21.11. 2022 – Winter

Heute morgen war es schön draußen. Frostig und sonnig. Nur blöd, daß so ein Wetter in dieser Gegend frühestens im Dezember auf dem Plan steht.
Es ist auch die Zeit, in der ich Telefon und iPad nachts zudecken muß, sonst sind sie morgens entladen, weil es im Schlafzimmer zu kalt ist.
Ich organisierte vormittags ein paar Sachen und ging dann raus, eine Stunde Laub harken mit Katzenbegleitung und auch der Graf kam ab und zu vorbei. Wir holten zusammen Holz und dann machte ich drinnen weiter, die Küche sah furchtbar aus.
Aus dem Küchenfenster sah ich, wie der Bauer die Kühe von der Weide in den Stall trieb. Sehr spät dieses Jahr, aber die Kälte schien sie überhaupt nicht zu motivieren. Sie wollten noch draußen bleiben.
Die Zeit verging schnell, mit ein bißchen räumen und dem unvermeidlichen Ofen heizen war es ziemlich schnell dunkel und Zeit, zum Yoga zu fahren.
Der Graf setzte mich ab und sammelte mich wieder auf, in der Zwischenzeit hatte er einiges in Grimmen zu besorgen.
Der Abend verging mit Reste essen, stricken und heizen. Am Ende merkte ich, daß ich noch mal ein Stück auftrennen muß, die Ärmel und der Korpus des von-unten-Raglanpullovers sind irgendwie leicht verdreht zusammen gefügt.

Edit: komische Sache dieses Jahr, die Linden mit den puschligen großen Blättern haben teilweise noch grünes Laub und sind fast voll beblättert während die Eiche, die sonst immer die Letzte ist, schon völlig kahl ist.

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20.11. 2022 – Nichtstun

Etwas weiter westlich gab es einiges an Schnee, hier nur etwas Gekrümel, das morgens wieder taute. Es war den ganzen Tag feuchtkalt und sehr ungemütlich.
Wir blieben bis zum frühen Nachmittag einfach im Bett. Bis dahin war das Herrenzimmer wieder warm geheizt und wir konnten in den Sessel wechseln.
Ich strickte und das wars. So müssen Sonntage sein.

Abends gab es einen Dresdner Tatort und mal abgesehen von der für die Konventionen des Formats recht ungewöhnlichen Story (Zeitsprünge in den ersten 15 Minuten? Einfach ne eingelagerte Ehefrau in der Tiefkühltruhe zeigen und nicht sofort das SpurensicherundErmittlergedöns anfangen? Dinge nicht in epischer Breite auserzählen erklären? Wo gibts denn sowas?) fange ich an, mit diesem Dreierteam – alter Mann mit Internetphobie und zwei junge blonde, sich vom Äußeren ähnlich sehende Frauen – warm zu werden.
Schön sparsam, ganz schmal in der Darstellung. Kein Präsenzgerangel oder Profilierungsgedöns. Das Drama passiert den Opfern und Tätern, nicht den Ermittlern, die geraten da nur manchmal rein und werden mitgerissen.
Das ist ziemlich angenehm.

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19.11. 2022 – Besser

Gruseliges Wetter, feucht und kalt, aber nicht so kalt wie angekündigt. Morgens hatte es etwas geschneit.
Ich machte geschmorte Beinscheiben mit Wurzelgemüse und Kartoffelbrei, abends kamen Gäste vom nächstgelegenen großen Haus (Luftlinie übers Moor).

Der 19.November ist ein denkwürdiger Tag. KKM hatte heute Geburtstag und das Kind hat heute Hochzeitstag.

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18.11. 2022 – Schrecklich

Dieser Tag wird auf der Hitliste der Tage ziemlich weit unten stehen.
Es kam einfach viel zusammen, eigentlich passierte keine so richtige Katastrophe.
Wir standen sehr früh auf, um nach Berlin zu fahren. In der ersten kalten Zeit brauche ich immer ein paar Tage, um mich an die Wintertemperaturen anzupassen. Dann dann bin ich am ganzen Körper verkrampft, esse sehr viel und habe schlechte Laune. Meine Kältereaktion und das frühe Aufstehen hatten zum Ergebnis, dass ich mental wie körperlich einen Katzenjammer hatte, als hätte ich die Nacht durchgesoffen.
In Berlin packen wir noch ein paar Sachen, warteten auf den Gastmonteur und bemerkten, dass der Wasserhahn in der Küche kaputtgegangen war. Deshalb machten wir einen Zwischenstopp bei IKEA, bevor wir zurückfuhren. Alle wollten an diesem Tag zu IKEA. Was mir auffiel: das Sortiment war in einigen Klassikern merkwürdig ausgedünnt. Ich sah keine Servietten und keine Teelichter. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Leute eher das Notwendigste kauften.
Wir fuhren zurück durch eine klare und frostige Nacht und an der Stelle, wo die A20 den Bogen um das Peenetal herumschlägt, fuhren wir in dicken Nebel und die Fahrbahn war voller Reifkristalle und Eis. Der Graf fuhr 50 und schaltete die Warnblinker an. Nach ein paar Kilometern war der Spuk vorbei und es gab nur noch ein paar Nebelschwaden, über denen der Sternenhimmel stand. Glatt war es trotzdem noch von Zeit zu Zeit.
Ich heizte noch an, aber jetzt geht es ins Bett.
Minus vier Grad im November, morgen noch kälter, die sind doch alle irre.

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