20.11. 2022 – Nichtstun

Etwas weiter westlich gab es einiges an Schnee, hier nur etwas Gekrümel, das morgens wieder taute. Es war den ganzen Tag feuchtkalt und sehr ungemütlich.
Wir blieben bis zum frühen Nachmittag einfach im Bett. Bis dahin war das Herrenzimmer wieder warm geheizt und wir konnten in den Sessel wechseln.
Ich strickte und das wars. So müssen Sonntage sein.

Abends gab es einen Dresdner Tatort und mal abgesehen von der für die Konventionen des Formats recht ungewöhnlichen Story (Zeitsprünge in den ersten 15 Minuten? Einfach ne eingelagerte Ehefrau in der Tiefkühltruhe zeigen und nicht sofort das SpurensicherundErmittlergedöns anfangen? Dinge nicht in epischer Breite auserzählen erklären? Wo gibts denn sowas?) fange ich an, mit diesem Dreierteam – alter Mann mit Internetphobie und zwei junge blonde, sich vom Äußeren ähnlich sehende Frauen – warm zu werden.
Schön sparsam, ganz schmal in der Darstellung. Kein Präsenzgerangel oder Profilierungsgedöns. Das Drama passiert den Opfern und Tätern, nicht den Ermittlern, die geraten da nur manchmal rein und werden mitgerissen.
Das ist ziemlich angenehm.

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19.11. 2022 – Besser

Gruseliges Wetter, feucht und kalt, aber nicht so kalt wie angekündigt. Morgens hatte es etwas geschneit.
Ich machte geschmorte Beinscheiben mit Wurzelgemüse und Kartoffelbrei, abends kamen Gäste vom nächstgelegenen großen Haus (Luftlinie übers Moor).

Der 19.November ist ein denkwürdiger Tag. KKM hatte heute Geburtstag und das Kind hat heute Hochzeitstag.

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18.11. 2022 – Schrecklich

Dieser Tag wird auf der Hitliste der Tage ziemlich weit unten stehen.
Es kam einfach viel zusammen, eigentlich passierte keine so richtige Katastrophe.
Wir standen sehr früh auf, um nach Berlin zu fahren. In der ersten kalten Zeit brauche ich immer ein paar Tage, um mich an die Wintertemperaturen anzupassen. Dann dann bin ich am ganzen Körper verkrampft, esse sehr viel und habe schlechte Laune. Meine Kältereaktion und das frühe Aufstehen hatten zum Ergebnis, dass ich mental wie körperlich einen Katzenjammer hatte, als hätte ich die Nacht durchgesoffen.
In Berlin packen wir noch ein paar Sachen, warteten auf den Gastmonteur und bemerkten, dass der Wasserhahn in der Küche kaputtgegangen war. Deshalb machten wir einen Zwischenstopp bei IKEA, bevor wir zurückfuhren. Alle wollten an diesem Tag zu IKEA. Was mir auffiel: das Sortiment war in einigen Klassikern merkwürdig ausgedünnt. Ich sah keine Servietten und keine Teelichter. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Leute eher das Notwendigste kauften.
Wir fuhren zurück durch eine klare und frostige Nacht und an der Stelle, wo die A20 den Bogen um das Peenetal herumschlägt, fuhren wir in dicken Nebel und die Fahrbahn war voller Reifkristalle und Eis. Der Graf fuhr 50 und schaltete die Warnblinker an. Nach ein paar Kilometern war der Spuk vorbei und es gab nur noch ein paar Nebelschwaden, über denen der Sternenhimmel stand. Glatt war es trotzdem noch von Zeit zu Zeit.
Ich heizte noch an, aber jetzt geht es ins Bett.
Minus vier Grad im November, morgen noch kälter, die sind doch alle irre.

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17.11. 2022 – Einigeln

Und dann war es kalt, mit Aussicht auf nochmals Kälte in den nächsten drei Tagen. Der Wind pfiff in den Ofenrohren.
Als ich vormittags Brot und Kuchen am Bäckerauto kaufte, fror ich in der Daunenweste, die Nachbarinnen trugen alle schon dicke Jacken.
Wir blieben im Haus, bis auf die halbe Stunde, in der wir Holz holten und die Plane auf einer Holzmiete festbanden. (Dem Holz tut der trockene, stramme Ostwind gerade gut.)
Ich brachte die Küche in Ordnung und machte noch ein paar Sachen rundherum und am Nachmittag legte ich mich etwas schlafen. Morgen geht es sehr früh nach Berlin, der Klempner muß nacharbeiten.
Abends kochte ich und mein Zopfmusterpullover macht gute Fortschritte. Nächstes Projekt wird ein kurzer Bettpullover mit Kapuze. Ich habe aus einem Nachlass noch kamelhaarfarbenes Mohairgarn. Mir werden im ungeheizten Schlafzimmer der Nacken und der Kopf zu kalt.

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