Doch doch!

Hier gibt es auch noch Handarbeiten! Die Entscheidung lauten aber meistens: Knibbeln oder fotografieren.
Das ist die aktuelle Produktion, ein sonnenuntergangsfarben gefütterter Faltenrock für den kühlen Berliner Sommer, ein seidenes Marin und ein spinnwebfarbenes Shetland Triangle:

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MMM – Das Damenkleid

Das ist das erste Kleid mit dem selbst gemachten Oberteilgrundschnitt.
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So richtig glücklich bin ich mit der Paßform des Oberteils noch nicht, ich musste es vorn wieder sehr viel enger machen und die Balance stimmt noch nicht, das Kleid rutscht beim Bewegen nach oben und hinten (dafür kneift es nicht am Bauch oder macht Röllchen).
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Hinten bin ich zufriedener. Dort sitzt es und hat trotzdem genug Bewegungsfreiheit.
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Beim Fotografieren habe ich den schmalen dunkelblauen Gürtel vergessen, den ich kaufte, als ich mit Frau Crafteln im Lederladen in der Bergmannstraße war. Ich habe es noch nicht geschafft, Gürtelschlafen anzunähen, deshalb liegt er meist in der Schublade. Er schafft aber noch einmal eine optische gute Teilung zwischen Rock und Oberteil, so dass der cremefarbene Stoff nicht so dominiert.
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Der Rock ist wieder ein dreiviertel Teller, der durch die Änderungen am Oberteil in der Taille einen Tick zu weit war. Das habe ich mit Abnähern auf der Hüfte reguliert, die sich sehr positiv auf die Silhouette auswirken.
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Das Oberteil ist mit hellblau gefärbtem Bettwäschedamast aus meinem Quiltstofflager gefüttert. Das mattiert durchschimmernd den leicht gelbstichigen Stoff in Gesichtsnähe, zu gelb steht mir nämlich nicht.
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Azurblaue Paspeln (auch aus dem Quiltbestand) umgeben in unterschiedlicher Breite die Kanten und die Prinzessnaht.
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Der Stoff ist ein Doublefacegewebe, auf der Oberseite bedruckte Baumwolle und auf der Unterseite Synthetik, beides Mal in Satinbindung. Damit ist er robust, aber fein in der Optik, fast knitterfrei, muss nicht gebügelt werden und braucht kein Unterkleid. Am Oberkörper war mir das Baumwollfutter aber lieber, ich trage ungern Synthetik dicht auf der nackten Haut, schon gar nicht im Sommer.
Ich habe den Stoff im Winter für 3 € pro Meter beim Saisonausverkauf bei Karstadt erstanden, wahrscheinlich hat das Oma-Nachthemd-Muster für teuer Geld niemand interessiert. Ich war auch skeptisch, ob ich es so gut finde, gerade dieser Farbton lässt mich fix nach Sahnetorte aussehen. Aber der Tragekomfort siegte über die Zweifel.
Zwei Meter sind noch übrig, mal schauen, was ich daraus mache.

Und hier nun die anderen Damen vom Me Made Mittwoch (Dirndl!).

