Es ist an der Zeit

einen Entschluß in die Tat umzusetzen.
Nach wie vor mache ich so etwas gern allein und unberaten.

nebenbei: es ist ein wunderbares gefühl, wieder klar denken zu können, einen eigenen willen zu spüren und nicht nur als schatten durch die welt zu wandeln bzw. sich als fremde person zu fühlen. vor ca. 2 wochen hat sich innerlich irgendwo ein schalter umgelegt.

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Früher

war vieles besser. Public Viewing war improvisiert und rotzig. Ein paar Typen schleppten ihren Fernseher auf die Kneipenterrasse und ein Rudel mit Bier in der Hand hing davor herum. In der Strandbar oder im Biergarten kämpfte ein grissliges Beamerbild mit dem verdämmernden Tageslicht.
Es war meistens nicht viel zu sehen, es sei denn, man setzte sich zwei Stunden vor Spielbeginn an die vermeintlich richtige Stelle, bis sich Zuspätkommende ins Blickfeld stellten, aber die Stimmung war Spitze.
In diesem Jahr ist alles anders. Ich bin noch immer nicht ganz menschenmassentauglich und die derzeitige Umgebung pflegt eher einen behäbigen Stil. Daher landeten wir in gediegenen Etablissements, mit Platzreservierungen, Decken für die Damen, HD-TV und hausgemachter Bratwurst für 6 €. Das ist ja alles ganz nett und kein Gastronom will auf Umsatz verzichten, weil sich anderswo die Leute um ein paar Bierkästen und einen Beamer stapeln. Nur es macht keinen Spaß, Fußball in Anwesenheit von ein paar Daytradern und Immobilienerben mit ihren aufgetakelten Weibern zu sehen. Oder sich, um Zutritt zu einem Hotelhof zu bekommen, vor einer erdbeerfarben gesträhnten Azubine zu erniedrigen, die wichtig mit einer Gästeliste wedelt und einen mit 10 Mitarbeitern des Monats eines Westdeutschen Mediamarktes, die ein Incentive abfeiern, in die pralle Sonne setzt. – Natürlich unter der Behauptung, alle Plätze im Schatten seien von wichtigen Menschen reserviert.
Da lobe ich mir die Enoiteca auf dem Walter-Benjamin-PLatz, die einfach einen Fernseher und zwei Lautsprecher in ein offenes Kiosk-Fenster gepackt hat. Vor allem, wenn der Mann, der drinnen bedient, die italienische Niederlage damit bewältigt, daß er über der Bildschirmkante mit Messern, der italienischen Flagge und anderen Requisiten Kasperle-Theater spielt.

So nebenbei

Nestchen ist schnucklig und fertig. Jetzt kommt der Teil, bei dem meine Defizite wieder aus der Deckung springen dürfen – Hallo Logistik, schwer tragen und Organisation, da seid ihr ja!
Jetzt muß das Nestchen mit Möbeln gefüllt werden, die auf dem Speicher 80 km von Berlin stehen.

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