Irgendwie wird das grade nichts mit Tagebuchbloggen. Da sind immer Lücken dazwischen. Und auch der Herr Lucky stellte fest Smells Like Burn-Out. Also jetzt nicht, dass ich mal wieder dramatisch die Grätsche zu machen gedenke. Aber die Tage werden länger, wir verharren durch den Schnee noch im Winterquartierradius. Es entsteht eine blöde Disharmonie zwischen dem, was der Geist durch die Lichtprogrammierung will und der Körper gerade noch nicht kann.
Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum die alten Leute immer im Frühjahr sterben. Sie kommen nicht mehr in den Neubeginn-Modus.
Das Jahr ist mit vielen spannenden Dingen losgegangen. Stories & Places, geschäftliche Überlegungen, Planungen zu einem neuen Seminar, Berufungskommission für eine Kunstprofessur, normale Jobs. Aber der Arbeitstag hat für mich eben 3 Stunden kompakt oder 8 Stunden mit vielen Pausen und einem Schläfchen. Dann gibt es noch die ungeklärten Sachen, die mir auf der Seele liegen. Denn ich muss mir den Arbeitsmodus, mit dem ich leben kann (im wahrsten Sinne des Wortes), immer noch offiziell bescheinigen lassen.
Der Grad der Behinderung war schnell festgestellt. Der EU-Rentenantrag bei der BfA wurde schon im Frühstadium abgelehnt. Die Anwartschaften sind da, wurden aber in den letzten Jahren durch meine Selbständigkeit nicht aufgefrischt. Also gab es dort keine Begutachtung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich Zeit. Da habe ich kein gutes Gefühl, ich schätze mal, die wollen aus der Sache raus. Im Ganzen sintert sich mal wieder das Gefühl zusammen, auf sich gestellt zu sein, um niemandem zur Last zu fallen. Dumme Sache, ich weiß. Das wiederholt sich zyklisch und gerade in den Momenten, in denen ich Unterstützung eigentlich erbitten sollte und auch kann.
Es fällt mir schwer, meine Interessen in dieser Hinsicht zu vertreten, denn das Schuldgefühl, mich einfach nur gehen zu lassen, lauert an jeder Ecke. Vor dem totalen Breakdown ist alles andere Theater oder nicht so schlimm.
Ich weiß nicht, ob ich das in diesem Leben noch mal hinkriege.