MMM – Der Allround-Rock

blumenrock4Den Stoff habe ich im Winter beim Karstadt-Stoff-Saisonausverkauf mal eben noch mitgenommen. Ich glaube, der kostete 3 Euro den Meter. Mein erster Gedanke war: Vielleicht für Futter, aber dafür ist der Stoff zu rauh. Das Muster mochte ich aber sehr.
Bevor ich nach Palermo fuhr, nähte ich nach einem sehr aufwändigen Kleid (stelle ich nächste Woche vor) dann noch schnell diesen Dreiviertelteller daraus. Dreiviertelteller, weil ich ganze Teller zu unpraktisch finde, ständig liegt ein Ende auf der Erde, wenn man im Straßencafé sitzt und halbe Teller mir zu wenig schwungvoll sind.
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Ich habe mich während des Workshops dort sehr zu dem Entschluss beglückwünscht, denn wir saßen ständig irgendwo auf Terrazzo- und Marmorboden herum. Das machte der Stoff klaglos mit (er ist nur sehr empfindlich mit der Bügeltemperatur, Viskose-Sythetik-Gemisch halt) und ich konnte mich bequem in vielen Varianten hinsetzen und mir prima die Beine bedecken, ohne verkrampft auf Einblicke achten zu müssen.
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Weil ein steifer Bund bei mir immer den Bauch hochrutscht bis zum Rippenbogen, habe ich an den Seiten in den Bund einen Gummizug eingearbeitet und der Reißverschluß ist nach hinten gerutscht.
blumenrock2Erinnert sich noch wer? In Papas ADAC-Zeitung gab es immer Werbung für „Autofahrerhosen mit Bequembund“. Ich fahre zwar noch nicht mit Hut Auto, aber beim Bequembund bin ich jetzt schon.
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Damit das Beige nicht zuviel Fläche einnimmt, habe ich auf den Bund als Farbakzent einen Streifen schwarzes Schrägband (aus einer alten Stretch-Leinen-Hose geschnitten) gesetzt. Das dient ebenfalls als Saumblende.
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Versäubert habe ich das gute Stück wie fast immer mit französischen Nähten. (An dem Foto sieht an auch, wie komisch borstig der Stoff ist, da sind ständig Flocken anderer Stoffe eingewebt)
Die Idee mit der Dreiviertelrock, der dazu auch noch sehr stoffsparend ist, habe ich von der guten alten Natron & Soda-Seite. Unbedingt runterscrollen zur Stoffauflage, selbst ich mit meinen junonischen Maßen brauche nur 2,20 m für einen solchen Rock bei 1,40 m Breite.

Vorgestern sprachen mich dauernd Leute darauf an, obwohl ich gut abgerackert aus dem Tochtergarten nach Hause radelte…

Die anderen Hinkucker des Tages sind hier zu sehen, auf der MMM-Seite.

(A propos Mitnäher: Heute sah ich zumindest einen Mann, der eine Socke mit hinreißendem Norweger-Muster strickte.)

und da der Backlink nicht funzt, pack ich ihn hier noch mal ganz groß und offen rein (schade, das spart so viel Arbeit bei den Moderatoren):

memademittwoch.blogspot.com/2014/05/me-made-mittwoch-am-28-mai-2014.html

Meine Arbeitskutte

Von Johannes Itten,dem künstlerischen Leiter der Bauhaus-Schule sagte man, er hätte eine Art Mönchskutte beim Arbeiten getragen.
Kutte Ich habe mir im Winter ein Haus- und Arbeits-Kleid aus schwarzem Flanell genäht, das der Graf ebenfalls meine Kutte nennt.
Das war aber so nicht gedacht, eigentlich sollte es ein nettes, weites Kleid sein, in das man sich einkuscheln, aber auch in der Küche stehen oder am Schreibtisch oder an der Nähmaschine sitzen kann.
Kutte 3Aber so ein bisschen nach Mutter Oberin sieht das schon aus.
Der Schnitt ist Simplicity 7599 (auch unter Nr. 1800 erhältlich).
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Da ich im November mit meinen Maßen noch nicht so recht umgehen konnte, hatte ich eine zu große Größe gewählt, die 20 Cup C hätte gereicht. So machte ich eine abenteuerliche Mittelnaht, vorn im Stoffbruch, damit die Brustabnäher sitzen und produzierte damit nicht passende Ärmel. Aber damit hatte ich das dann auch gelernt.
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Das Kleid ist mit dünnem, sehr rutschigen Batist vom Maibachufer gefüttert, den ich violett gefärbt habe.

Nach dem Winter bin ich jetzt wieder regelmäßiger dabei. Ich kann mich wieder im Spiegel ansehen und ich bin nach wie vor kein Wintersachentyp. Da sitze ich dann doch wieder mit Jeans und Hoodie in der Ecke.

(Die Konstruktion der Ärmel finde ich bei Simplicity ohnehin sonderbar, passen allen, sehen aber Sch… aus.)

In der Hektik gestern vergaß doch doch glatt den Backlink: Hier ist er und sind die anderen Frauen und ihre Werke.