich weiter im Portemonnaie.
Dann gab es einen inneren Donnerschlag und ich drehte mich noch einmal gaaanz langsam um. Da stand mein Auto. Das ich vor einer Minute ein zwanzig Meter weiter oben auf der leicht abschüssigen Straße geparkt hatte. Rechts von der Kreuzung, nicht links davon. Inzwischen standen ein paar sehr erstaunte Leute drum herum.
Ach du Scheiße. Diese verf… Smart-Halbautomatik und die Handbremse.
Ich sichtete noch etwas Kuchen, damit sich die Leute draußen verliefen.
Kannste froh sein, dit dit Auto nich bis zu dein Motorrad gekomm is!, meinte die die eine Bäckereiverkaufsfachkraft zur anderen.
In der Tat. Eine schöne Crossmaschine stand einen Meter dahinter.
Draußen war die Luft rein. Ich ging, stieg in das Auto und fuhr davon und hinterließ im Schaufenster der Bäckerei zwei Menschen mit heruntergeklappten Kinnladen.
Dem Wagen ist nichts passiert, was nicht schon angedetscht war. Robben & Wientjes halt.
Und ich hatte einen verdammt ausgeschlafenen Schutzengel, dafür, daß es Monatg früh war.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Leben von kitty. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

7 Gedanken zu „Oberkante Unterlippe

  1. Als ich da Bluesmobil relativ neu hatte ist mir das Gleiche mal an der Tankstelle passiert… ich stehe gerade an der Kasse zum Bezahlen, als draußen auf einmal die Alarmanlage (wohl der Bewegungssensor?) loshupt und zwei völlig verdatterte Herren versuchen derweil, knapp zwei Tonnen deutsche Wertarbeit todesmutig per Hand zu stoppen – zum Glück war ich schnell genug draußen und dann im Auto drinnen ;-) Ich war es einfach nicht gewohnt, daß man den Schlüssel abziehen kann, wenn man *nicht* die Parkstellung angewählt hat (bei den Amikisten, die ich vorher drüben mit Automatic gefahren hatte geht das nämlich nicht, die sind ja so paranoid, daß irgendwer etwas falsch machen und dann den Hersteller verklagen könnte *g*).

  2. REPLY:
    heman hat sich immer totgelacht, daß ich bei meinem silberfarbenen panzer mit automatik die handbremse angezogen habe. das sei wie gürtel und hosenträger. und da habe ich mir das eben abgewöhnt.
    aber ein smart hat halt nur die n-position.
    er hoppelte mal eben rückwärts über ein querstraße. nicht auszudenken, wenn da gerade jemand abgebogen wäre.

  3. REPLY:
    ups, so wie der gute mann auf dem rückweg ief, hatte der ziemlich die hosen voll.

  4. REPLY:
    mir passiert das so schnell nicht wieder. daß es nicht noch die crossmaschine umgeworfen hat, ist großes glück gewesen.

  5. segen der technik: ich fahre zwei autos mit automatischer feststellbremse sobald die karre aus ist. sonst hätte ich sowas wahrscheinlich täglich …

  6. REPLY:
    ich bin seit ein paar tagen mit einem auto mit stino-handbremse unterwegs. und ich bin richtig richtig krank, laufe so auf 35%. eindeutig das letzte große abenteuer der menschheit …

Kommentare sind geschlossen.