WMDEDGT Juli 2020

Wie immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Es ist ein Sonntag. Ich schlief bis halb 9, fütterte die Katzen und komplimentierte sie nach draußen.
Dann legte ich mich mit einer Tasse Kaffee und dem iPad wieder ins Bett. Ich recherchierte nach einer neuen Motorsense. Diesmal wollte ich den deutschen Marktführer zum Zug kommen lassen, aber nicht bei einem Neukauf.
Irgendwann wachte auch der Graf auf und wir begannen gemeinsam den Tag. Es war wie gestern trübe, regnerisch und trotzdem warm. Ab und zu wehte ein starker Wind.
Ich frühstückte, räumte etwas in der Küche herum und schob einen Fertig-Käsekuchen in den Ofen.
Dann lümmelten wir im Herrenzimmer in den Sesseln, lasen etwas und ich begann mit der Vorbereitung für gequiltete Platzdeckchen.
Als der Regen pausierte, spazierten wir runter an den Trebelanleger und blieben dort einige Zeit in Sonnenschein und leichtem Nieselregen. Es war still und friedlich und – für die Jahreszeit ungewöhnlich – Mücken- und Bremsenfrei.
Wie gingen zurück und aßen Käsekuchen. Der Graf ging nach unten in den Gartensalon, um zu lesen und ich begann, Stoff und Stickfaden auszusuchen, schnitt die Deckchen zu und klebte die Schichten zusammen.
Um halb 6 zündete ich den Grill an und deckte auf der Terrasse den Tisch. Wir brieten Würste und die Katzen stritten sich um die Streifchen von der Speckschwarte, mit der ich den Grillrost abgerieben hatte. Aber es reichte für alle beide und unsere Würste machten uns auch satt.
Nach dem Essen gingen wir zum Nachbarn. Wir hatten von ihm vor zwei Wochen jede Menge Bratwürste bekommen, aber noch nicht bezahlt. Dort war in der Küche fröhliches Kinderleben mit Besuch. Auf dem Rückweg flanierten wir noch etwas durch den Park.
Ich saß noch etwas auf der Terrasse, aber Mimi klaute mir den letzten Nerv. Ich jagte sie mindestens zehn Mal vom Tisch.
Dann würde es kühl. Der Sommer ist ja dieses Jahr etwas unterwältigend.
Ich fütterte noch die Katzen und schickte sie raus zum Nachtdienst.
Dann verbrachte ich den Rest des Abends strickend und lesend im Sessel. In einer halben Stunde geht es ins Bett.

Die anderen Sonntage sind hier zu lesen.