Draußen gearbeitet. Rosenkohl, Blumenkohl und Gurken gepflanzt. Dachentwässerung sauber gemacht.
Jetzt sehr müde.
Archiv des Autors: kitty
31.05. 2021
Endlich, es ist warm und die Sonne scheint.
Wir organisierten morgens noch etwas herum, der Graf las noch einmal das Kleingedruckte im Telekom-Flyer, ich packte ein Päckchen und druckte ein Formular aus.
Ich zog ein Kleid an, zum ersten Mal seit Monaten.
Doch bevor wir fahren konnten, mußten wir Mimi erst einmal aus dem Dach locken. Das Mansarddach steht innen wegen einer Reparatur an einer Stelle offen und riecht verlockend nach Mäusen und Vögeln. Die kleine freche Katze war fast 10 Meter weit hineingelaufen. Irgendwann hörte sie das Klappern von Trockenfutter auf der Terrasse und Shawn, der ALLES! allein wegknusperte und sie kam heraus. Zuerst gab es Ärger mit dem Grafen, damit klar ist, wessen Revier das Mansarddach ist, dann machte Shawn Platz am Napf.
Wit fuhren nach Rostock und ich machte eine bürokratische Sache bei der Bank, dann bestellte der Graf einen Internetanschluß. (Hier ein Tusch, nach fast zwei Jahren Verspätung gibt es dann hier im Dorf auch schnelles Netz.)
Auf dem Markt aßen wir Falafel und Hummus im Fladenbrot, mit fein geschnipselten Tomaten und Salat, schwarzem Sesam und Minzeblättchen, so gut und liebevoll gemacht hatte ich noch kein solches Essen gegessen.
Wir fuhren weiter nach Ribnitz-Damgarten, kauften ein paar Gemüsepflanzen, das Beet ist ja noch halb leer und fuhren erst einmal weiter auf den Darß. Dort tranken wir am Strand eine Flasche Sekt (alkoholfrei), der Graf hatte was zu feiern, blinzelten in die Sonne und hielten die wintergrindigen Gliedmaßen ins Wasser. Es fehlt eine ganze Menge Strand nach diesem Winter.
Dann ging es zurück nach Ribnitz, zu Ronnys Anglerheim und da hatten wir Pech. Die Küche war seit fünf Minuten geschlossen. Nun ja. Wir waren jetzt ein Dreivierteljahr nicht dort, da kann es noch ein paar Tage warten. Zu Hause gab es Pommes und Omelette mit Tomaten.
Was für ein Tag. Mit einem Anflug von Normalität.
30.05. 2021
Sonne, aber Wind. Ein vorpommerscher Frühsommer, man muss immer einen Pullover griffbereit haben.
Ich räumte herum und kümmerte mich um Wäsche und Kleinigkeiten.
Was schön war: Mimi geht es wieder gut. Wer weiß, was ihr quer lag. Sie brachte stolz eine Maus zu uns und wir mußten sie damit wieder aus dem Haus komplimentieren, natürlich nach großem Lob.
Nachmittags kamen die Freunde von drei Dörfer weiter und es gab eine Dach- und Bodenbesichtigung und Walnuß-Pflaumen-Tarte.
Dann markierte ich noch die stellen, an denen Blue Bells wachsen, mit roten Schleifchen. Ich will sie im Herbst aus dem Rasenmäher-Bereich holen.
Abends räumte und sortierte ich weiter und dann war es aber auch Zeit, die Füße hochzulegen.
29.05. 2021
Es ist noch immer nicht richtig warm, möchte ich anmerken. Aber ein brutaler Temperaturumschwung hätte mich dann auch umgeworfen.
Der Graf fuhr mittags nach Berlin und ich machte das Holz fertig. Es war noch etwas zu spalten und zu stapeln. Ich machte langsam. Abends war ich dann fertig, der vierte Stapel ist komplett.
Ich ging erstmal in die Badewanne und dann backte ich noch einen Kuchen.
Mimi machte mir Sorgen. Sie ist ja ganz oft noch kindlich. Jagt ihren Schwanz oder Shawn, ist quirlig und lebendig, hopst und rennt. Heute war sie ruhig und ernst, wollte lieber im Haus im Kistchen liegen und blieb am liebsten ganz eng bei mir. Auch bei mir rannte sie nicht unternehmungslustig herum, sondern legte sich hin und schaute sich immer mal prüfend um.
Ich hatte erst den Gedanken, sie könnte krank sein. Ich tastete sie ab, alles heile, nach Fieber oder ömmem Magen sah sie auch nicht aus. Sie bewegte sich normal, eben nur langsam und garnicht so hibbelig wie sonst. Komisch.
Die Nachbarin hatte die Idee, daß sie vor irgendwas Angst oder ein übles Erlebnis hatte. Vielleicht war sie irgendwo eingesperrt gewesen, fast unters Auto geraten oder jemand begegnet, ob Mensch oder Tier, der ihr Böses wollte.
Ich habe sie abends auf den Schoß genommen und geflauscht, das mochte sie. Ich beobachte das Mal, vielleicht wird sie einfach erwachsen.