Zu müde.
Archiv des Autors: kitty
07.05. 2021
Es ist immer noch kalt und auch heute gab es ein paar Minuten Eisregen.
Wie räumten den Saal auf und holten die Sachen aus der Fewo1, die eigentlich in die Treppenkammer gehörten.
Das war auch viel zu sichten und sortieren Werkzeugs und Material, das aus der Gartenlaube vom Kind kam. Es gehörte einem pensionierten Fliesenleger, der alles aufgehoben hatte. Die eine oder andere Kleinigkeit hat uns schon sehr weitergeholfen. Der Graf hat sein eigenes System von beschrifteten Eurobehältern, die zu einer großen Wand gestapelt werden.
Die Katzen kamen durch die offene Seitentür rein und waren so mittel amüsiert, daß ihr Abenteuerschlafplatz aufgeräumt wurde.
Wir leerten viele Kartons, legten sie zusammen und warfen sie in den Müll. Stummes Entsetzen in Katzenaugen. Kartons! Wegwerfen!
Wir hörten relativ früh auf und ich duschte und kochte. Nach dem Essen schlief ich im Sessel ein. Der Graf weckte mich, weil wir noch kurz vor Ladenschluss einkaufen wollten.
Auf dem Weg zur Autobahn sahen wir eine riesige rabenschwarze Regenwolke, die sich übers Land wälzte. Als wir im Supermarkt waren, kam der Himmel runter.
Wir fuhren im Regenguß zurück, in Bassendorf hatte es schon aufgehört, in den Lebensbäumen bettelte der kleine Kauz jetzt richtig laut um Futter. (Die Tagschicht haben die kleinen Raben – nicht Krähen – in dem Nest hinten im Park. Sobald und solange es hell ist, machen sie ungeheuer laut Randale.) Ich räumte nur noch ein bißchen, brachte den Ofen wieder in Gang und der Restabend fand im Sessel statt.
06.05. 2021
Heute stürmte es noch einmal bis zum frühen Nachmittag, aber es regnete nicht mehr.
Ich putzte drinnen ein Gaskochfeld, so richtig gründlich mit Auseinanderschrauben. Das dauerte einige Zeit.
Nachmittags, als die Sonne schien, schaute ich im Park nach den neu eingesetzten Pflanzen. Nebenher markierte ich ein paar Hasenglöckchen mit Holzpflöcken, denn das Gras wächst schon ganz gut, so langsam ist es Zeit zum Rasenmähen.
Die Katzen sind etwas unterschmust, Mimi klebte mir intensiv an den Hacken. Shawn ist grade wieder etwas unpässlich. Entweder, weil er unmögliche Sachen frißt und sich nachts rumtreibt oder weil er doch die Krankheit seiner Brüder hat, an der sie gestorben sind. Dann hätte er wieder einen Schub. Er ist ernst und etwas spitz ums Schnäuzchen und seine Augen sind klein. Außerdem schläft er viel und ist nicht ganz so fit wie sonst. Was heißt, er rennt nur, wenn es etwas zu futtern gibt und mag nicht mit Mimi spielen. Das Fell glänzt aber wie sonst auch. Ich muß mit ihm zum Tierarzt fahren.
Abends kochte ich mit Hähnchenbrust, Auberginen, Hummus und Granatapfelkernen.
Der Rest des Abends bestand aus Strickpullover und Ofensitzen.
WMDEDGT Mai 2021
Frau Brüllen fragt wieder, was wir am Monatsfünften getan haben.
Ich stand nicht allzu früh auf. Draußen regnete und stürmte es und hörte den ganzen Tag nicht auf.
Ich fütterte die Katzen, heizte den Ofen und frühstückte. Um 11 Uhr hupte das Bäckerauto und ich kaufte (Regenpause, Gott sei Dank) Kuchen und Brötchen und meine Wochenration Butterkekse.
Dann zog ich die Arbeitssachen an und ging ins Erdgeschoss.
Ich wollte endlich den defekten Thermostat der Bügelmaschine austauschen. Dafür wollte ich den alten erst einmal ausbauen, um zu sehen, ob ich wirklich das richtige Ersatzteil bestelle. Meistens ist das Pfennigware. Diesmal leider nicht. Die Bügelmaschine wird seit 1973 nicht mehr hergestellt und es gibt kaum noch Ersatzteile dafür. (Man kann sicher jeden Bügeleisenthermostat einbauen, dann müßten aber auch die Drehknöpfe passen oder ausgetauscht werden.)
Elektrogeräte auseinander zu bauen, ist ja immer wieder spannend. Hier wartet auch noch ein sehr schöner Miele-Staubsauger auf neue Kohlebürsten. Wenn ich denn an den Motor herankäme.
Nach einer knappen Stunde Gebastel hatte ich den Thermostat dann in der Hand. Der hatte im wahrste Sinn des Wortes einen Schlag weg. Die Bügelmaschine war so ziemlich das Erste, was wir mit dem Transporter aus einer Haushaltsauflösung aufgeladen hatten. An der ersten Ampel, an der wir bremsen mußten, krachte das schwere Teil um. Der Thermostat hat es leider nicht überlebt. Seitdem wird in anderer Reihenfolge geladen und alles festgezurrt.
Zwischendrin waren drei Pakete gekommen, unter anderem glutenfreies Brot aus Sachsen. Das ist extrem lecker, es ist nur leider immer wieder ein Lottospiel, ob das Paket, das innerhalb eines Tages auf den Weg gebracht wird, in irgendeinem Verteilzentrum hängenbleibt. Diesmal war es innerhalb von 24 Stunden da. Das letzte Mal brauchte es vier Tage.
Dann sortierte ich Geschirr und Gläser aus Kartons, die im Sommerhaus meiner Mutter standen.
Es gab am Boden des letzte Kartons noch einmal etwas sehr skurriles aus dem Nachlaß meines Großvaters. Das Ding ist aus massivem Messing gefeilt und gedreht und brüllschwer. 


Es gab bei Oma auf dem Speicher noch viel mehr solcher Modelle, teilweise mit raffinierten Details und viel originalgetreuer. Für handwerklich begabte Soldaten war der Bau eines solchen Modells als Geschenk eine wunderbare Gelegenheit, dem blöden und anstrengenden Dienst zu entfliehen.
(Es gab auch eine Vase aus einer Granatenhülse, als wir den Haushalt auflösten, wollte die keiner haben, die hatte den Staus eines Schirmständers aus einem Elefantenbein.)
Abends war ich recht vergnügt, denn ich hatte Dinge erledigt, die ich Monate vor mir her geschoben hatte.
Wir holten, bevor es dunkel wurde, noch schnell Holz, es regnete und der Sturm hatte die Tür vom Holzschuppen aufgedrückt. Wir waren binnen kurzer Zeit naßgeregnet.
Zeit für die Badewanne und nach der Badewanne gab es Resteessen. Nudeln mit Tomatensauce.
Ich setzte mich mit meinem Strickpullover vor den Fernseher, aber der Regen auf der Satellitenschüssel machte den Empfang fast unmöglich.
Jetzt muß ich noch die Katzen vor die Tür setzen, die in der Fewo 1 noch ein Schläfchen machen (nachdem sie den ganzen Tag im Katzenhaus geschlafen hatten), dann geht es ins Bett.
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