Das war eine meiner ersten Arbeiten im Sommer, die noch unter Aufwärmübung liefen.
Der Stoff ist gestreifter Baumwolldamast, Meterware für Bettwäsche aus dem Kurz- und Weißwarenladen, den meine Urgroßeltern von 1924 bis Ende der Sechziger in einem kleinen Städtchen in der Lausitz betrieben.
Der Schnitt ist Burda 7808, für mich war der kleine Stehkragen interessant und Hängerchen gehen immer. Mich erinnert es an die Kleider der Frau, deren Fotos in diesem Schloss hingen.
Die Arbeit war unspektakuläre Routine. Innen französische Nähte, ich mag ja nichts, was abgekettelt ist, die Ärmellöcher sind mit Schrägband aus dem Stoff versetzt.
Mit Trainingsstand heute würde ich die Schultern einen knappen Zentimeter schmaler machen und die Ärmellöcher und die Brust etwas weiter, da gibt es nämlich selbst mit dem Plattmacher-BH eine Verwerfung. Außerdem täte dem Rücken etwas mehr Stoff überm Popo gut. (note to myself: Schneiderbüste!)
Das Kleid ist gut für heiße Sommertage, weil kühl und wärmeabweisend und funktioniert auch jetzt mit einer Jacke und Socken noch gut. Es kann mit 60 Grad gewaschen werden und ist dann wieder blütenweiss. (nur der Kaufhaus-Reißverschluss nahm mir das übel und verlor die weiße Farbe)
Und hier geht es wieder zu den anderen Damen.